verspühret werden. Die offenbareste und be- kannteste Würckung des Wassers, wenn sol- ches in gehöriger Maaß getruncken wird, ist, daß es die natürlichen Abführungen und Aus- würffe durch alle Scheidungs-und Reinigungs- Werckzeuge unsers Leibes häuffig vermeh- ret.
§. 38.*
In dem Munde wird durch dasselbe bey einigen eine starcke und viele Tage nach einander anhaltende Salivation erwecket. Durch die Glandulas des Gaumens, Schlunds und der Lufft-Röhre, wie auch durch die Nase treibet es eine Menge Schleim aus, löset und verdünnet denselben. Der Magen wird von demselben bey denjenigen, so dazu geneigt, zum Erbrechen erreget, und viele Unreinigkeiten ü- ber sich ausgeworffen. Aus denen Gedärmen spühlet das Wasser durch seine laxirende Krafft die verhaltenen groben Unreinigkeiten, den Schleim und die scharffe Galle durch den Stuhlgang weg, so, daß solche öffters einige Tage nach einander mit Erhitzen und Brennen gar empfindlich fortgehet.
§. 39.
Durch die Nieren und Blasen treibet es am allermeisten, und passiret bey vielen durch den Urin alleine täglich eine gleiche oder grössere Maaß Wasser wieder weg als sie getruncken haben. Auff der gantzen Oberflä- che der Haut wird nicht allein der Schweiß sehr
merck-
* Durch alle Reinigungs-Werckzeuge des Leibes.
M
des Pyrmontiſchen Waſſers.
verſpuͤhret werden. Die offenbareſte und be- kannteſte Wuͤrckung des Waſſers, wenn ſol- ches in gehoͤriger Maaß getruncken wird, iſt, daß es die natuͤrlichen Abfuͤhrungen und Aus- wuͤrffe durch alle Scheidungs-und Reinigungs- Werckzeuge unſers Leibes haͤuffig vermeh- ret.
§. 38.*
In dem Munde wird durch daſſelbe bey einigen eine ſtarcke und viele Tage nach einander anhaltende Salivation erwecket. Durch die Glandulas des Gaumens, Schlunds und der Lufft-Roͤhre, wie auch durch die Naſe treibet es eine Menge Schleim aus, loͤſet und verduͤnnet denſelben. Der Magen wird von demſelben bey denjenigen, ſo dazu geneigt, zum Erbrechen erreget, und viele Unreinigkeiten uͤ- ber ſich ausgeworffen. Aus denen Gedaͤrmen ſpuͤhlet das Waſſer durch ſeine laxirende Krafft die verhaltenen groben Unreinigkeiten, den Schleim und die ſcharffe Galle durch den Stuhlgang weg, ſo, daß ſolche oͤffters einige Tage nach einander mit Erhitzen und Brennen gar empfindlich fortgehet.
§. 39.
Durch die Nieren und Blaſen treibet es am allermeiſten, und paſſiret bey vielen durch den Urin alleine taͤglich eine gleiche oder groͤſſere Maaß Waſſer wieder weg als ſie getruncken haben. Auff der gantzen Oberflaͤ- che der Haut wird nicht allein der Schweiß ſehr
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* Durch alle Reinigungs-Werckzeuge des Leibes.
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des Pyrmontiſchen Waſſers.
verſpuͤhret werden. Die offenbareſte und be-
kannteſte Wuͤrckung des Waſſers, wenn ſol-
ches in gehoͤriger Maaß getruncken wird, iſt,
daß es die natuͤrlichen Abfuͤhrungen und Aus-
wuͤrffe durch alle Scheidungs-und Reinigungs-
Werckzeuge unſers Leibes haͤuffig vermeh-
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§. 38. * In dem Munde wird durch daſſelbe
bey einigen eine ſtarcke und viele Tage nach
einander anhaltende Salivation erwecket.
Durch die Glandulas des Gaumens, Schlunds
und der Lufft-Roͤhre, wie auch durch die Naſe
treibet es eine Menge Schleim aus, loͤſet und
verduͤnnet denſelben. Der Magen wird von
demſelben bey denjenigen, ſo dazu geneigt, zum
Erbrechen erreget, und viele Unreinigkeiten uͤ-
ber ſich ausgeworffen. Aus denen Gedaͤrmen
ſpuͤhlet das Waſſer durch ſeine laxirende Krafft
die verhaltenen groben Unreinigkeiten, den
Schleim und die ſcharffe Galle durch den
Stuhlgang weg, ſo, daß ſolche oͤffters einige
Tage nach einander mit Erhitzen und Brennen
gar empfindlich fortgehet.
§. 39. Durch die Nieren und Blaſen treibet
es am allermeiſten, und paſſiret bey vielen
durch den Urin alleine taͤglich eine gleiche
oder groͤſſere Maaß Waſſer wieder weg als ſie
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Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/197>, abgerufen am 03.03.2025.
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