werden, und aus demselben wiederum ein saurer Schwefel-Spiritus per campanam, mit dem Eisen ein Vitriol, mit allerhand Oelen, Balsama Sulphuris, und sonst alle gewöhnliche Schwe- fel-Compositiones und Transpositiones, wie aus dem gemeinen Schwefel bereitet werden können.
§. 69
Es vereiniget sich aber in angeführtem Experiment die Säure unsers Saltzes mit der Fettigkeit der Holtz-Kohlen und anderer ver- brennlicher Sachen, und wird also aus der Fet- tigkeit und dieser Säure ein förmlicher Schwe- fel; das Alcali aber in unserm Saltze formiret das Hepar sulphuris, und machet den Schwe- fel eine gute Weile feuer-beständig, welcher sonst in offenem Feuer gar bald nach einander wegdünstet.
§. 70.
Mit dem sauren Spiritu des Salis communis und des Salpeters, wie auch aus allen andern sauren Spiritibus* kan auf keinerley Weise ein förmlicher Schwefel bereitet wer- den, daher denn unstreitig zu schliessen, und als ein unfehlbares Kennzeichen zu halten, daß der säuerliche Spiritus in unserm Wasser und Sal- tze das Acidum Sulphuris oder Vitrioli sey, weil diese Säure alleine beqvem mit einer Fettig- keit wieder ein Schwefel zu werden, wie solche in denen Pyritis oder Kiesen zuvor gewe- sen.
§. 71.
* Andere Acida machen keinen Schwefel.
der Pyrmontiſchen Geſund-Brunnen.
werden, und aus demſelben wiederum ein ſaureꝛ Schwefel-Spiritus per campanam, mit dem Eiſen ein Vitriol, mit allerhand Oelen, Balſama Sulphuris, und ſonſt alle gewoͤhnliche Schwe- fel-Compoſitiones und Tranſpoſitiones, wie aus dem gemeinen Schwefel bereitet werden koͤnnen.
§. 69
Es vereiniget ſich aber in angefuͤhrtem Experiment die Saͤure unſers Saltzes mit der Fettigkeit der Holtz-Kohlen und anderer ver- brennlicher Sachen, und wird alſo aus der Fet- tigkeit und dieſer Saͤure ein foͤrmlicher Schwe- fel; das Alcali aber in unſerm Saltze formiret das Hepar ſulphuris, und machet den Schwe- fel eine gute Weile feuer-beſtaͤndig, welcher ſonſt in offenem Feuer gar bald nach einander wegduͤnſtet.
§. 70.
Mit dem ſauren Spiritu des Salis communis und des Salpeters, wie auch aus allen andern ſauren Spiritibus* kan auf keinerley Weiſe ein foͤrmlicher Schwefel bereitet wer- den, daher denn unſtreitig zu ſchlieſſen, und als ein unfehlbares Kennzeichen zu halten, daß der ſaͤuerliche Spiritus in unſerm Waſſer und Sal- tze das Acidum Sulphuris oder Vitrioli ſey, weil dieſe Saͤure alleine beqvem mit einer Fettig- keit wieder ein Schwefel zu werden, wie ſolche in denen Pyritis oder Kieſen zuvor gewe- ſen.
§. 71.
