Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717.bey der Brunnen-Cur. Morgens unter dem Trincken, oder bald aufdas Wasser zu sich nehmen: z. E. gar zu viele überzuckerte und eingemachte Sachen, Honig- Kuchen, Prunellen, Corinthen etc. wodurch das Wasser in seiner freyen Würckung gehindert, eine schädliche scharff-saure Gährung in dem Magen und Gedärme erreget, auch Schleim und Unrath generiret wird. Und wenn gleich das Wasser solches zuweilen bald wieder weg- spühlet, so ist doch leicht zu erachten, daß es viel besser wäre, wenn man solche Hinderungen nicht in den Weglegte. Es bleibt auch leicht etwas schädliches davon zurück, verderbet den Appe- tit, machet eine unvollkommene Däuung, Ble- hung und dergleichen. §. 18. V. Wenn man gar zu bald auff das Mahl- * Wenn die Speisen mit dem Brunnen-Wasser ver- menget werden. T
bey der Brunnen-Cur. Morgens unter dem Trincken, oder bald aufdas Waſſer zu ſich nehmen: z. E. gar zu viele uͤberzuckerte und eingemachte Sachen, Honig- Kuchen, Prunellen, Corinthen ꝛc. wodurch das Waſſer in ſeiner freyen Wuͤrckung gehindert, eine ſchaͤdliche ſcharff-ſaure Gaͤhrung in dem Magen und Gedaͤrme erreget, auch Schleim und Unrath generiret wird. Und wenn gleich das Waſſer ſolches zuweilen bald wieder weg- ſpuͤhlet, ſo iſt doch leicht zu erachten, daß es viel beſſer waͤre, wenn man ſolche Hinderungen nicht in den Weglegte. Es bleibt auch leicht etwas ſchaͤdliches davon zuruͤck, verderbet den Appe- tit, machet eine unvollkommene Daͤuung, Ble- hung und dergleichen. §. 18. V. Wenn man gar zu bald auff das Mahl- * Wenn die Speiſen mit dem Brunnen-Waſſer ver- menget werden. T
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bey der Brunnen-Cur.
Morgens unter dem Trincken, oder bald auf
das Waſſer zu ſich nehmen: z. E. gar zu viele
uͤberzuckerte und eingemachte Sachen, Honig-
Kuchen, Prunellen, Corinthen ꝛc. wodurch das
Waſſer in ſeiner freyen Wuͤrckung gehindert,
eine ſchaͤdliche ſcharff-ſaure Gaͤhrung in dem
Magen und Gedaͤrme erreget, auch Schleim
und Unrath generiret wird. Und wenn gleich
das Waſſer ſolches zuweilen bald wieder weg-
ſpuͤhlet, ſo iſt doch leicht zu erachten, daß es viel
beſſer waͤre, wenn man ſolche Hinderungen nicht
in den Weglegte. Es bleibt auch leicht etwas
ſchaͤdliches davon zuruͤck, verderbet den Appe-
tit, machet eine unvollkommene Daͤuung, Ble-
hung und dergleichen.
§. 18. V. Wenn man gar zu bald auff das
getrunckene Brunnen-Waſſer ſpeiſet, * ehe die
Primæ viæ groͤßeſten theils von dem Waſſer
wieder befreyet ſind, ſo entſtehen davon eben
dergleichen Beſchwerungen, oder die Speiſen
gehen mit dem zuruͤck geblieben Waſſer gar zu
geſchwind wieder fort, es kommt ein roher uͤbel
verdaueter Nahrungs-Safft in das Gedaͤrme
und Gekroͤs, und darauf folgen Coliqven, Ob-
ſtructiones Glandularum &c. Gibt man
dem guten Appetit bey dem Brunnen gar zu
viel nach, iſſet zu geſchwinde, thut gar zu ſtarcke
Mahl-
* Wenn die Speiſen mit dem Brunnen-Waſſer ver-
menget werden.
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