heiliget. Nach deinen Gesetzen will ich sie in den Berufswerken meines Standes zum Dienste anderer Menschen, wie zu meinem eigenen Besten gebrauchen. Verleihe o Vater! auch heute mir und allen, die mir angehören, das unschätzbare Geschenk der Gesundheit und deinen göttlichen Segen in unsern Unternehmun- gen. Alle meine Arbeiten will ich als vor deinem Angesicht mit gewissenhafter Treue verrichten; nicht nur etwa Menschen, sondern dir vornemlich will ich dadurch zu gefallen suchen; nach vergänglichen Gütern nicht sorgenvoll geitzen, sondern dir die Belohnung meines Fleises, im kindlichen Vertrauen auf deine Güte, ganz überlassen. Schenke mir nur immer den frohen Muth, der alle Geschäfte so sehr erleichtert; verleihe mir durch deine Religion die Zu- friedenheit des Geistes, die mehr als der größte Reichthum ist. Mache mich weise, in allem so zu reden und zu handeln, wie es einem wahren Christen anständig ist. Stehe mir in den widrigen Begegnissen dieses Lebens gnädig bey, daß ich nicht ungeduldig und zaghaft werde. So werde ich mein Tagewerk frölich vollenden; so werde ich des Abends mit dankbarem Gemüthe dich dafür loben und preisen. Amen!
Gedenkspruch: Es ist ein grosser Gewinn, wenn man gotselig ist und lässet sich ge- nügen. 1 Tim. 6, 6.
XLV.
heiliget. Nach deinen Geſetzen will ich ſie in den Berufswerken meines Standes zum Dienſte anderer Menſchen, wie zu meinem eigenen Beſten gebrauchen. Verleihe o Vater! auch heute mir und allen, die mir angehören, das unſchätzbare Geſchenk der Geſundheit und deinen göttlichen Segen in unſern Unternehmun- gen. Alle meine Arbeiten will ich als vor deinem Angeſicht mit gewiſſenhafter Treue verrichten; nicht nur etwa Menſchen, ſondern dir vornemlich will ich dadurch zu gefallen ſuchen; nach vergänglichen Gütern nicht ſorgenvoll geitzen, ſondern dir die Belohnung meines Fleiſes, im kindlichen Vertrauen auf deine Güte, ganz überlaſſen. Schenke mir nur immer den frohen Muth, der alle Geſchäfte ſo ſehr erleichtert; verleihe mir durch deine Religion die Zu- friedenheit des Geiſtes, die mehr als der größte Reichthum iſt. Mache mich weiſe, in allem ſo zu reden und zu handeln, wie es einem wahren Chriſten anſtändig iſt. Stehe mir in den widrigen Begegniſſen dieſes Lebens gnädig bey, daß ich nicht ungeduldig und zaghaft werde. So werde ich mein Tagewerk frölich vollenden; ſo werde ich des Abends mit dankbarem Gemüthe dich dafür loben und preiſen. Amen!
Gedenkſpruch: Es iſt ein groſſer Gewinn, wenn man gotſelig iſt und läſſet ſich ge- nügen. 1 Tim. 6, 6.
XLV.
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heiliget. Nach deinen Geſetzen will ich ſie in den
Berufswerken meines Standes zum Dienſte anderer
Menſchen, wie zu meinem eigenen Beſten gebrauchen.
Verleihe o Vater! auch heute mir und allen, die mir
angehören, das unſchätzbare Geſchenk der Geſundheit
und deinen göttlichen Segen in unſern Unternehmun-
gen. Alle meine Arbeiten will ich als vor deinem
Angeſicht mit gewiſſenhafter Treue verrichten; nicht
nur etwa Menſchen, ſondern dir vornemlich will
ich dadurch zu gefallen ſuchen; nach vergänglichen
Gütern nicht ſorgenvoll geitzen, ſondern dir die
Belohnung meines Fleiſes, im kindlichen Vertrauen
auf deine Güte, ganz überlaſſen. Schenke mir nur
immer den frohen Muth, der alle Geſchäfte ſo ſehr
erleichtert; verleihe mir durch deine Religion die Zu-
friedenheit des Geiſtes, die mehr als der größte
Reichthum iſt. Mache mich weiſe, in allem ſo zu
reden und zu handeln, wie es einem wahren Chriſten
anſtändig iſt. Stehe mir in den widrigen Begegniſſen
dieſes Lebens gnädig bey, daß ich nicht ungeduldig und
zaghaft werde. So werde ich mein Tagewerk frölich
vollenden; ſo werde ich des Abends mit dankbarem
Gemüthe dich dafür loben und preiſen. Amen!
Gedenkſpruch: Es iſt ein groſſer Gewinn,
wenn man gotſelig iſt und läſſet ſich ge-
nügen. 1 Tim. 6, 6.
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Seiler, Georg Friedrich: Ueber das wahre thätige Christenthum. Erlangen, 1789, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seiler_christentum_1789/90>, abgerufen am 23.07.2024.
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