tion zutragen, und endlich auch was nach gäntz- licher Abdünstung des Wassers zurück bleibet, kürtzlich erzehlen.
§. 8.
Die erste Veränderung, welche an dem Wasser unter freyem Himmel verspüret wird, wenn dasselbe hie und da in einem Loche oder Pfütze stehen bleibet, ist die vielfärbige gläntzende Haut * mit schimmernden Regen- bogen-Farben, welche oben auf dem Wasser schwimmet, und dasselbe bedecket.
Eben diese vielfärbige Haut erscheinet, wenn das Wasser etliche Stunden in der Sonnen, oder über dem Feuer erwärmet wird, doch ie gelinder man die Wärme anbringet, ie mehr pflegen sich die Farben auf dem Wasser zu spie- geln.
§. 9.
Die andere Materie, welche aus dem Wasser von sich selbst heraus fället, ist die mehr erwähnte röthliche Eisen-Erde, ** welche sich in offener und warmer Lufft, auch in allen auffs beste verschlossenen Gläsern, irdenen und an- dern Gefässen nach und nach heraus setzet, und allenthalben gar merckliche Spuhren hinter- lässet, wo das Brunnen-Wasser hinkommen.
§. 10.
Wenn man diese Scheidung der viel- färbigen Haut und röthlichen Erde, durch das Gesicht beobachten will, und ein helles Glaß mit dem frischen Wasser füllet, und dasselbe of-
fen
* Gläntzende Haut.
** Eisen-Erde.
F 4
der Pyrmontiſchen Geſund-Brunnen.
tion zutragen, und endlich auch was nach gaͤntz- licher Abduͤnſtung des Waſſers zuruͤck bleibet, kuͤrtzlich erzehlen.
§. 8.
Die erſte Veraͤnderung, welche an dem Waſſer unter freyem Himmel verſpuͤret wird, wenn daſſelbe hie und da in einem Loche oder Pfuͤtze ſtehen bleibet, iſt die vielfaͤrbige glaͤntzende Haut * mit ſchimmernden Regen- bogen-Farben, welche oben auf dem Waſſer ſchwimmet, und daſſelbe bedecket.
Eben dieſe vielfaͤrbige Haut erſcheinet, wenn das Waſſer etliche Stunden in der Sonnen, oder uͤber dem Feuer erwaͤrmet wird, doch ie gelinder man die Waͤrme anbringet, ie mehr pflegen ſich die Farben auf dem Waſſer zu ſpie- geln.
§. 9.
Die andere Materie, welche aus dem Waſſer von ſich ſelbſt heraus faͤllet, iſt die mehr erwaͤhnte roͤthliche Eiſen-Erde, ** welche ſich in offener und warmer Lufft, auch in allen auffs beſte verſchloſſenen Glaͤſern, irdenen und an- dern Gefaͤſſen nach und nach heraus ſetzet, und allenthalben gar merckliche Spuhren hinter- laͤſſet, wo das Brunnen-Waſſer hinkommen.
§. 10.
Wenn man dieſe Scheidung der viel- faͤrbigen Haut und roͤthlichen Erde, durch das Geſicht beobachten will, und ein helles Glaß mit dem friſchen Waſſer fuͤllet, und daſſelbe of-
fen
* Glaͤntzende Haut.
** Eiſen-Erde.
F 4
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der Pyrmontiſchen Geſund-Brunnen.
tion zutragen, und endlich auch was nach gaͤntz-
licher Abduͤnſtung des Waſſers zuruͤck bleibet,
kuͤrtzlich erzehlen.
§. 8. Die erſte Veraͤnderung, welche an
dem Waſſer unter freyem Himmel verſpuͤret
wird, wenn daſſelbe hie und da in einem Loche
oder Pfuͤtze ſtehen bleibet, iſt die vielfaͤrbige
glaͤntzende Haut * mit ſchimmernden Regen-
bogen-Farben, welche oben auf dem Waſſer
ſchwimmet, und daſſelbe bedecket.
Eben dieſe vielfaͤrbige Haut erſcheinet, wenn
das Waſſer etliche Stunden in der Sonnen,
oder uͤber dem Feuer erwaͤrmet wird, doch ie
gelinder man die Waͤrme anbringet, ie mehr
pflegen ſich die Farben auf dem Waſſer zu ſpie-
geln.
§. 9. Die andere Materie, welche aus dem
Waſſer von ſich ſelbſt heraus faͤllet, iſt die mehr
erwaͤhnte roͤthliche Eiſen-Erde, ** welche ſich in
offener und warmer Lufft, auch in allen auffs
beſte verſchloſſenen Glaͤſern, irdenen und an-
dern Gefaͤſſen nach und nach heraus ſetzet, und
allenthalben gar merckliche Spuhren hinter-
laͤſſet, wo das Brunnen-Waſſer hinkommen.
§. 10. Wenn man dieſe Scheidung der viel-
faͤrbigen Haut und roͤthlichen Erde, durch das
Geſicht beobachten will, und ein helles Glaß
mit dem friſchen Waſſer fuͤllet, und daſſelbe of-
fen
* Glaͤntzende Haut.
** Eiſen-Erde.
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Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/107>, abgerufen am 03.03.2025.
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