muthmassen kan, sich das Wasser zu unsern Qvellen sammlet, hernach durch den Grund de- rer Berge und die umherliegenden Hügel biß an die Oerter, da es Ausgänge und Löcher fin- det, sich herdurch sencket. Was nun in die- sen Bergen eigendlich von Mineralien möchte gefunden werden, ist bißhero nicht untersuchet worden.
§. 9.
Nicht ferne aber von dem Brunnen, auf derselbigen Seite, oben an dem heiligen Anger findet sich eine breite, dürre, steinigte Höhe, welche allenthalben voller Gruben ist, und aussiehet, als wenn vor vielen Jahren das unterste zu oberst gekehret und tieff hinein gear- beitet worden (welches wohl bey denen offtma- ligen Belagerungen des Schlosses wird gesche- hen seyn.)
Die Art derer Steine ist daselbst löchericht und wie ein Toff-Stein * anzusehen, welche von einigen Duff-Steine oder Duck-Steine ge- nennet werden.
Auf dieser Höhe sind einige Oeffnungen und Löcher, aus welchen man eine Menge Steine mit der Hand heraus brechen kan, welche wie lauter Eisen-Rust aussehen, einige röther, ande- re braun und schwartz. Auch habe daselbst in einem Loche vor einem Jahr im Frühling ein grosses Stück petrificirtes oder mit Stein und Eisen-Ertz eingebeitztes Holtz ge-
fun-
* Eisenhaltige Toff-Steine.
Cap. III. Natuͤrliche Beſchreibungen
muthmaſſen kan, ſich das Waſſer zu unſern Qvellen ſammlet, hernach durch den Grund de- rer Berge und die umherliegenden Huͤgel biß an die Oerter, da es Ausgaͤnge und Loͤcher fin- det, ſich herdurch ſencket. Was nun in die- ſen Bergen eigendlich von Mineralien moͤchte gefunden werden, iſt bißhero nicht unterſuchet worden.
§. 9.
Nicht ferne aber von dem Brunnen, auf derſelbigen Seite, oben an dem heiligen Anger findet ſich eine breite, duͤrre, ſteinigte Hoͤhe, welche allenthalben voller Gruben iſt, und ausſiehet, als wenn vor vielen Jahren das unterſte zu oberſt gekehret und tieff hinein gear- beitet worden (welches wohl bey denen offtma- ligen Belagerungen des Schloſſes wird geſche- hen ſeyn.)
Die Art derer Steine iſt daſelbſt loͤchericht und wie ein Toff-Stein * anzuſehen, welche von einigen Duff-Steine oder Duck-Steine ge- nennet werden.
Auf dieſer Hoͤhe ſind einige Oeffnungen und Loͤcher, aus welchen man eine Menge Steine mit der Hand heraus brechen kan, welche wie lauter Eiſen-Ruſt ausſehen, einige roͤther, ande- re braun und ſchwartz. Auch habe daſelbſt in einem Loche vor einem Jahr im Fruͤhling ein groſſes Stuͤck petrificirtes oder mit Stein und Eiſen-Ertz eingebeitztes Holtz ge-
fun-
* Eiſenhaltige Toff-Steine.
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Cap. III. Natuͤrliche Beſchreibungen
muthmaſſen kan, ſich das Waſſer zu unſern
Qvellen ſammlet, hernach durch den Grund de-
rer Berge und die umherliegenden Huͤgel biß
an die Oerter, da es Ausgaͤnge und Loͤcher fin-
det, ſich herdurch ſencket. Was nun in die-
ſen Bergen eigendlich von Mineralien moͤchte
gefunden werden, iſt bißhero nicht unterſuchet
worden.
§. 9. Nicht ferne aber von dem Brunnen,
auf derſelbigen Seite, oben an dem heiligen
Anger findet ſich eine breite, duͤrre, ſteinigte
Hoͤhe, welche allenthalben voller Gruben iſt,
und ausſiehet, als wenn vor vielen Jahren das
unterſte zu oberſt gekehret und tieff hinein gear-
beitet worden (welches wohl bey denen offtma-
ligen Belagerungen des Schloſſes wird geſche-
hen ſeyn.)
Die Art derer Steine iſt daſelbſt loͤchericht
und wie ein Toff-Stein * anzuſehen, welche von
einigen Duff-Steine oder Duck-Steine ge-
nennet werden.
Auf dieſer Hoͤhe ſind einige Oeffnungen und
Loͤcher, aus welchen man eine Menge Steine
mit der Hand heraus brechen kan, welche wie
lauter Eiſen-Ruſt ausſehen, einige roͤther, ande-
re braun und ſchwartz. Auch habe daſelbſt in
einem Loche vor einem Jahr im Fruͤhling
ein groſſes Stuͤck petrificirtes oder mit
Stein und Eiſen-Ertz eingebeitztes Holtz ge-
fun-
* Eiſenhaltige Toff-Steine.
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Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/70>, abgerufen am 03.03.2025.
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