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Seiler, Georg Friedrich: Ueber das wahre thätige Christenthum. Erlangen, 1789.

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Sinn der wahren Gottseligkeit, damit ich alle Tage
meines Lebens dir einen beständigen Gottesdienst lei-
ste; alle meine Glieder, Sinne und Kräfte dir heili-
ge und dich mit recht vielen Tugenden vor allen Men-
schen verherrlichen möge. Amen!

Gedenkspruch: Ihr sollt heilig seyn;
denn ich bin heilig.
1 Petr. 1, 16.
XLII. Zweytes Morgengebet.

Mit kindlichem dankbaren Herzen verehre ich
dich, mein gütigster Vater! für den Schutz dieser
Nacht und für die neue Stärke, die du mir durch ei-
nen sanften Schlaf verliehen hast. Möchte ich doch
auch an dem heutigen Tage durch kindlichen Gehor-
sam und durch recht viele gute Verrichtungen dich
zu verherrlichen fähig seyn. Erhalte du mich selbst
bey den guten Gesinnungen, die dein Geist durch Je-
su Religion mir eingeflößet hat; gieb mir immerhin
Lust und Kraft, deinen Willen mit Freuden zu voll-
bringen. Ach! wie leicht werden schwache menschli-
che Seelen durch Verführung ungebesserter Leute oder
durch andere Reizungen und Lockungen der Welt von
dem geraden Wege der Tugend abgebracht. Wie
leicht könnte ich auch der Gelübde vergessen, womit
ich mich schon so oft vor dir zu einem heiligen Wan-
del verbunden habe. Stärke du denn selbst meinen
Geist, daß ich in den vielen Versuchungen dieses
Lebens glücklich siege. Erfülle mein ganzes Herz
mit Reigung und Liebe zu dir, daß ich aus kindlicher
Ehrfurcht gegen dich, alles was böse ist, hasse und
fliehe; mit neuem Eifer in allen Tugenden auch heu-
te mich übe; daß ich dir, o Vater, in allem ge-

horche.
F 2

Sinn der wahren Gottſeligkeit, damit ich alle Tage
meines Lebens dir einen beſtändigen Gottesdienſt lei-
ſte; alle meine Glieder, Sinne und Kräfte dir heili-
ge und dich mit recht vielen Tugenden vor allen Men-
ſchen verherrlichen möge. Amen!

Gedenkſpruch: Ihr ſollt heilig ſeyn;
denn ich bin heilig.
1 Petr. 1, 16.
XLII. Zweytes Morgengebet.

Mit kindlichem dankbaren Herzen verehre ich
dich, mein gütigſter Vater! für den Schutz dieſer
Nacht und für die neue Stärke, die du mir durch ei-
nen ſanften Schlaf verliehen haſt. Möchte ich doch
auch an dem heutigen Tage durch kindlichen Gehor-
ſam und durch recht viele gute Verrichtungen dich
zu verherrlichen fähig ſeyn. Erhalte du mich ſelbſt
bey den guten Geſinnungen, die dein Geiſt durch Je-
ſu Religion mir eingeflößet hat; gieb mir immerhin
Luſt und Kraft, deinen Willen mit Freuden zu voll-
bringen. Ach! wie leicht werden ſchwache menſchli-
che Seelen durch Verführung ungebeſſerter Leute oder
durch andere Reizungen und Lockungen der Welt von
dem geraden Wege der Tugend abgebracht. Wie
leicht könnte ich auch der Gelübde vergeſſen, womit
ich mich ſchon ſo oft vor dir zu einem heiligen Wan-
del verbunden habe. Stärke du denn ſelbſt meinen
Geiſt, daß ich in den vielen Verſuchungen dieſes
Lebens glücklich ſiege. Erfülle mein ganzes Herz
mit Reigung und Liebe zu dir, daß ich aus kindlicher
Ehrfurcht gegen dich, alles was böſe iſt, haſſe und
fliehe; mit neuem Eifer in allen Tugenden auch heu-
te mich übe; daß ich dir, o Vater, in allem ge-

horche.
F 2
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[83/0087] Sinn der wahren Gottſeligkeit, damit ich alle Tage meines Lebens dir einen beſtändigen Gottesdienſt lei- ſte; alle meine Glieder, Sinne und Kräfte dir heili- ge und dich mit recht vielen Tugenden vor allen Men- ſchen verherrlichen möge. Amen! Gedenkſpruch: Ihr ſollt heilig ſeyn; denn ich bin heilig. 1 Petr. 1, 16. XLII. Zweytes Morgengebet. Mit kindlichem dankbaren Herzen verehre ich dich, mein gütigſter Vater! für den Schutz dieſer Nacht und für die neue Stärke, die du mir durch ei- nen ſanften Schlaf verliehen haſt. Möchte ich doch auch an dem heutigen Tage durch kindlichen Gehor- ſam und durch recht viele gute Verrichtungen dich zu verherrlichen fähig ſeyn. Erhalte du mich ſelbſt bey den guten Geſinnungen, die dein Geiſt durch Je- ſu Religion mir eingeflößet hat; gieb mir immerhin Luſt und Kraft, deinen Willen mit Freuden zu voll- bringen. Ach! wie leicht werden ſchwache menſchli- che Seelen durch Verführung ungebeſſerter Leute oder durch andere Reizungen und Lockungen der Welt von dem geraden Wege der Tugend abgebracht. Wie leicht könnte ich auch der Gelübde vergeſſen, womit ich mich ſchon ſo oft vor dir zu einem heiligen Wan- del verbunden habe. Stärke du denn ſelbſt meinen Geiſt, daß ich in den vielen Verſuchungen dieſes Lebens glücklich ſiege. Erfülle mein ganzes Herz mit Reigung und Liebe zu dir, daß ich aus kindlicher Ehrfurcht gegen dich, alles was böſe iſt, haſſe und fliehe; mit neuem Eifer in allen Tugenden auch heu- te mich übe; daß ich dir, o Vater, in allem ge- horche. F 2

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Zitationshilfe: Seiler, Georg Friedrich: Ueber das wahre thätige Christenthum. Erlangen, 1789, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seiler_christentum_1789/87>, abgerufen am 22.11.2024.