Schädliche gäntzlich meiden, und das Sichere und Gute wehlen und gebrauchen.
§. 27.
Die Essens-Zeit, oder erstlich die Stunde das Mittags-Mahl zu halten,* ist ohn- gefähr 4 Stunden, nachdem man seinen Theil abgetruncken hat. Diejenigen, welche von 6 biß 8 abtrincken, speisen um 12 Uhr die aber von 7 biß 9 mit ihrer Portion erst fertig werden, müs- sen biß um 1 Uhr mit der Tafel warten. Und obwohl das Wasser bey vielen in 2 oder 3 Stun- den und wohl eher grössesten Theils passiret ist, so thun dieselben doch wohl, daß sie gleichfals die 4 Stunden vorbey gehen lassen, ehe sie spei- sen. Auch ist das allerbeste, daß man in sol- cher Zeit, von der Stunde an, da man abge- truncken hat, gar nichts, weder Nasses noch Truckenes zu sich nehme, und das Wasser in freyer Wirckung unturbiret lasse, biß etwa ei- ne halbe oder gantze Stunde vor der Mahlzeit ein gutes Magen-Medicament mit ein Paar Löffel voll Wein oder Aqua vitae seinen Nutzen haben kan, wie §. 62. mit mehrern angezeiget wird.
§. 28.
Des Mittags mag man eine gute Mahlzeit halten, und seinem Appetit ein Gnü- gen thun, nur daß man nicht zu geschwind esse,** und also den Ausspruch der alten Arabischen Medicorum erfülle: Quicunque Masticatio-
nem
* Stunde zum Mittags-Mahl.
** Geschwind-Essen ist schädlich.
O
das Pyrmont. Waſſer zu gebrauchen.
Schaͤdliche gaͤntzlich meiden, und das Sichere und Gute wehlen und gebrauchen.
§. 27.
Die Eſſens-Zeit, oder erſtlich die Stunde das Mittags-Mahl zu halten,* iſt ohn- gefaͤhr 4 Stunden, nachdem man ſeinen Theil abgetruncken hat. Diejenigen, welche von 6 biß 8 abtrincken, ſpeiſen um 12 Uhr die aber von 7 biß 9 mit ihrer Portion erſt fertig werden, muͤſ- ſen biß um 1 Uhr mit der Tafel warten. Und obwohl das Waſſer bey vielen in 2 oder 3 Stun- den und wohl eher groͤſſeſten Theils paſſiret iſt, ſo thun dieſelben doch wohl, daß ſie gleichfals die 4 Stunden vorbey gehen laſſen, ehe ſie ſpei- ſen. Auch iſt das allerbeſte, daß man in ſol- cher Zeit, von der Stunde an, da man abge- truncken hat, gar nichts, weder Naſſes noch Truckenes zu ſich nehme, und das Waſſer in freyer Wirckung unturbiret laſſe, biß etwa ei- ne halbe oder gantze Stunde vor der Mahlzeit ein gutes Magen-Medicament mit ein Paar Loͤffel voll Wein oder Aqua vitæ ſeinen Nutzen haben kan, wie §. 62. mit mehrern angezeiget wird.
§. 28.
Des Mittags mag man eine gute Mahlzeit halten, und ſeinem Appetit ein Gnuͤ- gen thun, nur daß man nicht zu geſchwind eſſe,** und alſo den Ausſpruch der alten Arabiſchen Medicorum erfuͤlle: Quicunque Maſticatio-
nem
* Stunde zum Mittags-Mahl.
