Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717.Cap. VI. Art und Weise lehren. Man hat aber viele Exempel, daßwann es geschienen, daß das Wasser das erste und andere Jahr den Affect wenig, oder gar nicht geändert, die Patienten nichts destoweni- ger das dritte oder vierdte Jahr völlig curiret worden. 6) Diejenigen, welche von vielen Jahren her gewohnt sind, die Wasser-Cur zu gebrau- chen, können solche endlich nicht ohne Schaden ihrer Gesundheit unterlassen, sondern verspüh- ren um die Jahrs-Zeit allerhand Regungen und Zufälle ihrer vorigen Kranckheiten, welche alsdenn hartnäckig anhalten, und nicht nach- lassen wollen, biß die gewöhnliche Cur wieder- hohlet worden. 7) Man hat aber nicht nöthig, sich so gar sehr an das Wasser zu gewöhnen, daß man das- selbe jährlich gebrauchen müsse, sondern wenn man gesund worden, und sich wohl befindet, so stelle man die Cur etliche Jahr, oder so lange ein, biß man wieder einige Vorboten des vori- gen Ubels vermercket. 8) Wenn aber die Gesundheit, oder ein er- träglicher Zustand des Leibes, nicht anders Be- stand haben will, als wenn die Natur durch eine solche allgemeine Reinigung jährlich wieder er- neuret wird, so hat man auch im geringsten nicht zu fürchten, daß die Natur endlich dadurch werde geschwächet, und vor der Zeit verzehret werden, sondern es sind viele Exempel bekannt und
Cap. VI. Art und Weiſe lehren. Man hat aber viele Exempel, daßwann es geſchienen, daß das Waſſer das erſte und andere Jahr den Affect wenig, oder gar nicht geaͤndert, die Patienten nichts deſtoweni- ger das dritte oder vierdte Jahr voͤllig curiret worden. 6) Diejenigen, welche von vielen Jahren her gewohnt ſind, die Waſſer-Cur zu gebrau- chen, koͤnnen ſolche endlich nicht ohne Schaden ihrer Geſundheit unterlaſſen, ſondern verſpuͤh- ren um die Jahrs-Zeit allerhand Regungen und Zufaͤlle ihrer vorigen Kranckheiten, welche alsdenn hartnaͤckig anhalten, und nicht nach- laſſen wollen, biß die gewoͤhnliche Cur wieder- hohlet worden. 7) Man hat aber nicht noͤthig, ſich ſo gar ſehr an das Waſſer zu gewoͤhnen, daß man daſ- ſelbe jaͤhrlich gebrauchen muͤſſe, ſondern wenn man geſund worden, und ſich wohl befindet, ſo ſtelle man die Cur etliche Jahr, oder ſo lange ein, biß man wieder einige Vorboten des vori- gen Ubels vermercket. 8) Wenn aber die Geſundheit, oder ein er- traͤglicher Zuſtand des Leibes, nicht anders Be- ſtand haben will, als wenn die Natur durch eine ſolche allgemeine Reinigung jaͤhrlich wieder er- neuret wird, ſo hat man auch im geringſten nicht zu fuͤrchten, daß die Natur endlich dadurch werde geſchwaͤchet, und vor der Zeit verzehret werden, ſondern es ſind viele Exempel bekannt und
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Cap. VI. Art und Weiſe
lehren. Man hat aber viele Exempel, daß
wann es geſchienen, daß das Waſſer das erſte
und andere Jahr den Affect wenig, oder gar
nicht geaͤndert, die Patienten nichts deſtoweni-
ger das dritte oder vierdte Jahr voͤllig curiret
worden.
6) Diejenigen, welche von vielen Jahren
her gewohnt ſind, die Waſſer-Cur zu gebrau-
chen, koͤnnen ſolche endlich nicht ohne Schaden
ihrer Geſundheit unterlaſſen, ſondern verſpuͤh-
ren um die Jahrs-Zeit allerhand Regungen
und Zufaͤlle ihrer vorigen Kranckheiten, welche
alsdenn hartnaͤckig anhalten, und nicht nach-
laſſen wollen, biß die gewoͤhnliche Cur wieder-
hohlet worden.
7) Man hat aber nicht noͤthig, ſich ſo gar
ſehr an das Waſſer zu gewoͤhnen, daß man daſ-
ſelbe jaͤhrlich gebrauchen muͤſſe, ſondern wenn
man geſund worden, und ſich wohl befindet, ſo
ſtelle man die Cur etliche Jahr, oder ſo lange
ein, biß man wieder einige Vorboten des vori-
gen Ubels vermercket.
8) Wenn aber die Geſundheit, oder ein er-
traͤglicher Zuſtand des Leibes, nicht anders Be-
ſtand haben will, als wenn die Natur durch eine
ſolche allgemeine Reinigung jaͤhrlich wieder er-
neuret wird, ſo hat man auch im geringſten
nicht zu fuͤrchten, daß die Natur endlich dadurch
werde geſchwaͤchet, und vor der Zeit verzehret
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