Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717.Cap. I. Historische Nachrichten Stunde Schell-Permunt, und sind noch eini-ge alte Mauer-Stücke daselbst zu sehen. Nach- dem aber dieses alte Schloß zerfallen, und ver- stöhret worden, hat nach Hamelmanns Bericht p. m. 406. Fridericus Graf zu Spiegelberg und Pyrmont in der Ebene 400. Schritt von dem heiligen Brunnen, ein neues Castel ange- leget, das alte Hauß- oder Schloß-Gebäude aber auf demselben, hatte sein Sohn Herr Graf Philipp der letzte des Spiegelbergischen Stammes Anno 1557. im Frühling desselben Jahrs, da er zu Ende des Sommers in der Schlacht bey S. Quintin umkommen, zu bauen angefangen, aber nicht vollendet, wie noch auf einem alten Steine kan gelesen werden. Die- ses Herrn Schwester Gemahl, Herr Graf Hermann Simon zur Lippe hat endlich Anno 1562 das Schloß völlig ausbauen, und nach der damahligen Art sehr wohl fortificiren lassen. Anno 1583. da die Hochgräfl. Lippische Li- tzet,
Cap. I. Hiſtoriſche Nachrichten Stunde Schell-Permunt, und ſind noch eini-ge alte Mauer-Stuͤcke daſelbſt zu ſehen. Nach- dem aber dieſes alte Schloß zerfallen, und ver- ſtoͤhret worden, hat nach Hamelmanns Bericht p. m. 406. Fridericus Graf zu Spiegelberg und Pyrmont in der Ebene 400. Schritt von dem heiligen Brunnen, ein neues Caſtel ange- leget, das alte Hauß- oder Schloß-Gebaͤude aber auf demſelben, hatte ſein Sohn Herr Graf Philipp der letzte des Spiegelbergiſchen Stammes Anno 1557. im Fruͤhling deſſelben Jahrs, da er zu Ende des Sommers in der Schlacht bey S. Quintin umkommen, zu bauen angefangen, aber nicht vollendet, wie noch auf einem alten Steine kan geleſen werden. Die- ſes Herrn Schweſter Gemahl, Herr Graf Hermann Simon zur Lippe hat endlich Anno 1562 das Schloß voͤllig ausbauen, und nach der damahligen Art ſehr wohl fortificiren laſſen. Anno 1583. da die Hochgraͤfl. Lippiſche Li- tzet,
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0030" n="10"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Cap. I.</hi> Hiſtoriſche Nachrichten</fw><lb/> Stunde Schell-Permunt, und ſind noch eini-<lb/> ge alte Mauer-Stuͤcke daſelbſt zu ſehen. Nach-<lb/> dem aber dieſes alte Schloß zerfallen, und ver-<lb/> ſtoͤhret worden, hat nach <hi rendition="#aq">Hamelmanns</hi> Bericht<lb/><hi rendition="#aq">p. m. 406. Fridericus</hi> Graf zu Spiegelberg<lb/> und Pyrmont in der Ebene 400. Schritt von<lb/> dem heiligen Brunnen, ein neues <hi rendition="#aq">Caſtel</hi> ange-<lb/> leget, das alte Hauß- oder Schloß-Gebaͤude<lb/> aber auf demſelben, hatte ſein Sohn Herr<lb/> Graf Philipp der letzte des Spiegelbergiſchen<lb/> Stammes <hi rendition="#aq">Anno</hi> 1557. im Fruͤhling deſſelben<lb/> Jahrs, da er zu Ende des Sommers in der<lb/> Schlacht bey <hi rendition="#aq">S. Quintin</hi> umkommen, zu bauen<lb/> angefangen, aber nicht vollendet, wie noch auf<lb/> einem alten Steine kan geleſen werden. Die-<lb/> ſes Herrn Schweſter Gemahl, Herr Graf<lb/> Hermann Simon zur Lippe hat endlich <hi rendition="#aq">Anno</hi><lb/> 1562 das Schloß voͤllig ausbauen, und nach der<lb/> damahligen Art ſehr wohl <hi rendition="#aq">fortifici</hi>ren laſſen.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Anno</hi> 1583. da die Hochgraͤfl. Lippiſche Li-<lb/> nie mit dem eintzigen Pyrmontiſchen Erben<lb/> Philippo wieder verloſchen, nahmen die jungen<lb/> Herren Grafen von Gleichen (deren Frau<lb/> Mutter <hi rendition="#aq">Walpurgis</hi> auch eine Schweſter des<lb/> letzten Grafen von Spiegelberg war) das<lb/> Schloß Pyrmont mit gewaffneter Hand ein,<lb/> worauf ſie <hi rendition="#aq">Henricus</hi> Biſchoff zu Paderborn<lb/> und Hertzog von Sachſen-Lauenburg darinnen<lb/> belagerte, ſie wurden aber von Hertzog Phi-<lb/> lipp von Braunſchweig-Grubenhagen entſe-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">tzet,</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [10/0030]
Cap. I. Hiſtoriſche Nachrichten
Stunde Schell-Permunt, und ſind noch eini-
ge alte Mauer-Stuͤcke daſelbſt zu ſehen. Nach-
dem aber dieſes alte Schloß zerfallen, und ver-
ſtoͤhret worden, hat nach Hamelmanns Bericht
p. m. 406. Fridericus Graf zu Spiegelberg
und Pyrmont in der Ebene 400. Schritt von
dem heiligen Brunnen, ein neues Caſtel ange-
leget, das alte Hauß- oder Schloß-Gebaͤude
aber auf demſelben, hatte ſein Sohn Herr
Graf Philipp der letzte des Spiegelbergiſchen
Stammes Anno 1557. im Fruͤhling deſſelben
Jahrs, da er zu Ende des Sommers in der
Schlacht bey S. Quintin umkommen, zu bauen
angefangen, aber nicht vollendet, wie noch auf
einem alten Steine kan geleſen werden. Die-
ſes Herrn Schweſter Gemahl, Herr Graf
Hermann Simon zur Lippe hat endlich Anno
1562 das Schloß voͤllig ausbauen, und nach der
damahligen Art ſehr wohl fortificiren laſſen.
Anno 1583. da die Hochgraͤfl. Lippiſche Li-
nie mit dem eintzigen Pyrmontiſchen Erben
Philippo wieder verloſchen, nahmen die jungen
Herren Grafen von Gleichen (deren Frau
Mutter Walpurgis auch eine Schweſter des
letzten Grafen von Spiegelberg war) das
Schloß Pyrmont mit gewaffneter Hand ein,
worauf ſie Henricus Biſchoff zu Paderborn
und Hertzog von Sachſen-Lauenburg darinnen
belagerte, ſie wurden aber von Hertzog Phi-
lipp von Braunſchweig-Grubenhagen entſe-
tzet,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |