Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717.

Bild:
<< vorherige Seite
das Pyrmont. Wasser zu gebrauchen.
und noch vorhanden, daß das Pyrmontische
Wasser 30 biß 40 Jahre nach einander, und
zuweilen 2 mahl in einem Jahr getruncken, und
über das siebentzigste Jahr des Alters mit er-
wünschtem Effect und Nutzen continuiret wor-
den.
9) Die Zeichen, daß man mit den Trin-
cken aufhören, und die Cur beschliessen müs-
se, welche von dem Urin hergenommen wer-
den, wenn solcher gantz helle und klar weggehet,
oder wenn die Excrementa nicht mehr schwartz
tingiret werden, sind ungewiß und falsch.
10) Man continuire so lange, biß man Er-
leichterung, oder wenigstens eine merckliche
Veränderung und gnugsame Reinigung des
Leibes verspühret; Und man höre auf, wenn
man anfänget, gar zu sehr ermüdet zu werden,
und einen Eckel und Widerwillen gegen
das Wasser zu empfinden. Wem diese Nach-
richt nicht gnug ist, der lasse einen Medicum
über seine Umstände und Anzeigungen urthei-
len, damit man des Guten nicht zu viel, noch zu
wenig gebrauche.
§. 22.

VI. Hiernächst müssen wir nun auf
die Diaet* Acht haben, welche von denen Alten
Anima Curationum, oder die Seele der Ge-
sundmachung genennet worden, ohne welche
wir also wenig Gutes von unserer Wasser-Cur
zu hoffen haben. Es bestehet aber die Diaet

nicht
* Diaet.
das Pyrmont. Waſſer zu gebrauchen.
und noch vorhanden, daß das Pyrmontiſche
Waſſer 30 biß 40 Jahre nach einander, und
zuweilen 2 mahl in einem Jahr getruncken, und
uͤber das ſiebentzigſte Jahr des Alters mit er-
wuͤnſchtem Effect und Nutzen continuiret wor-
den.
9) Die Zeichen, daß man mit den Trin-
cken aufhoͤren, und die Cur beſchlieſſen muͤſ-
ſe, welche von dem Urin hergenommen wer-
den, wenn ſolcher gantz helle und klar weggehet,
oder wenn die Excrementa nicht mehr ſchwartz
tingiret werden, ſind ungewiß und falſch.
10) Man continuire ſo lange, biß man Er-
leichterung, oder wenigſtens eine merckliche
Veraͤnderung und gnugſame Reinigung des
Leibes verſpuͤhret; Und man hoͤre auf, wenn
man anfaͤnget, gar zu ſehr ermuͤdet zu werden,
und einen Eckel und Widerwillen gegen
das Waſſer zu empfinden. Wem dieſe Nach-
richt nicht gnug iſt, der laſſe einen Medicum
uͤber ſeine Umſtaͤnde und Anzeigungen urthei-
len, damit man des Guten nicht zu viel, noch zu
wenig gebrauche.
§. 22.

VI. Hiernaͤchſt muͤſſen wir nun auf
die Diæt* Acht haben, welche von denen Alten
Anima Curationum, oder die Seele der Ge-
ſundmachung genennet worden, ohne welche
wir alſo wenig Gutes von unſerer Waſſer-Cur
zu hoffen haben. Es beſtehet aber die Diæt

