subtilisirten Fettigkeit und Säure zusammen gesetzet sind, gewahr wird. Der Spiritus aber selbst verliehret sich auf eine gantz andere Art und Weise, wie Cap. IV. §. 55. seq. angezeiget und erwiesen wird.
Von dieser sonderlichen Gemeinschafft der Lufft mit dem Spiritu rühret auch die Elastische oder ausbreitende Krafft des Wassers her, wo- durch dasselbe die Gläser und Gefäße, sonderli- chen diejenigen, in welchen man zugleich durch den Korck die Lufft auf die Oberfläche des Wassers comprimiret hat, zersprenget. Wie denn auch unter der Antlia zu sehen, daß mehr Lufft in dergleichen Wassern als in andern sey, weil sie mehr ebulliren.
§. 50.
Die Gestalt des Wassers * ist zwar Crystallen-helle, doch findet man eine kleine Spuhr einer Milch-Farbe darinnen, welche es von denen gemeinen Wassern unterscheidet. So bald das Wasser geschöpffet worden, erscheinet solche am wenigsten, hernach aber vermehret sich dieselbe im offenen Glase und freyer Lufft von Stunden zu Stunden, und solches so viel geschwinder, ie wärmer der Ort, da man das Wasser verwahret, biß endlich die Milch-Far- be sich allmählig in röthliche trübe Wolcken verwandelt, womit das Eisen sich scheidet und oben eine vielfärbige gläntzende Haut erschei-
net,
* Gestalt des Wassers.
Cap. III. Natuͤrliche Beſchreibung
ſubtiliſirten Fettigkeit und Saͤure zuſammen geſetzet ſind, gewahr wird. Der Spiritus aber ſelbſt verliehret ſich auf eine gantz andere Art und Weiſe, wie Cap. IV. §. 55. ſeq. angezeiget und erwieſen wird.
Von dieſer ſonderlichen Gemeinſchafft der Lufft mit dem Spiritu ruͤhret auch die Elaſtiſche oder ausbreitende Krafft des Waſſers her, wo- durch daſſelbe die Glaͤſer und Gefaͤße, ſonderli- chen diejenigen, in welchen man zugleich durch den Korck die Lufft auf die Oberflaͤche des Waſſers comprimiret hat, zerſprenget. Wie denn auch unter der Antlia zu ſehen, daß mehr Lufft in dergleichen Waſſern als in andern ſey, weil ſie mehr ebulliren.
§. 50.
Die Geſtalt des Waſſers * iſt zwar Cryſtallen-helle, doch findet man eine kleine Spuhr einer Milch-Farbe darinnen, welche es von denen gemeinen Waſſern unterſcheidet. So bald das Waſſer geſchoͤpffet worden, erſcheinet ſolche am wenigſten, hernach aber vermehret ſich dieſelbe im offenen Glaſe und freyer Lufft von Stunden zu Stunden, und ſolches ſo viel geſchwinder, ie waͤrmer der Ort, da man das Waſſer verwahret, biß endlich die Milch-Far- be ſich allmaͤhlig in roͤthliche truͤbe Wolcken verwandelt, womit das Eiſen ſich ſcheidet und oben eine vielfaͤrbige glaͤntzende Haut erſchei-
net,
* Geſtalt des Waſſers.
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Cap. III. Natuͤrliche Beſchreibung
ſubtiliſirten Fettigkeit und Saͤure zuſammen
geſetzet ſind, gewahr wird. Der Spiritus aber
ſelbſt verliehret ſich auf eine gantz andere Art
und Weiſe, wie Cap. IV. §. 55. ſeq. angezeiget
und erwieſen wird.
Von dieſer ſonderlichen Gemeinſchafft der
Lufft mit dem Spiritu ruͤhret auch die Elaſtiſche
oder ausbreitende Krafft des Waſſers her, wo-
durch daſſelbe die Glaͤſer und Gefaͤße, ſonderli-
chen diejenigen, in welchen man zugleich durch
den Korck die Lufft auf die Oberflaͤche des
Waſſers comprimiret hat, zerſprenget. Wie
denn auch unter der Antlia zu ſehen, daß mehr
Lufft in dergleichen Waſſern als in andern ſey,
weil ſie mehr ebulliren.
§. 50. Die Geſtalt des Waſſers * iſt zwar
Cryſtallen-helle, doch findet man eine kleine
Spuhr einer Milch-Farbe darinnen, welche es
von denen gemeinen Waſſern unterſcheidet. So
bald das Waſſer geſchoͤpffet worden, erſcheinet
ſolche am wenigſten, hernach aber vermehret
ſich dieſelbe im offenen Glaſe und freyer Lufft
von Stunden zu Stunden, und ſolches ſo viel
geſchwinder, ie waͤrmer der Ort, da man das
Waſſer verwahret, biß endlich die Milch-Far-
be ſich allmaͤhlig in roͤthliche truͤbe Wolcken
verwandelt, womit das Eiſen ſich ſcheidet und
oben eine vielfaͤrbige glaͤntzende Haut erſchei-
net,
* Geſtalt des Waſſers.
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Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/98>, abgerufen am 03.03.2025.
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