Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717.Cap. VII. Aeusserlicher Gebrauch dem Bade in die freye Lufft (welche manch-mahl auch im Sommer kalt und naß ist) bege- ben müssen, auch die, welchen der Appetit nach dem Bade zu vergehen pfleget, oder wenn die Patienten hernach des Mittags gar zu unge- wöhnlich matt und schläffrig werden, dieselben thun besser, daß sie ihr Baden des Abends ver- richten. 10) Wie offt und wie lange das Bad zu ge- brauchen, werden die Bade-Gäste theils selbst an sich verspüren, nemlich wie viel sie vertragen und ohne sonderliche Abmattung aushalten können; ob ihre Beschwehrungen gelindert, die Glieder leichter werden etc. theils muß sol- ches von dem Medico, dessen Direction man seine Cur anvertrauet, beurtheilet, und nach Unterscheid der Kranckheiten angeordnet werden. 11) Ob man in seiner Bade-Cur alle Tage nach einander, oder einen Tag um den andern, oder zwey Tage baden, und den dritten wieder ruhen müsse, solches werden die Kräffte des Pa- tienten anzeigen. Wir haben zwar §. 6 gemel- det, daß die gewärmten Sauer-Brunnen-Bä- der stärcker angreiffen, als die natürlich war- men Wasser; Nichts desto weniger fehlt es doch nicht an Exempeln, daß das Pyrmontische Bad zehen, zwölff und mehr mahl alle Tage nach einander ohne grosse Abmattung mit gu- tem Nutzen gebrauchet worden. §. 22.
Cap. VII. Aeuſſerlicher Gebrauch dem Bade in die freye Lufft (welche manch-mahl auch im Sommer kalt und naß iſt) bege- ben muͤſſen, auch die, welchen der Appetit nach dem Bade zu vergehen pfleget, oder wenn die Patienten hernach des Mittags gar zu unge- woͤhnlich matt und ſchlaͤffrig werden, dieſelben thun beſſer, daß ſie ihr Baden des Abends ver- richten. 10) Wie offt und wie lange das Bad zu ge- brauchen, werden die Bade-Gaͤſte theils ſelbſt an ſich verſpuͤren, nemlich wie viel ſie vertragen und ohne ſonderliche Abmattung aushalten koͤnnen; ob ihre Beſchwehrungen gelindert, die Glieder leichter werden ꝛc. theils muß ſol- ches von dem Medico, deſſen Direction man ſeine Cur anvertrauet, beurtheilet, und nach Unterſcheid der Kranckheiten angeordnet werden. 11) Ob man in ſeiner Bade-Cur alle Tage nach einander, oder einen Tag um den andern, oder zwey Tage baden, und den dritten wieder ruhen muͤſſe, ſolches werden die Kraͤffte des Pa- tienten anzeigen. Wir haben zwar §. 6 gemel- det, daß die gewaͤrmten Sauer-Brunnen-Baͤ- der ſtaͤrcker angreiffen, als die natuͤrlich war- men Waſſer; Nichts deſto weniger fehlt es doch nicht an Exempeln, daß das Pyrmontiſche Bad zehen, zwoͤlff und mehr mahl alle Tage nach einander ohne groſſe Abmattung mit gu- tem Nutzen gebrauchet worden. §. 22.
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Cap. VII. Aeuſſerlicher Gebrauch
dem Bade in die freye Lufft (welche manch-
mahl auch im Sommer kalt und naß iſt) bege-
ben muͤſſen, auch die, welchen der Appetit nach
dem Bade zu vergehen pfleget, oder wenn die
Patienten hernach des Mittags gar zu unge-
woͤhnlich matt und ſchlaͤffrig werden, dieſelben
thun beſſer, daß ſie ihr Baden des Abends ver-
richten.
10) Wie offt und wie lange das Bad zu ge-
brauchen, werden die Bade-Gaͤſte theils ſelbſt
an ſich verſpuͤren, nemlich wie viel ſie vertragen
und ohne ſonderliche Abmattung aushalten
koͤnnen; ob ihre Beſchwehrungen gelindert,
die Glieder leichter werden ꝛc. theils muß ſol-
ches von dem Medico, deſſen Direction man
ſeine Cur anvertrauet, beurtheilet, und nach
Unterſcheid der Kranckheiten angeordnet
werden.
11) Ob man in ſeiner Bade-Cur alle Tage
nach einander, oder einen Tag um den andern,
oder zwey Tage baden, und den dritten wieder
ruhen muͤſſe, ſolches werden die Kraͤffte des Pa-
tienten anzeigen. Wir haben zwar §. 6 gemel-
det, daß die gewaͤrmten Sauer-Brunnen-Baͤ-
der ſtaͤrcker angreiffen, als die natuͤrlich war-
men Waſſer; Nichts deſto weniger fehlt es
doch nicht an Exempeln, daß das Pyrmontiſche
Bad zehen, zwoͤlff und mehr mahl alle Tage
nach einander ohne groſſe Abmattung mit gu-
tem Nutzen gebrauchet worden.
§. 22.
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