Was die Quellen und Wasser anbe- langet, welche um die Gesund-Brunnen herum gefunden werden, * und von einigen Höhen und Bergen gegen Norden und Osten herunter kom- men, so ist von denenselben anzumercken, daß solche alle mit einander etwas von dem säuerli- chen mineralischen Schwefel-Spiritu bey sich haben, welches sonderlich diejenigen, welche von andern Oertern herkommen und dergleichen Wasser ungewohnet sind, gar eigentlich schme- cken können.
Nichts desto weniger da bekannt, daß kein Wasser so rein und lauter, von welchem nicht etwas solte zurück bleiben, wenn man es ab- rauchen läßt, so sind unter unsern Wassern die- jenigen, welche von der Ost-Seite herunter kommen, die süßesten, und geben gar ein ge- ringes Sediment. Ich habe von einigen derer- selben aus fünff Pfund nur ein Paar Gran bit- terlich Saltz, und das übrige weisse Erde, mit einander zehen Gran bekommen.
§. 16.
Wegen der süssen Wasser, welche auff dieser Seite entspringen, ist ein Ort merckwür- dig, woselbst vier Quellen nahe bey einander sind unten an einem Hügel, welcher gleich neben der Stein-Grube, die wir §. 4. beschrieben, gele- gen ist.
Es
* Natur der Wasser in der Nachbarschafft um die Gesund-Brunnen.
Cap. III. Natuͤrliche Beſchreibung
§. 15.
Was die Quellen und Waſſer anbe- langet, welche um die Geſund-Brunnen herum gefunden werden, * und von einigen Hoͤhen und Bergen gegen Norden und Oſten herunter kom- men, ſo iſt von denenſelben anzumercken, daß ſolche alle mit einander etwas von dem ſaͤuerli- chen mineraliſchen Schwefel-Spiritu bey ſich haben, welches ſonderlich diejenigen, welche von andern Oertern herkommen und dergleichen Waſſer ungewohnet ſind, gar eigentlich ſchme- cken koͤnnen.
Nichts deſto weniger da bekannt, daß kein Waſſer ſo rein und lauter, von welchem nicht etwas ſolte zuruͤck bleiben, wenn man es ab- rauchen laͤßt, ſo ſind unter unſern Waſſern die- jenigen, welche von der Oſt-Seite herunter kommen, die ſuͤßeſten, und geben gar ein ge- ringes Sediment. Ich habe von einigen derer- ſelben aus fuͤnff Pfund nur ein Paar Gran bit- terlich Saltz, und das uͤbrige weiſſe Erde, mit einander zehen Gran bekommen.
§. 16.
Wegen der ſuͤſſen Waſſer, welche auff dieſer Seite entſpringen, iſt ein Ort merckwuͤr- dig, woſelbſt vier Quellen nahe bey einander ſind unten an einem Huͤgel, welcher gleich neben der Stein-Grube, die wir §. 4. beſchrieben, gele- gen iſt.
Es
* Natur der Waſſer in der Nachbarſchafft um die Geſund-Brunnen.
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Cap. III. Natuͤrliche Beſchreibung
§. 15. Was die Quellen und Waſſer anbe-
langet, welche um die Geſund-Brunnen herum
gefunden werden, * und von einigen Hoͤhen und
Bergen gegen Norden und Oſten herunter kom-
men, ſo iſt von denenſelben anzumercken, daß
ſolche alle mit einander etwas von dem ſaͤuerli-
chen mineraliſchen Schwefel-Spiritu bey ſich
haben, welches ſonderlich diejenigen, welche von
andern Oertern herkommen und dergleichen
Waſſer ungewohnet ſind, gar eigentlich ſchme-
cken koͤnnen.
Nichts deſto weniger da bekannt, daß kein
Waſſer ſo rein und lauter, von welchem nicht
etwas ſolte zuruͤck bleiben, wenn man es ab-
rauchen laͤßt, ſo ſind unter unſern Waſſern die-
jenigen, welche von der Oſt-Seite herunter
kommen, die ſuͤßeſten, und geben gar ein ge-
ringes Sediment. Ich habe von einigen derer-
ſelben aus fuͤnff Pfund nur ein Paar Gran bit-
terlich Saltz, und das uͤbrige weiſſe Erde, mit
einander zehen Gran bekommen.
§. 16. Wegen der ſuͤſſen Waſſer, welche auff
dieſer Seite entſpringen, iſt ein Ort merckwuͤr-
dig, woſelbſt vier Quellen nahe bey einander
ſind unten an einem Huͤgel, welcher gleich neben
der Stein-Grube, die wir §. 4. beſchrieben, gele-
gen iſt.
Es
* Natur der Waſſer in der Nachbarſchafft um die
Geſund-Brunnen.
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Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/74>, abgerufen am 03.03.2025.
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