le und offt wiederhohlte Evacuationes nöthig sind, eine Erleichterung suchen.
Zwar sind mir nicht wenige Exempel be- kannt, auch von vornehmen und zärtlichen Da- men, welche das Pyrmontische Wasser wol in denen ersten Monaten ihrer Schwangerschafft einige Wochen lang ohne Schaden gebrauchet, und nachmahls frische und gesunde Kinder zur Welt gebracht.
Es ist mir auch bißher noch kein Exempel vorkommen, daß durch das Wasser eine unzeiti- ge Geburth wäre verursachet worden. Je- dennoch habe bey denen meisten observiret, daß sie viel Eckel und Erbrechen, wie auch wenige, langsame und mühsame Operationes von dem Wasser gehabt, und die Natur gleichsam mit Gewalt die Evacuationes zurück gehalten, und einen Widerwillen dagegen bezeiget. Daher bey solchen Umständen wenig mit der Cur aus- zurichten, und es der Mühe nicht werth, solche anzustellen.
§. 67.
Frauen, die ihre Kinder stillen, * haben bißher öffters mit gutem Nutzen den Brunnen gebrauchet, und sind zuweilen die säugenden Kinder mit ihnen von ein und andern Beschwe- rungen glücklich curiret worden.
Des Morgens, ehe sie das Wasser trincken, lassen sie sich die Kinder aussaugen, und wenn
ge-
* Frauen, die Kinder stillen, mögen das Wasser ge- brauchen.
Cap. VI. Art und Weiſe
le und offt wiederhohlte Evacuationes noͤthig ſind, eine Erleichterung ſuchen.
Zwar ſind mir nicht wenige Exempel be- kannt, auch von vornehmen und zaͤrtlichen Da- men, welche das Pyrmontiſche Waſſer wol in denen erſten Monaten ihrer Schwangerſchafft einige Wochen lang ohne Schaden gebrauchet, und nachmahls friſche und geſunde Kinder zur Welt gebracht.
Es iſt mir auch bißher noch kein Exempel vorkommen, daß durch das Waſſer eine unzeiti- ge Geburth waͤre verurſachet worden. Je- dennoch habe bey denen meiſten obſerviret, daß ſie viel Eckel und Erbrechen, wie auch wenige, langſame und muͤhſame Operationes von dem Waſſer gehabt, und die Natur gleichſam mit Gewalt die Evacuationes zuruͤck gehalten, und einen Widerwillen dagegen bezeiget. Daher bey ſolchen Umſtaͤnden wenig mit der Cur aus- zurichten, und es der Muͤhe nicht werth, ſolche anzuſtellen.
§. 67.
Frauen, die ihre Kinder ſtillen, * haben bißher oͤffters mit gutem Nutzen den Brunnen gebrauchet, und ſind zuweilen die ſaͤugenden Kinder mit ihnen von ein und andern Beſchwe- rungen gluͤcklich curiret worden.
Des Morgens, ehe ſie das Waſſer trincken, laſſen ſie ſich die Kinder ausſaugen, und wenn
ge-
* Frauen, die Kinder ſtillen, moͤgen das Waſſer ge- brauchen.
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Cap. VI. Art und Weiſe
le und offt wiederhohlte Evacuationes noͤthig
ſind, eine Erleichterung ſuchen.
Zwar ſind mir nicht wenige Exempel be-
kannt, auch von vornehmen und zaͤrtlichen Da-
men, welche das Pyrmontiſche Waſſer wol in
denen erſten Monaten ihrer Schwangerſchafft
einige Wochen lang ohne Schaden gebrauchet,
und nachmahls friſche und geſunde Kinder zur
Welt gebracht.
Es iſt mir auch bißher noch kein Exempel
vorkommen, daß durch das Waſſer eine unzeiti-
ge Geburth waͤre verurſachet worden. Je-
dennoch habe bey denen meiſten obſerviret, daß
ſie viel Eckel und Erbrechen, wie auch wenige,
langſame und muͤhſame Operationes von dem
Waſſer gehabt, und die Natur gleichſam mit
Gewalt die Evacuationes zuruͤck gehalten, und
einen Widerwillen dagegen bezeiget. Daher
bey ſolchen Umſtaͤnden wenig mit der Cur aus-
zurichten, und es der Muͤhe nicht werth, ſolche
anzuſtellen.
§. 67. Frauen, die ihre Kinder ſtillen, * haben
bißher oͤffters mit gutem Nutzen den Brunnen
gebrauchet, und ſind zuweilen die ſaͤugenden
Kinder mit ihnen von ein und andern Beſchwe-
rungen gluͤcklich curiret worden.
Des Morgens, ehe ſie das Waſſer trincken,
laſſen ſie ſich die Kinder ausſaugen, und wenn
ge-
* Frauen, die Kinder ſtillen, moͤgen das Waſſer ge-
brauchen.
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Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/254>, abgerufen am 16.02.2025.
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