Dass die Sterblichkeit unter den Wöchnerinnen der Ma- ternite lange vor der Zeit, welche diese Tabelle repräsen- tirt, eine bedeutende war, geht aus Osiander's früher citirtem Werke hervor. Seite 51 sagt er: "Seit dem 9. De- cember 1797 bis zum 31. Mai 1809 sind 17,308 Frauen ent- bunden. 2000 Entbundene zum wenigsten sind schwer er- krankt und 700 gestorben und secirt; es starben mithin 4.04 Percent-Antheile."
Seite 242 sagt Osiander: "Die Unterleibsentzündung der Wöchnerinnen, das Uebel, welches gewöhnlich mit dem Namen Puerperalfieber bezeichnet wird, und welches in allen grossen und überfüllten Gebärhäusern einheimisch zu sein pflegt, kommt auch in dem Gebärhause von Paris häufig vor. Die Krankheit wird besonders in den Wintermonaten häufig beobachtet, und ob sie gleich eigentlich immerfort herrscht. so erinnert man sich doch mit Schrecken an die beiden Jahre (zwischen 1803 und 1808), wo sie endemisch wüthete und eine Menge von Wöchnerinnen dahinraffte."
Ich habe zwar nirgends mit Bestimmtheit die Mortalität unter den Wöchnerinnen während dieser beiden Jahre erfah- ren können, und die vorsichtigen Verfasser der Abhandlung über die Maternite*) sprechen nicht mit Bestimmtheit davon, es erhellt aber aus Allem, dass sie sehr gross gewesen sein muss, namentlich daraus, dass in den fünf angeführten Jahren (we- gen der zwei Jahre, in welchen die Unterleibsentzündung herrschte) die Mortalität wie 1 zu 23 sich verhielt, da sie zu anderen Zeiten nur wie 1 zu 32 sich verhalten soll. Es star- ben in diesen fünf Jahren von 9645 Frauen 414 grösstentheils an Unterleibsentzündung; also 4.29 Percent-Antheile.
*)Memoire sur l'hospice de la Maternite," Paris 1808. Die drei Ver- fasser dieser Schrift sind sämmtlich bei den Bureaux des Hospitals angestellt, und werden von der Administration wegen bewiesener Vorsicht in den Angaben gelobt.
Dass die Sterblichkeit unter den Wöchnerinnen der Ma- ternité lange vor der Zeit, welche diese Tabelle repräsen- tirt, eine bedeutende war, geht aus Osiander’s früher citirtem Werke hervor. Seite 51 sagt er: »Seit dem 9. De- cember 1797 bis zum 31. Mai 1809 sind 17,308 Frauen ent- bunden. 2000 Entbundene zum wenigsten sind schwer er- krankt und 700 gestorben und secirt; es starben mithin 4.04 Percent-Antheile.«
Seite 242 sagt Osiander: »Die Unterleibsentzündung der Wöchnerinnen, das Uebel, welches gewöhnlich mit dem Namen Puerperalfieber bezeichnet wird, und welches in allen grossen und überfüllten Gebärhäusern einheimisch zu sein pflegt, kommt auch in dem Gebärhause von Paris häufig vor. Die Krankheit wird besonders in den Wintermonaten häufig beobachtet, und ob sie gleich eigentlich immerfort herrscht. so erinnert man sich doch mit Schrecken an die beiden Jahre (zwischen 1803 und 1808), wo sie endemisch wüthete und eine Menge von Wöchnerinnen dahinraffte.«
Ich habe zwar nirgends mit Bestimmtheit die Mortalität unter den Wöchnerinnen während dieser beiden Jahre erfah- ren können, und die vorsichtigen Verfasser der Abhandlung über die Maternité*) sprechen nicht mit Bestimmtheit davon, es erhellt aber aus Allem, dass sie sehr gross gewesen sein muss, namentlich daraus, dass in den fünf angeführten Jahren (we- gen der zwei Jahre, in welchen die Unterleibsentzündung herrschte) die Mortalität wie 1 zu 23 sich verhielt, da sie zu anderen Zeiten nur wie 1 zu 32 sich verhalten soll. Es star- ben in diesen fünf Jahren von 9645 Frauen 414 grösstentheils an Unterleibsentzündung; also 4.29 Percent-Antheile.
*)Memoire sur l’hospice de la Maternité,« Paris 1808. Die drei Ver- fasser dieser Schrift sind sämmtlich bei den Bureaux des Hospitals angestellt, und werden von der Administration wegen bewiesener Vorsicht in den Angaben gelobt.
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Dass die Sterblichkeit unter den Wöchnerinnen der Ma-
ternité lange vor der Zeit, welche diese Tabelle repräsen-
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citirtem Werke hervor. Seite 51 sagt er: »Seit dem 9. De-
cember 1797 bis zum 31. Mai 1809 sind 17,308 Frauen ent-
bunden. 2000 Entbundene zum wenigsten sind schwer er-
krankt und 700 gestorben und secirt; es starben mithin 4.04
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Seite 242 sagt Osiander: »Die Unterleibsentzündung
der Wöchnerinnen, das Uebel, welches gewöhnlich mit dem
Namen Puerperalfieber bezeichnet wird, und welches in allen
grossen und überfüllten Gebärhäusern einheimisch zu sein
pflegt, kommt auch in dem Gebärhause von Paris häufig vor.
Die Krankheit wird besonders in den Wintermonaten häufig
beobachtet, und ob sie gleich eigentlich immerfort herrscht.
so erinnert man sich doch mit Schrecken an die beiden Jahre
(zwischen 1803 und 1808), wo sie endemisch wüthete und
eine Menge von Wöchnerinnen dahinraffte.«
Ich habe zwar nirgends mit Bestimmtheit die Mortalität
unter den Wöchnerinnen während dieser beiden Jahre erfah-
ren können, und die vorsichtigen Verfasser der Abhandlung
über die Maternité *) sprechen nicht mit Bestimmtheit davon, es
erhellt aber aus Allem, dass sie sehr gross gewesen sein muss,
namentlich daraus, dass in den fünf angeführten Jahren (we-
gen der zwei Jahre, in welchen die Unterleibsentzündung
herrschte) die Mortalität wie 1 zu 23 sich verhielt, da sie zu
anderen Zeiten nur wie 1 zu 32 sich verhalten soll. Es star-
ben in diesen fünf Jahren von 9645 Frauen 414 grösstentheils
an Unterleibsentzündung; also 4.29 Percent-Antheile.
*) Memoire sur l’hospice de la Maternité,« Paris 1808. Die drei Ver-
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Semmelweis, Ignaz Philipp: Die Ätiologie, der Begriff und die Prophylaxe des Kindbettfiebers. Pest u. a., 1861, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/semmelweis_kindbettfieber_1861/187>, abgerufen am 24.11.2024.
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