* Andere Acida machen keinen Schwefel.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0145"n="125"/><fwplace="top"type="header">der Pyrmontiſchen Geſund-Brunnen.</fw><lb/>
werden, und aus demſelben wiederum ein ſaureꝛ<lb/>
Schwefel-<hirendition="#aq">Spiritus per campanam,</hi> mit dem<lb/>
Eiſen ein <hirendition="#aq">Vitriol,</hi> mit allerhand Oelen, <hirendition="#aq">Balſama<lb/>
Sulphuris,</hi> und ſonſt alle gewoͤhnliche Schwe-<lb/>
fel-<hirendition="#aq">Compoſitiones</hi> und <hirendition="#aq">Tranſpoſitiones,</hi> wie<lb/>
aus dem gemeinen Schwefel bereitet werden<lb/>
koͤnnen.</p></div><lb/><divn="2"><head>§. 69</head><p>Es vereiniget ſich aber in angefuͤhrtem<lb/><hirendition="#aq">Experiment</hi> die Saͤure unſers Saltzes mit der<lb/>
Fettigkeit der Holtz-Kohlen und anderer ver-<lb/>
brennlicher Sachen, und wird alſo aus der Fet-<lb/>
tigkeit und dieſer Saͤure ein foͤrmlicher Schwe-<lb/>
fel; das <hirendition="#aq">Alcali</hi> aber in unſerm Saltze <hirendition="#aq">formi</hi>ret<lb/>
das <hirendition="#aq">Hepar ſulphuris,</hi> und machet den Schwe-<lb/>
fel eine gute Weile feuer-beſtaͤndig, welcher<lb/>ſonſt in offenem Feuer gar bald nach einander<lb/>
wegduͤnſtet.</p></div><lb/><divn="2"><head>§. 70.</head><p>Mit dem ſauren <hirendition="#aq">Spiritu</hi> des <hirendition="#aq">Salis<lb/>
communis</hi> und des Salpeters, wie auch aus<lb/>
allen andern ſauren <hirendition="#aq">Spiritibus</hi><noteplace="foot"n="*">Andere <hirendition="#aq">Acida</hi> machen keinen Schwefel.</note> kan auf keinerley<lb/>
Weiſe ein foͤrmlicher Schwefel bereitet wer-<lb/>
den, daher denn unſtreitig zu ſchlieſſen, und als<lb/>
ein unfehlbares Kennzeichen zu halten, daß der<lb/>ſaͤuerliche <hirendition="#aq">Spiritus</hi> in unſerm Waſſer und Sal-<lb/>
tze das <hirendition="#aq">Acidum Sulphuris</hi> oder <hirendition="#aq">Vitrioli</hi>ſey, weil<lb/>
dieſe Saͤure alleine beqvem mit einer Fettig-<lb/>
keit wieder ein Schwefel zu werden, wie ſolche<lb/>
in denen <hirendition="#aq">Pyritis</hi> oder Kieſen zuvor gewe-<lb/>ſen.</p></div><lb/><fwplace="bottom"type="catch">§. 71.</fw><lb/></div></body></text></TEI>
[125/0145]
der Pyrmontiſchen Geſund-Brunnen.
werden, und aus demſelben wiederum ein ſaureꝛ
Schwefel-Spiritus per campanam, mit dem
Eiſen ein Vitriol, mit allerhand Oelen, Balſama
Sulphuris, und ſonſt alle gewoͤhnliche Schwe-
fel-Compoſitiones und Tranſpoſitiones, wie
aus dem gemeinen Schwefel bereitet werden
koͤnnen.
§. 69 Es vereiniget ſich aber in angefuͤhrtem
Experiment die Saͤure unſers Saltzes mit der
Fettigkeit der Holtz-Kohlen und anderer ver-
brennlicher Sachen, und wird alſo aus der Fet-
tigkeit und dieſer Saͤure ein foͤrmlicher Schwe-
fel; das Alcali aber in unſerm Saltze formiret
das Hepar ſulphuris, und machet den Schwe-
fel eine gute Weile feuer-beſtaͤndig, welcher
ſonſt in offenem Feuer gar bald nach einander
wegduͤnſtet.
§. 70. Mit dem ſauren Spiritu des Salis
communis und des Salpeters, wie auch aus
allen andern ſauren Spiritibus * kan auf keinerley
Weiſe ein foͤrmlicher Schwefel bereitet wer-
den, daher denn unſtreitig zu ſchlieſſen, und als
ein unfehlbares Kennzeichen zu halten, daß der
ſaͤuerliche Spiritus in unſerm Waſſer und Sal-
tze das Acidum Sulphuris oder Vitrioli ſey, weil
dieſe Saͤure alleine beqvem mit einer Fettig-
keit wieder ein Schwefel zu werden, wie ſolche
in denen Pyritis oder Kieſen zuvor gewe-
ſen.
§. 71.
* Andere Acida machen keinen Schwefel.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/145>, abgerufen am 08.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.