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Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717.

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des Pyrmontischen Wassers.
viele Bäder in einem solchen Grad der Wär-
me, daß man dieselben nicht gleich, wie sie her-
für qvellen, gebrauchen kan, wenn man nicht
Haut und Haar dabey zufetzen will, sondern
es muß das Wasser zuvor in einem Bade-
Raum versammlet, und zu Verliehrung seiner
hefftigen Hitze, manchmahl zehen, zwölff, ja wol
24 Stunden und noch länger stehen gelassen
werden, * ehe man sich hinein wagen, und es
als ein Bad gebrauchen darff.

Hat man nun hier aus der Noth eine Tu-
gend gemachet, und lässet das natürliche war-
me Wasser die schädliche und überflüßige Hitze
verliehren, so ist wol eben so geschickt und ver-
nünfftig, daß man denen kalten mineralischen
Wassern durch die Kunst so viel Wärme gie-
bet, als man denen warmen Bädern nehmen
muß, oder so viel nützlich und nöthig ist.

§. 4.

Zweytens ist es auch nunmehro unter
denen gelehrtesten Physicis und Medicis eine
ausgemachte Sache, wie in dem vierdten Capi-
tel mit mehrerem angezeiget worden, daß so wol
die kalten als warmen mineralischen Wasser ei-
nerley Ursprung aus dem Kiese haben, ** und
also auch die Materien, Kräffte und Würckun-
gen derselben sehr mit einander überein kommen,
folglich von denen kalten Gesund-Brunnen,

wenn
* Warme Bäder, welche man abkühlen lassen muß.
** Kalte und warme mineralische Wasser haben
einerley Ursprung.

des Pyrmontiſchen Waſſers.
viele Baͤder in einem ſolchen Grad der Waͤr-
me, daß man dieſelben nicht gleich, wie ſie her-
fuͤr qvellen, gebrauchen kan, wenn man nicht
Haut und Haar dabey zufetzen will, ſondern
es muß das Waſſer zuvor in einem Bade-
Raum verſammlet, und zu Verliehrung ſeiner
hefftigen Hitze, manchmahl zehen, zwoͤlff, ja wol
24 Stunden und noch laͤnger ſtehen gelaſſen
werden, * ehe man ſich hinein wagen, und es
als ein Bad gebrauchen darff.

Hat man nun hier aus der Noth eine Tu-
gend gemachet, und laͤſſet das natuͤrliche war-
me Waſſer die ſchaͤdliche und uͤberfluͤßige Hitze
verliehren, ſo iſt wol eben ſo geſchickt und ver-
nuͤnfftig, daß man denen kalten mineraliſchen
Waſſern durch die Kunſt ſo viel Waͤrme gie-
bet, als man denen warmen Baͤdern nehmen
muß, oder ſo viel nuͤtzlich und noͤthig iſt.

§. 4.

Zweytens iſt es auch nunmehro unter
denen gelehrteſten Phyſicis und Medicis eine
ausgemachte Sache, wie in dem vierdten Capi-
tel mit mehrerem angezeiget worden, daß ſo wol
die kalten als warmen mineraliſchen Waſſer ei-
nerley Urſprung aus dem Kieſe haben, ** und
alſo auch die Materien, Kraͤffte und Wuͤrckun-
gen derſelben ſehr mit einander uͤberein kom̃en,
folglich von denen kalten Geſund-Brunnen,

wenn
* Warme Baͤder, welche man abkuͤhlen laſſen muß.
** Kalte und warme mineraliſche Waſſer haben
einerley Urſprung.
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[251/0271] des Pyrmontiſchen Waſſers. viele Baͤder in einem ſolchen Grad der Waͤr- me, daß man dieſelben nicht gleich, wie ſie her- fuͤr qvellen, gebrauchen kan, wenn man nicht Haut und Haar dabey zufetzen will, ſondern es muß das Waſſer zuvor in einem Bade- Raum verſammlet, und zu Verliehrung ſeiner hefftigen Hitze, manchmahl zehen, zwoͤlff, ja wol 24 Stunden und noch laͤnger ſtehen gelaſſen werden, * ehe man ſich hinein wagen, und es als ein Bad gebrauchen darff. Hat man nun hier aus der Noth eine Tu- gend gemachet, und laͤſſet das natuͤrliche war- me Waſſer die ſchaͤdliche und uͤberfluͤßige Hitze verliehren, ſo iſt wol eben ſo geſchickt und ver- nuͤnfftig, daß man denen kalten mineraliſchen Waſſern durch die Kunſt ſo viel Waͤrme gie- bet, als man denen warmen Baͤdern nehmen muß, oder ſo viel nuͤtzlich und noͤthig iſt. §. 4. Zweytens iſt es auch nunmehro unter denen gelehrteſten Phyſicis und Medicis eine ausgemachte Sache, wie in dem vierdten Capi- tel mit mehrerem angezeiget worden, daß ſo wol die kalten als warmen mineraliſchen Waſſer ei- nerley Urſprung aus dem Kieſe haben, ** und alſo auch die Materien, Kraͤffte und Wuͤrckun- gen derſelben ſehr mit einander uͤberein kom̃en, folglich von denen kalten Geſund-Brunnen, wenn * Warme Baͤder, welche man abkuͤhlen laſſen muß. ** Kalte und warme mineraliſche Waſſer haben einerley Urſprung.

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Zitationshilfe: Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 251. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/271>, abgerufen am 13.11.2024.