Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717.Cap. IV. Mineralischer Innhalt res Mixtum, welches sich ohne Zusatz einesscharffen alcalischen Saltzes im Wasser durch- aus nicht aufflösen lässet. Wenn aber dieses geschiehet entweder durch die Kunst, oder wenn auch von Natur der Schwefel durch ein Alcali solviret in Bädern und Brünnen gefunden wird, * so giebt derselbe in solcher Beschaffen- heit dem Wasser einen starcken faulen Ge- schmack; Daher einige Brunnen den Nahmen Faul-Brunnen (wie in Franckfurt in dem Gast-Hof zur güldenen Birn) bekommen ha- ben, und der Geschmack verschiedener warmen Bäder mit dem Geschmack fauler Eyer vergli- chen wird, auch dergleichen Wasser das Sil- ber erstlich gold-färbig und endlich schwartz ma- chen, wie eine gemeine Solutio sulphuris per Al- cali zu thun pfleget. §. 33. Diese Merck-Zeichen sind in unserm ter * Schwefel in Wassern. ** Fettigkeit in dem Sediment unsers Wassets.
Cap. IV. Mineraliſcher Innhalt res Mixtum, welches ſich ohne Zuſatz einesſcharffen alcaliſchen Saltzes im Waſſer durch- aus nicht auffloͤſen laͤſſet. Wenn aber dieſes geſchiehet entweder durch die Kunſt, oder wenn auch von Natur der Schwefel durch ein Alcali ſolviret in Baͤdern und Bruͤnnen gefunden wird, * ſo giebt derſelbe in ſolcher Beſchaffen- heit dem Waſſer einen ſtarcken faulen Ge- ſchmack; Daher einige Brunnen den Nahmen Faul-Brunnen (wie in Franckfurt in dem Gaſt-Hof zur guͤldenen Birn) bekommen ha- ben, und der Geſchmack verſchiedener warmen Baͤder mit dem Geſchmack fauler Eyer vergli- chen wird, auch dergleichen Waſſer das Sil- ber erſtlich gold-faͤrbig und endlich ſchwartz ma- chen, wie eine gemeine Solutio ſulphuris per Al- cali zu thun pfleget. §. 33. Dieſe Merck-Zeichen ſind in unſerm ter * Schwefel in Waſſern. ** Fettigkeit in dem Sediment unſers Waſſets.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0122" n="102"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Cap. IV. Minerali</hi>ſcher Innhalt</fw><lb/> res <hi rendition="#aq">Mixtum,</hi> welches ſich ohne Zuſatz eines<lb/> ſcharffen <hi rendition="#aq">alcali</hi>ſchen Saltzes im Waſſer durch-<lb/> aus nicht auffloͤſen laͤſſet. Wenn aber dieſes<lb/> geſchiehet entweder durch die Kunſt, oder wenn<lb/> auch von Natur der Schwefel durch ein <hi rendition="#aq">Alcali<lb/> ſolvi</hi>ret in Baͤdern und Bruͤnnen gefunden<lb/> wird, <note place="foot" n="*">Schwefel in Waſſern.</note> ſo giebt derſelbe in ſolcher Beſchaffen-<lb/> heit dem Waſſer einen ſtarcken faulen Ge-<lb/> ſchmack; Daher einige Brunnen den Nahmen<lb/> Faul-Brunnen (wie in Franckfurt in dem<lb/> Gaſt-Hof zur guͤldenen Birn) bekommen ha-<lb/> ben, und der Geſchmack verſchiedener warmen<lb/> Baͤder mit dem Geſchmack fauler Eyer vergli-<lb/> chen wird, auch dergleichen Waſſer das Sil-<lb/> ber erſtlich gold-faͤrbig und endlich ſchwartz ma-<lb/> chen, wie eine gemeine <hi rendition="#aq">Solutio ſulphuris per Al-<lb/> cali</hi> zu thun pfleget.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 33.</head> <p>Dieſe Merck-Zeichen ſind in unſerm<lb/> Waſſer keines weges anzutreffen, daher man<lb/> keinen foͤrmlichen Schwefel in demſelben <hi rendition="#aq">ſta-<lb/> tui</hi>ren, wol aber aus denen <hi rendition="#aq">Contentis</hi> des Waſ-<lb/> ſers wieder zuſammen ſetzen kan. §. 66. Daß<lb/> aber eine Fettigkeit und verbrennliches Weſen<lb/> darinnen enthalten, <note place="foot" n="**">Fettigkeit in dem <hi rendition="#aq">Sediment</hi> unſers Waſſets.</note> ſolches offenbaret ſich<lb/> erſtlich, wenn man das getrocknete roͤthliche <hi rendition="#aq">Se-<lb/> diment</hi> des Brunnens auf geſchmoltzenen <hi rendition="#aq">Sal-<lb/> peter</hi> wirfft, da man gar deutlich ſiehet, daß ſich<lb/> viele Theilgen von demſelben mit dem <hi rendition="#aq">Salpe-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">ter</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [102/0122]
Cap. IV. Mineraliſcher Innhalt
res Mixtum, welches ſich ohne Zuſatz eines
ſcharffen alcaliſchen Saltzes im Waſſer durch-
aus nicht auffloͤſen laͤſſet. Wenn aber dieſes
geſchiehet entweder durch die Kunſt, oder wenn
auch von Natur der Schwefel durch ein Alcali
ſolviret in Baͤdern und Bruͤnnen gefunden
wird, * ſo giebt derſelbe in ſolcher Beſchaffen-
heit dem Waſſer einen ſtarcken faulen Ge-
ſchmack; Daher einige Brunnen den Nahmen
Faul-Brunnen (wie in Franckfurt in dem
Gaſt-Hof zur guͤldenen Birn) bekommen ha-
ben, und der Geſchmack verſchiedener warmen
Baͤder mit dem Geſchmack fauler Eyer vergli-
chen wird, auch dergleichen Waſſer das Sil-
ber erſtlich gold-faͤrbig und endlich ſchwartz ma-
chen, wie eine gemeine Solutio ſulphuris per Al-
cali zu thun pfleget.
§. 33. Dieſe Merck-Zeichen ſind in unſerm
Waſſer keines weges anzutreffen, daher man
keinen foͤrmlichen Schwefel in demſelben ſta-
tuiren, wol aber aus denen Contentis des Waſ-
ſers wieder zuſammen ſetzen kan. §. 66. Daß
aber eine Fettigkeit und verbrennliches Weſen
darinnen enthalten, ** ſolches offenbaret ſich
erſtlich, wenn man das getrocknete roͤthliche Se-
diment des Brunnens auf geſchmoltzenen Sal-
peter wirfft, da man gar deutlich ſiehet, daß ſich
viele Theilgen von demſelben mit dem Salpe-
ter
* Schwefel in Waſſern.
** Fettigkeit in dem Sediment unſers Waſſets.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/122 |
Zitationshilfe: | Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/122>, abgerufen am 31.07.2024. |