Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717.des Pyrmontischen Wassers. Eröffnung des Leibes, * und darff man mit ei-nigen derselben, zum Exempel mit dem Sale mi- rabili Glauberi, wie auch mit dem bekannten Engländischen Purgir-Saltz (wenn solche an- derst durch die nöthigen Handgriffe von aller überflüßigen praedominirenden Schärffe be- freyet sind) von einem Qventlein biß zu zwey Loth mit der Dosi steigen, und nach Unterscheid der Naturen acht, vierzehen und mehr Tage alle Morgen damit continuiren; Da solche denn den Schleim der Eingeweide verdünnen, in ein Wasser resolviren, und ohne Bauchgrim- men und grosse Ubligkeit, wie sonst die meisten Purgantia, welche in Quantität abführen sollen, zu thun pflegen, ihre Würckung verrichten. §. 16, Dieses sind aber nicht allein untrügli- §. 17. Das gemeine Küchen-Saltz,** welches Ma- * Gelindigkeit. ** Das gemeine Küchen-Saltz ist schärffer als das Brunnen-Saltz. L 3
des Pyrmontiſchen Waſſers. Eroͤffnung des Leibes, * und darff man mit ei-nigen derſelben, zum Exempel mit dem Sale mi- rabili Glauberi, wie auch mit dem bekannten Englaͤndiſchen Purgir-Saltz (wenn ſolche an- derſt durch die noͤthigen Handgriffe von aller uͤberfluͤßigen prædominirenden Schaͤrffe be- freyet ſind) von einem Qventlein biß zu zwey Loth mit der Doſi ſteigen, und nach Unterſcheid der Naturen acht, vierzehen und mehr Tage alle Morgen damit continuiren; Da ſolche denn den Schleim der Eingeweide verduͤnnen, in ein Waſſer reſolviren, und ohne Bauchgrim- men und groſſe Ubligkeit, wie ſonſt die meiſten Purgantia, welche in Quantitaͤt abfuͤhren ſollen, zu thun pflegen, ihre Wuͤrckung verrichten. §. 16, Dieſes ſind aber nicht allein untruͤgli- §. 17. Das gemeine Kuͤchen-Saltz,** welches Ma- * Gelindigkeit. ** Das gemeine Kuͤchen-Saltz iſt ſchaͤrffer als das Brunnen-Saltz. L 3
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des Pyrmontiſchen Waſſers.
Eroͤffnung des Leibes, * und darff man mit ei-
nigen derſelben, zum Exempel mit dem Sale mi-
rabili Glauberi, wie auch mit dem bekannten
Englaͤndiſchen Purgir-Saltz (wenn ſolche an-
derſt durch die noͤthigen Handgriffe von aller
uͤberfluͤßigen prædominirenden Schaͤrffe be-
freyet ſind) von einem Qventlein biß zu zwey
Loth mit der Doſi ſteigen, und nach Unterſcheid
der Naturen acht, vierzehen und mehr Tage
alle Morgen damit continuiren; Da ſolche
denn den Schleim der Eingeweide verduͤnnen,
in ein Waſſer reſolviren, und ohne Bauchgrim-
men und groſſe Ubligkeit, wie ſonſt die meiſten
Purgantia, welche in Quantitaͤt abfuͤhren ſollen,
zu thun pflegen, ihre Wuͤrckung verrichten.
§. 16, Dieſes ſind aber nicht allein untruͤgli-
che Kennzeichen einer ſonderlichen ſicheren
Wuͤrckung dieſer Art Saltze, ſondern daß ſol-
che auch in dem gantzen Saltz-Geſchlecht die
gelindeſten unter allen ſeyn, und die wenigſte
angreiffende und nagende Schaͤrffe bey ſich ha-
ben muͤſſen.
§. 17. Das gemeine Kuͤchen-Saltz, ** welches
wir taͤglich faſt an allen Speiſen eſſen, und deſ-
ſen unſere Natur von Jugend auf gewohnet iſt,
wenn ſolches zu etlichen Quentlein oder ein Loth
des Morgens mit etwas Waſſer in den ledigen
Ma-
* Gelindigkeit.
** Das gemeine Kuͤchen-Saltz iſt ſchaͤrffer als das
Brunnen-Saltz.
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Zitationshilfe: | Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/185>, abgerufen am 31.07.2024. |