** Geſchwind-Eſſen iſt ſchaͤdlich.
O
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbn="209"facs="#f0229"/><fwtype="header"place="top">das Pyrmont. Waſſer zu gebrauchen.</fw><lb/>
Schaͤdliche gaͤntzlich meiden, und das Sichere<lb/>
und Gute wehlen und gebrauchen.</p></div><lb/><divn="2"><head>§. 27.</head><p>Die Eſſens-Zeit, oder erſtlich die<lb/>
Stunde das Mittags-Mahl zu halten,<noteplace="foot"n="*">Stunde zum Mittags-Mahl.</note> iſt ohn-<lb/>
gefaͤhr 4 Stunden, nachdem man ſeinen Theil<lb/>
abgetruncken hat. Diejenigen, welche von 6<lb/>
biß 8 abtrincken, ſpeiſen um 12 Uhr die aber von<lb/>
7 biß 9 mit ihrer <hirendition="#aq">Portion</hi> erſt fertig werden, muͤſ-<lb/>ſen biß um 1 Uhr mit der Tafel warten. Und<lb/>
obwohl das Waſſer bey vielen in 2 oder 3 Stun-<lb/>
den und wohl eher groͤſſeſten Theils <hirendition="#aq">paſſi</hi>ret iſt,<lb/>ſo thun dieſelben doch wohl, daß ſie gleichfals<lb/>
die 4 Stunden vorbey gehen laſſen, ehe ſie ſpei-<lb/>ſen. Auch iſt das allerbeſte, daß man in ſol-<lb/>
cher Zeit, von der Stunde an, da man abge-<lb/>
truncken hat, gar nichts, weder Naſſes noch<lb/>
Truckenes zu ſich nehme, und das Waſſer in<lb/>
freyer Wirckung un<hirendition="#aq">turbi</hi>ret laſſe, biß etwa ei-<lb/>
ne halbe oder gantze Stunde vor der Mahlzeit<lb/>
ein gutes Magen-<hirendition="#aq">Medicament</hi> mit ein Paar<lb/>
Loͤffel voll Wein oder <hirendition="#aq">Aqua vitæ</hi>ſeinen Nutzen<lb/>
haben kan, wie §. 62. mit mehrern angezeiget<lb/>
wird.</p></div><lb/><divn="2"><head>§. 28.</head><p>Des Mittags mag man eine gute<lb/>
Mahlzeit halten, und ſeinem <hirendition="#aq">Appetit</hi> ein Gnuͤ-<lb/>
gen thun, nur daß man nicht zu geſchwind eſſe,<noteplace="foot"n="**">Geſchwind-Eſſen iſt ſchaͤdlich.</note><lb/>
und alſo den Ausſpruch der alten Arabiſchen<lb/><hirendition="#aq">Medicorum</hi> erfuͤlle: <hirendition="#aq">Quicunque Maſticatio-</hi><lb/><fwtype="sig"place="bottom">O</fw><fwtype="catch"place="bottom"><hirendition="#aq">nem</hi></fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[209/0229]
das Pyrmont. Waſſer zu gebrauchen.
Schaͤdliche gaͤntzlich meiden, und das Sichere
und Gute wehlen und gebrauchen.
§. 27. Die Eſſens-Zeit, oder erſtlich die
Stunde das Mittags-Mahl zu halten, * iſt ohn-
gefaͤhr 4 Stunden, nachdem man ſeinen Theil
abgetruncken hat. Diejenigen, welche von 6
biß 8 abtrincken, ſpeiſen um 12 Uhr die aber von
7 biß 9 mit ihrer Portion erſt fertig werden, muͤſ-
ſen biß um 1 Uhr mit der Tafel warten. Und
obwohl das Waſſer bey vielen in 2 oder 3 Stun-
den und wohl eher groͤſſeſten Theils paſſiret iſt,
ſo thun dieſelben doch wohl, daß ſie gleichfals
die 4 Stunden vorbey gehen laſſen, ehe ſie ſpei-
ſen. Auch iſt das allerbeſte, daß man in ſol-
cher Zeit, von der Stunde an, da man abge-
truncken hat, gar nichts, weder Naſſes noch
Truckenes zu ſich nehme, und das Waſſer in
freyer Wirckung unturbiret laſſe, biß etwa ei-
ne halbe oder gantze Stunde vor der Mahlzeit
ein gutes Magen-Medicament mit ein Paar
Loͤffel voll Wein oder Aqua vitæ ſeinen Nutzen
haben kan, wie §. 62. mit mehrern angezeiget
wird.
§. 28. Des Mittags mag man eine gute
Mahlzeit halten, und ſeinem Appetit ein Gnuͤ-
gen thun, nur daß man nicht zu geſchwind eſſe, **
und alſo den Ausſpruch der alten Arabiſchen
Medicorum erfuͤlle: Quicunque Maſticatio-
nem
* Stunde zum Mittags-Mahl.
** Geſchwind-Eſſen iſt ſchaͤdlich.
O
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/229>, abgerufen am 03.03.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.