Lehrer, Herr Jesu Christe! deine Gebote halten, dei- ne Erlößten lieben und dich vor allen Menschen zu verherrlichen suchen. Deiner Leitung will ich folgen o du Geist des Vaters und Sohnes; dir mit bösen Lüsten nie mehr wiederstreben, die, von dir, mir ver- liehenen Kräfte zum Eifer in allem Guten gebrau- chen und in deiner Gemeinschaft bis an mein Ende verharren. Amen! Stehe mir bey, o Gott, dieses theure Gelübde zu halten. Amen!
XL.Am Geburtstage.
Ich danke dir, Gott! und verkündige mit fröh- lichem Herzen deine große Güte, die du von Kindheit an bis auf den heutigen Tag mir erzeiget hast. Wie war die Gnade des Herrn so groß; wie waren die Beweiße seiner Vaterliebe so viel. Aus Gnaden hast du mir das Leben geschenkt; nach deiner väterlichen Liebe hast du mir Gesundheit und Kräfte bisher er- halten. Jede Speise, die ich in meinem Leben ge- noß, jeder Trank, der mich erquickte, war ein Ge- schenk deiner Hand. Wie viele fröhliche Stunden hast du mich schon durchleben lassen, gütigster Va- ter! Wie manche Uebel und Krankheiten hast du von mir abgewendet; in wie vielen Leiden durch deine Tröstungen mich beruhiget und in wie manchen Sorgen durch deine Hülfe mich erfreut. Alle Tage war dei- ne Güte neu und deine Treue gegen mich groß. O hätte ich doch jeden Tag meines Lebens so angewendet, wie es die Dankbarkeit erforderte, die ich dir schuldig bin; hätte ich doch diesen meinen Leib, den du gebildet,
den
Lehrer, Herr Jeſu Chriſte! deine Gebote halten, dei- ne Erlößten lieben und dich vor allen Menſchen zu verherrlichen ſuchen. Deiner Leitung will ich folgen o du Geiſt des Vaters und Sohnes; dir mit böſen Lüſten nie mehr wiederſtreben, die, von dir, mir ver- liehenen Kräfte zum Eifer in allem Guten gebrau- chen und in deiner Gemeinſchaft bis an mein Ende verharren. Amen! Stehe mir bey, o Gott, dieſes theure Gelübde zu halten. Amen!
XL.Am Geburtstage.
Ich danke dir, Gott! und verkündige mit fröh- lichem Herzen deine große Güte, die du von Kindheit an bis auf den heutigen Tag mir erzeiget haſt. Wie war die Gnade des Herrn ſo groß; wie waren die Beweiße ſeiner Vaterliebe ſo viel. Aus Gnaden haſt du mir das Leben geſchenkt; nach deiner väterlichen Liebe haſt du mir Geſundheit und Kräfte bisher er- halten. Jede Speiſe, die ich in meinem Leben ge- noß, jeder Trank, der mich erquickte, war ein Ge- ſchenk deiner Hand. Wie viele fröhliche Stunden haſt du mich ſchon durchleben laſſen, gütigſter Va- ter! Wie manche Uebel und Krankheiten haſt du von mir abgewendet; in wie vielen Leiden durch deine Tröſtungen mich beruhiget und in wie manchen Sorgen durch deine Hülfe mich erfreut. Alle Tage war dei- ne Güte neu und deine Treue gegen mich groß. O hätte ich doch jeden Tag meines Lebens ſo angewendet, wie es die Dankbarkeit erforderte, die ich dir ſchuldig bin; hätte ich doch dieſen meinen Leib, den du gebildet,
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Lehrer, Herr Jeſu Chriſte! deine Gebote halten, dei-
ne Erlößten lieben und dich vor allen Menſchen zu
verherrlichen ſuchen. Deiner Leitung will ich folgen
o du Geiſt des Vaters und Sohnes; dir mit böſen
Lüſten nie mehr wiederſtreben, die, von dir, mir ver-
liehenen Kräfte zum Eifer in allem Guten gebrau-
chen und in deiner Gemeinſchaft bis an mein Ende
verharren. Amen! Stehe mir bey, o Gott, dieſes
theure Gelübde zu halten. Amen!
XL. Am Geburtstage.
Ich danke dir, Gott! und verkündige mit fröh-
lichem Herzen deine große Güte, die du von Kindheit
an bis auf den heutigen Tag mir erzeiget haſt. Wie
war die Gnade des Herrn ſo groß; wie waren die
Beweiße ſeiner Vaterliebe ſo viel. Aus Gnaden haſt
du mir das Leben geſchenkt; nach deiner väterlichen
Liebe haſt du mir Geſundheit und Kräfte bisher er-
halten. Jede Speiſe, die ich in meinem Leben ge-
noß, jeder Trank, der mich erquickte, war ein Ge-
ſchenk deiner Hand. Wie viele fröhliche Stunden
haſt du mich ſchon durchleben laſſen, gütigſter Va-
ter! Wie manche Uebel und Krankheiten haſt du von
mir abgewendet; in wie vielen Leiden durch deine
Tröſtungen mich beruhiget und in wie manchen Sorgen
durch deine Hülfe mich erfreut. Alle Tage war dei-
ne Güte neu und deine Treue gegen mich groß. O hätte
ich doch jeden Tag meines Lebens ſo angewendet, wie
es die Dankbarkeit erforderte, die ich dir ſchuldig bin;
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Seiler, Georg Friedrich: Ueber das wahre thätige Christenthum. Erlangen, 1789, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seiler_christentum_1789/84>, abgerufen am 23.07.2024.
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