nicht
* Diæt.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <list>
            <item><pb facs="#f0225" n="205"/><fw place="top" type="header">das Pyrmont. Wa&#x017F;&#x017F;er zu gebrauchen.</fw><lb/>
und noch vorhanden, daß das Pyrmonti&#x017F;che<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er 30 biß 40 Jahre nach einander, und<lb/>
zuweilen 2 mahl in einem Jahr getruncken, und<lb/>
u&#x0364;ber das &#x017F;iebentzig&#x017F;te Jahr des Alters mit er-<lb/>
wu&#x0364;n&#x017F;chtem <hi rendition="#aq">Effect</hi> und Nutzen <hi rendition="#aq">continui</hi>ret wor-<lb/>
den.</item><lb/>
            <item>9) Die Zeichen, daß man mit den Trin-<lb/>
cken aufho&#x0364;ren, und die Cur be&#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;en mu&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;e, welche von dem <hi rendition="#aq">Urin</hi> hergenommen wer-<lb/>
den, wenn &#x017F;olcher gantz helle und klar weggehet,<lb/>
oder wenn die <hi rendition="#aq">Excrementa</hi> nicht mehr &#x017F;chwartz<lb/><hi rendition="#aq">tingi</hi>ret werden, &#x017F;ind ungewiß und fal&#x017F;ch.</item><lb/>
            <item>10) Man <hi rendition="#aq">continui</hi>re &#x017F;o lange, biß man Er-<lb/>
leichterung, oder wenig&#x017F;tens eine merckliche<lb/>
Vera&#x0364;nderung und gnug&#x017F;ame Reinigung des<lb/>
Leibes ver&#x017F;pu&#x0364;hret; Und man ho&#x0364;re auf, wenn<lb/>
man anfa&#x0364;nget, gar zu &#x017F;ehr ermu&#x0364;det zu werden,<lb/>
und einen Eckel und Widerwillen gegen<lb/>
das Wa&#x017F;&#x017F;er zu empfinden. Wem die&#x017F;e Nach-<lb/>
richt nicht gnug i&#x017F;t, der la&#x017F;&#x017F;e einen <hi rendition="#aq">Medicum</hi><lb/>
u&#x0364;ber &#x017F;eine Um&#x017F;ta&#x0364;nde und Anzeigungen urthei-<lb/>
len, damit man des Guten nicht zu viel, noch zu<lb/>
wenig gebrauche.</item>
          </list>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 22.</head>
          <p><hi rendition="#aq">VI.</hi> Hierna&#x0364;ch&#x017F;t mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en wir nun auf<lb/>
die <hi rendition="#aq">Diæt</hi><note place="foot" n="*"><hi rendition="#aq">Diæt.</hi></note> Acht haben, welche von denen Alten<lb/><hi rendition="#aq">Anima Curationum,</hi> oder die Seele der Ge-<lb/>
&#x017F;undmachung genennet worden, ohne welche<lb/>
wir al&#x017F;o wenig Gutes von un&#x017F;erer Wa&#x017F;&#x017F;er-Cur<lb/>
zu hoffen haben. Es be&#x017F;tehet aber die <hi rendition="#aq">Diæt</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch">nicht</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[205/0225] das Pyrmont. Waſſer zu gebrauchen. und noch vorhanden, daß das Pyrmontiſche Waſſer 30 biß 40 Jahre nach einander, und zuweilen 2 mahl in einem Jahr getruncken, und uͤber das ſiebentzigſte Jahr des Alters mit er- wuͤnſchtem Effect und Nutzen continuiret wor- den. 9) Die Zeichen, daß man mit den Trin- cken aufhoͤren, und die Cur beſchlieſſen muͤſ- ſe, welche von dem Urin hergenommen wer- den, wenn ſolcher gantz helle und klar weggehet, oder wenn die Excrementa nicht mehr ſchwartz tingiret werden, ſind ungewiß und falſch. 10) Man continuire ſo lange, biß man Er- leichterung, oder wenigſtens eine merckliche Veraͤnderung und gnugſame Reinigung des Leibes verſpuͤhret; Und man hoͤre auf, wenn man anfaͤnget, gar zu ſehr ermuͤdet zu werden, und einen Eckel und Widerwillen gegen das Waſſer zu empfinden. Wem dieſe Nach- richt nicht gnug iſt, der laſſe einen Medicum uͤber ſeine Umſtaͤnde und Anzeigungen urthei- len, damit man des Guten nicht zu viel, noch zu wenig gebrauche. §. 22. VI. Hiernaͤchſt muͤſſen wir nun auf die Diæt * Acht haben, welche von denen Alten Anima Curationum, oder die Seele der Ge- ſundmachung genennet worden, ohne welche wir alſo wenig Gutes von unſerer Waſſer-Cur zu hoffen haben. Es beſtehet aber die Diæt nicht * Diæt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/225
Zitationshilfe: Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 205. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/225>, abgerufen am 22.12.2024.