Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717.das Pyrmont. Wasser zu gebrauchen. tzen und Vortheil der Gesundheit wiederhohletworden. Es können aber dennoch wegen der Continuation und Länge der Cur folgende Re- geln* beobachtet werden: 1) Daß es durchgehends sicherer und besser, nicht zu viel auf einmahl zu trincken, und der Natur dadurch Gewalt zu thun, sondern daß man vielmehr die Cur ein, zwey biß drey Wo- chen länger fortsetze, und es täglich bey einer mäßigen Wirckung bewenden lasse. 2) Auch kan man auf solche Weise eine ge- linde Cur im Majo halten, und dieselbe hernach im Julio oder Augusto wiederhohlen. 3) Wenn das Wasser gleich von dem ersten Tage an leicht und wohl fortgehet, und täglich also continuiret, so kan mit einer kurtzen Cur von 14 oder 16 Tagen viel ausgerichtet werden sonderlich in Kranckheiten, welche noch nicht alt und eingewurtzelt sind. 4) Wenn aber das Wasser nach acht oder vierzehen-tägigem Gebrauch erst anfänget recht durchzudringen, wie nicht wenigen wiederfäh- ret, so ist leicht zu erachten, daß man die Cur biß zu gnugsamer Erweichung der Verstopf- fungen, und Reinigung des Leibes fortsetzen müsse. Wie viel Jahre nach einander die Cur zu wiederhohlen, wird einem jeden sein Zustand und Befinden in der Jahres-Zeit nach der Cur lehren. * Regeln bey der Fortsetzung der Cur.
das Pyrmont. Waſſer zu gebrauchen. tzen und Vortheil der Geſundheit wiederhohletworden. Es koͤnnen aber dennoch wegen der Continuation und Laͤnge der Cur folgende Re- geln* beobachtet werden: 1) Daß es durchgehends ſicherer und beſſer, nicht zu viel auf einmahl zu trincken, und der Natur dadurch Gewalt zu thun, ſondern daß man vielmehr die Cur ein, zwey biß drey Wo- chen laͤnger fortſetze, und es taͤglich bey einer maͤßigen Wirckung bewenden laſſe. 2) Auch kan man auf ſolche Weiſe eine ge- linde Cur im Majo halten, und dieſelbe hernach im Julio oder Auguſto wiederhohlen. 3) Wenn das Waſſer gleich von dem erſten Tage an leicht und wohl fortgehet, und taͤglich alſo continuiret, ſo kan mit einer kurtzen Cur von 14 oder 16 Tagen viel ausgerichtet werden ſonderlich in Kranckheiten, welche noch nicht alt und eingewurtzelt ſind. 4) Wenn aber das Waſſer nach acht oder vierzehen-taͤgigem Gebrauch erſt anfaͤnget recht durchzudringen, wie nicht wenigen wiederfaͤh- ret, ſo iſt leicht zu erachten, daß man die Cur biß zu gnugſamer Erweichung der Verſtopf- fungen, und Reinigung des Leibes fortſetzen muͤſſe. Wie viel Jahre nach einander die Cur zu wiederhohlen, wird einem jeden ſein Zuſtand und Befinden in der Jahres-Zeit nach der Cur lehren. * Regeln bey der Fortſetzung der Cur.
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das Pyrmont. Waſſer zu gebrauchen.
tzen und Vortheil der Geſundheit wiederhohlet
worden. Es koͤnnen aber dennoch wegen der
Continuation und Laͤnge der Cur folgende Re-
geln * beobachtet werden:
1) Daß es durchgehends ſicherer und beſſer,
nicht zu viel auf einmahl zu trincken, und der
Natur dadurch Gewalt zu thun, ſondern daß
man vielmehr die Cur ein, zwey biß drey Wo-
chen laͤnger fortſetze, und es taͤglich bey einer
maͤßigen Wirckung bewenden laſſe.
2) Auch kan man auf ſolche Weiſe eine ge-
linde Cur im Majo halten, und dieſelbe hernach
im Julio oder Auguſto wiederhohlen.
3) Wenn das Waſſer gleich von dem erſten
Tage an leicht und wohl fortgehet, und taͤglich
alſo continuiret, ſo kan mit einer kurtzen Cur
von 14 oder 16 Tagen viel ausgerichtet werden
ſonderlich in Kranckheiten, welche noch nicht
alt und eingewurtzelt ſind.
4) Wenn aber das Waſſer nach acht oder
vierzehen-taͤgigem Gebrauch erſt anfaͤnget recht
durchzudringen, wie nicht wenigen wiederfaͤh-
ret, ſo iſt leicht zu erachten, daß man die Cur
biß zu gnugſamer Erweichung der Verſtopf-
fungen, und Reinigung des Leibes fortſetzen
muͤſſe.
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und Befinden in der Jahres-Zeit nach der Cur
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