Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717.Cap. VIII. Mißbräuche und Fehler Mahlzeiten, sonderlich des Abends spät, oderman gebrauchet das frische Obst ohne Scheu wie man sonst gewohnet, so verderbet mancher Brunnen-Gast seine gantze Cur, und kan sich al- lerley gefährliche Zufälle und Beschwerungen zuziehen, wie wir diese Stücke Cap. VI. §. 23. 28. 29. allbereit vorgestellet haben. §. 19. VI. Mit dem Gebrauch der gewöhn- ge- * Undienlicher Gohrauch des Getränckes bey der
Cur. Cap. VIII. Mißbraͤuche und Fehler Mahlzeiten, ſonderlich des Abends ſpaͤt, oderman gebrauchet das friſche Obſt ohne Scheu wie man ſonſt gewohnet, ſo verderbet mancher Brunnen-Gaſt ſeine gantze Cur, und kan ſich al- lerley gefaͤhrliche Zufaͤlle und Beſchwerungen zuziehen, wie wir dieſe Stuͤcke Cap. VI. §. 23. 28. 29. allbereit vorgeſtellet haben. §. 19. VI. Mit dem Gebrauch der gewoͤhn- ge- * Undienlicher Gohrauch des Getraͤnckes bey der
Cur. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0310" n="290"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">Cap. VIII.</hi> Mißbraͤuche und Fehler</hi></fw><lb/> Mahlzeiten, ſonderlich des Abends ſpaͤt, oder<lb/> man gebrauchet das friſche Obſt ohne Scheu<lb/> wie man ſonſt gewohnet, ſo verderbet mancher<lb/> Brunnen-Gaſt ſeine gantze Cur, und kan ſich al-<lb/> lerley gefaͤhrliche Zufaͤlle und Beſchwerungen<lb/> zuziehen, wie wir dieſe Stuͤcke <hi rendition="#aq">Cap. VI.</hi> §. 23. 28.<lb/> 29. allbereit vorgeſtellet haben.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 19.</head> <p><hi rendition="#aq">VI.</hi> Mit dem Gebrauch der gewoͤhn-<lb/> lichen Getraͤncke gehet es auch nicht allemahl ſo<lb/> ordentlich zu, <note place="foot" n="*">Undienlicher Gohrauch des Getraͤnckes bey der<lb/> Cur.</note> daß nicht Verſchiedene ihre Cur<lb/> dadurch hindern ſolten; Es nehmen einige, ſo<lb/> bald ſie abgetruncken haben, eine groſſe <hi rendition="#aq">Quan-<lb/> ti</hi>taͤt <hi rendition="#aq">Caffé, Thée, Chocolade &c. turbi</hi>ren aber<lb/> damit die <hi rendition="#aq">Operation,</hi> uͤberſchwemmen die Ein-<lb/> geweide mit den vielen Waͤßerigkeiten, und<lb/> was das <hi rendition="#aq">minerali</hi>ſche Waſſer durch ſeine <hi rendition="#aq">Spi-<lb/> rituoſi</hi>taͤt und ſubtile Stahl-Erde geſtaͤrcket,<lb/> ſolches wird zum Theil wieder <hi rendition="#aq">relaxi</hi>ret, oder<lb/> wenigſtens die gute Wuͤrckung unvollkomme-<lb/> ner gemachet. Man vermeynet bißweilen das<lb/> kalte Waſſer durch dergleichen heiſſes Getraͤn-<lb/> cke wieder zu waͤrmen; wenn aber die Kaͤlte<lb/> nicht ſchaden ſoll, ſo iſt beſſer daß man das<lb/> Waſſer, ehe daſſelbe in den Leib kommt, ein we-<lb/> nig uͤberſchlagen laͤſſet, (<hi rendition="#aq">Cap. VI.</hi> §. 16.) als daß<lb/> ſolches hernach erſtlich, wenn die Kaͤlte allbereit<lb/> ihren ſchaͤdlichen <hi rendition="#aq">Effect</hi> in denen Eingeweiden<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ge-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [290/0310]
Cap. VIII. Mißbraͤuche und Fehler
Mahlzeiten, ſonderlich des Abends ſpaͤt, oder
man gebrauchet das friſche Obſt ohne Scheu
wie man ſonſt gewohnet, ſo verderbet mancher
Brunnen-Gaſt ſeine gantze Cur, und kan ſich al-
lerley gefaͤhrliche Zufaͤlle und Beſchwerungen
zuziehen, wie wir dieſe Stuͤcke Cap. VI. §. 23. 28.
29. allbereit vorgeſtellet haben.
§. 19. VI. Mit dem Gebrauch der gewoͤhn-
lichen Getraͤncke gehet es auch nicht allemahl ſo
ordentlich zu, * daß nicht Verſchiedene ihre Cur
dadurch hindern ſolten; Es nehmen einige, ſo
bald ſie abgetruncken haben, eine groſſe Quan-
titaͤt Caffé, Thée, Chocolade &c. turbiren aber
damit die Operation, uͤberſchwemmen die Ein-
geweide mit den vielen Waͤßerigkeiten, und
was das mineraliſche Waſſer durch ſeine Spi-
rituoſitaͤt und ſubtile Stahl-Erde geſtaͤrcket,
ſolches wird zum Theil wieder relaxiret, oder
wenigſtens die gute Wuͤrckung unvollkomme-
ner gemachet. Man vermeynet bißweilen das
kalte Waſſer durch dergleichen heiſſes Getraͤn-
cke wieder zu waͤrmen; wenn aber die Kaͤlte
nicht ſchaden ſoll, ſo iſt beſſer daß man das
Waſſer, ehe daſſelbe in den Leib kommt, ein we-
nig uͤberſchlagen laͤſſet, (Cap. VI. §. 16.) als daß
ſolches hernach erſtlich, wenn die Kaͤlte allbereit
ihren ſchaͤdlichen Effect in denen Eingeweiden
ge-
* Undienlicher Gohrauch des Getraͤnckes bey der
Cur.
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