Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717.der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. schmack, (§. 23.) auch die bekannte Probe mitden Galläpffeln, welche in unserm Wasser ei- ne saturirte Purpur-blau-und röthliche Farbe verursachen, so deutlich zu erkennen, daß fast alle Autores mit einem Munde das Vitriolum in denen Aquis mineralibus Chalybeatis vel ferratis agnosciren, weil sich aber alle vitrioli- sche Eigenschafften solcher Wasser über dem Feuer, und ohne Feuer in der Lufft gäntzlich verliehren, und keine Spuhr eines wahren Vitriols von demselben zurück bleibet, so hat solches alle Autores confus gemacht, so daß ei- ner den Vitriol der mineralischen Wasser einen unreiffen Vitriol, der andere einen flüchtigen Vitriol, ein Nitrum vitriolatum, u. s. w. nen- net, keiner aber die wahren Ursachen dieses wunderlichen Verlustes des Vitrioli erfun- den, und begreifflich vorgestellet hat. §. 93. Wie aber alle Metalle, von dem ge- §. 94. * Niederschlagung der metallischen solutionum. I 5
der Pyrmontiſchen Geſund-Brunnen. ſchmack, (§. 23.) auch die bekannte Probe mitden Gallaͤpffeln, welche in unſerm Waſſer ei- ne ſaturirte Purpur-blau-und roͤthliche Farbe verurſachen, ſo deutlich zu erkennen, daß faſt alle Autores mit einem Munde das Vitriolum in denen Aquis mineralibus Chalybeatis vel ferratis agnoſciren, weil ſich aber alle vitrioli- ſche Eigenſchafften ſolcher Waſſer uͤber dem Feuer, und ohne Feuer in der Lufft gaͤntzlich verliehren, und keine Spuhr eines wahren Vitriols von demſelben zuruͤck bleibet, ſo hat ſolches alle Autores confus gemacht, ſo daß ei- ner den Vitriol der mineraliſchen Waſſer einen unreiffen Vitriol, der andere einen fluͤchtigen Vitriol, ein Nitrum vitriolatum, u. ſ. w. nen- net, keiner aber die wahren Urſachen dieſes wunderlichen Verluſtes des Vitrioli erfun- den, und begreifflich vorgeſtellet hat. §. 93. Wie aber alle Metalle, von dem ge- §. 94. * Niederſchlagung der metalliſchen ſolutionum. I 5
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der Pyrmontiſchen Geſund-Brunnen.
ſchmack, (§. 23.) auch die bekannte Probe mit
den Gallaͤpffeln, welche in unſerm Waſſer ei-
ne ſaturirte Purpur-blau-und roͤthliche Farbe
verurſachen, ſo deutlich zu erkennen, daß faſt
alle Autores mit einem Munde das Vitriolum
in denen Aquis mineralibus Chalybeatis vel
ferratis agnoſciren, weil ſich aber alle vitrioli-
ſche Eigenſchafften ſolcher Waſſer uͤber dem
Feuer, und ohne Feuer in der Lufft gaͤntzlich
verliehren, und keine Spuhr eines wahren
Vitriols von demſelben zuruͤck bleibet, ſo hat
ſolches alle Autores confus gemacht, ſo daß ei-
ner den Vitriol der mineraliſchen Waſſer einen
unreiffen Vitriol, der andere einen fluͤchtigen
Vitriol, ein Nitrum vitriolatum, u. ſ. w. nen-
net, keiner aber die wahren Urſachen dieſes
wunderlichen Verluſtes des Vitrioli erfun-
den, und begreifflich vorgeſtellet hat.
§. 93. Wie aber alle Metalle, von dem ge-
ringſten an, biß zu dem edelſten, wenn ſolche
durch allerhand ſaure Spiritus aufgeloͤſet, * und
in einen durchſichtigen Liquorem gebracht
worden, durch Zumiſchung einer ſubtilen alca-
liſchen Erde, oder Laugen-Saltzes wieder da-
von abgeriſſen, und zu Boden geworffen wer-
den, weil ſich die Saͤure viel leichter mit dem
Alcali als mit dem Metall combiniret, ſolches
iſt ſo bekannt als wahr, und bedarff keine wei-
tere Erklaͤhrung.
§. 94.
* Niederſchlagung der metalliſchen ſolutionum.
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