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Semmelweis, Ignaz Philipp: Die Ätiologie, der Begriff und die Prophylaxe des Kindbettfiebers. Pest u. a., 1861.

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nes Gebäude hätte, welches auch in Beziehung auf Wäsche
von der andern Klinik gänzlich getrennt werden könnte.

"Indem ich bei Anwendung dieser Massregeln, so weit
deren Ausführung in meiner Macht lag, Gelegenheit hatte zu
beobachten, dass die häufigeren Puerperalkrankheiten nach
ein bis zwei Monaten wieder aufhörten, so glaube ich selbe
dringend anempfehlen zu können."

Aus diesen Beobachtungen Chiari's ersieht der Leser,
wie zahlreiche Erkrankungen der zersetzte Stoff, welcher von
einer kranken Gebärenden und Wöchnerin herrührt, erzeugen
kann. Dass aber der zersetzte Stoff, welchen kranke Gebä-
rende und Wöchnerinnen erzeugen, nicht die einzige Quelle
der sogenannten Puerperal-Epidemie sei, geht aus dem her-
vor, was wir Seite 102 und 103 von den Quellen sagten, aus
welchen der zersetzte Stoff genommen wird, welcher alle bis-
her beobachteten und vielleicht noch zu beobachtenden soge-
nannten Puerperal-Epidemien hervorgebracht hat, oder viel-
leicht noch hervorbringen wird.

Dass in den Gebärhäusern, in welchen man das Kind-
bettfieber für contagiös hält, und in der Absicht, ein Conta-
gium zu zerstören, durch Chlorwaschungen den zersetzten
Stoff zerstört, welcher von kranken Schwangeren, Gebären-
den, Wöchnerinnen oder Puerperalleichen genommen, sonst
zahlreiche Erkrankungen hervorgerufen hätte, wirklich ein
besserer Gesundheitszustand der Wöchnerinnen zu beobachten
sei, geht aus einem Berichte hervor, welchen Prof. Dr. Levy
aus Kopenhagen über die Gebärhäuser und den praktischen
Unterricht in der Geburtshilfe in London und Dublin in der
"Bibliothek for Laeger" veröffentlicht. Prof. G. A. Machae-
lis
in Kiel hat eine deutsche Uebersetzung dieses Berichtes
in der "Neuen Zeitschrift für Geburtskunde", Bd. 27, Hft. 3,
Seite 392, veröffentlicht.

Ich kann mich nicht enthalten, die Vorrede des Ueber-
setzers zu diesem Berichte wörtlich hier abdrucken zu lassen:

nes Gebäude hätte, welches auch in Beziehung auf Wäsche
von der andern Klinik gänzlich getrennt werden könnte.

»Indem ich bei Anwendung dieser Massregeln, so weit
deren Ausführung in meiner Macht lag, Gelegenheit hatte zu
beobachten, dass die häufigeren Puerperalkrankheiten nach
ein bis zwei Monaten wieder aufhörten, so glaube ich selbe
dringend anempfehlen zu können.«

Aus diesen Beobachtungen Chiari’s ersieht der Leser,
wie zahlreiche Erkrankungen der zersetzte Stoff, welcher von
einer kranken Gebärenden und Wöchnerin herrührt, erzeugen
kann. Dass aber der zersetzte Stoff, welchen kranke Gebä-
rende und Wöchnerinnen erzeugen, nicht die einzige Quelle
der sogenannten Puerperal-Epidemie sei, geht aus dem her-
vor, was wir Seite 102 und 103 von den Quellen sagten, aus
welchen der zersetzte Stoff genommen wird, welcher alle bis-
her beobachteten und vielleicht noch zu beobachtenden soge-
nannten Puerperal-Epidemien hervorgebracht hat, oder viel-
leicht noch hervorbringen wird.

Dass in den Gebärhäusern, in welchen man das Kind-
bettfieber für contagiös hält, und in der Absicht, ein Conta-
gium zu zerstören, durch Chlorwaschungen den zersetzten
Stoff zerstört, welcher von kranken Schwangeren, Gebären-
den, Wöchnerinnen oder Puerperalleichen genommen, sonst
zahlreiche Erkrankungen hervorgerufen hätte, wirklich ein
besserer Gesundheitszustand der Wöchnerinnen zu beobachten
sei, geht aus einem Berichte hervor, welchen Prof. Dr. Levy
aus Kopenhagen über die Gebärhäuser und den praktischen
Unterricht in der Geburtshilfe in London und Dublin in der
»Bibliothek for Laeger« veröffentlicht. Prof. G. A. Machae-
lis
in Kiel hat eine deutsche Uebersetzung dieses Berichtes
in der »Neuen Zeitschrift für Geburtskunde«, Bd. 27, Hft. 3,
Seite 392, veröffentlicht.

Ich kann mich nicht enthalten, die Vorrede des Ueber-
setzers zu diesem Berichte wörtlich hier abdrucken zu lassen:

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[152/0164] nes Gebäude hätte, welches auch in Beziehung auf Wäsche von der andern Klinik gänzlich getrennt werden könnte. »Indem ich bei Anwendung dieser Massregeln, so weit deren Ausführung in meiner Macht lag, Gelegenheit hatte zu beobachten, dass die häufigeren Puerperalkrankheiten nach ein bis zwei Monaten wieder aufhörten, so glaube ich selbe dringend anempfehlen zu können.« Aus diesen Beobachtungen Chiari’s ersieht der Leser, wie zahlreiche Erkrankungen der zersetzte Stoff, welcher von einer kranken Gebärenden und Wöchnerin herrührt, erzeugen kann. Dass aber der zersetzte Stoff, welchen kranke Gebä- rende und Wöchnerinnen erzeugen, nicht die einzige Quelle der sogenannten Puerperal-Epidemie sei, geht aus dem her- vor, was wir Seite 102 und 103 von den Quellen sagten, aus welchen der zersetzte Stoff genommen wird, welcher alle bis- her beobachteten und vielleicht noch zu beobachtenden soge- nannten Puerperal-Epidemien hervorgebracht hat, oder viel- leicht noch hervorbringen wird. Dass in den Gebärhäusern, in welchen man das Kind- bettfieber für contagiös hält, und in der Absicht, ein Conta- gium zu zerstören, durch Chlorwaschungen den zersetzten Stoff zerstört, welcher von kranken Schwangeren, Gebären- den, Wöchnerinnen oder Puerperalleichen genommen, sonst zahlreiche Erkrankungen hervorgerufen hätte, wirklich ein besserer Gesundheitszustand der Wöchnerinnen zu beobachten sei, geht aus einem Berichte hervor, welchen Prof. Dr. Levy aus Kopenhagen über die Gebärhäuser und den praktischen Unterricht in der Geburtshilfe in London und Dublin in der »Bibliothek for Laeger« veröffentlicht. Prof. G. A. Machae- lis in Kiel hat eine deutsche Uebersetzung dieses Berichtes in der »Neuen Zeitschrift für Geburtskunde«, Bd. 27, Hft. 3, Seite 392, veröffentlicht. Ich kann mich nicht enthalten, die Vorrede des Ueber- setzers zu diesem Berichte wörtlich hier abdrucken zu lassen:

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Zitationshilfe: Semmelweis, Ignaz Philipp: Die Ätiologie, der Begriff und die Prophylaxe des Kindbettfiebers. Pest u. a., 1861, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/semmelweis_kindbettfieber_1861/164>, abgerufen am 24.11.2024.