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Seiler, Georg Friedrich: Ueber das wahre thätige Christenthum. Erlangen, 1789.

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sein Wiederleben bewiesen, daß er dem Tode die
Macht genommen habe; so hat er durch die Zeugen
seiner Auferstehung und durch die Kraft seiner Lehre
die Welt überwunden, die Abgötterey gestürzt, die
wahre Verehrung Gottes unter den Völkern der Er-
de gegründet. Wir singen heute mit Freuden von
dem Siege des göttlichen Erlösers in den Versamm-
lungen der Gerechten. Der getödtete Versöhner be-
hielt den Sieg! Die Strafe der Sünden ist getil-
get; die Hoffnung der Unsterblichkeit ist durch sein
Auferstehen bevestiget. Er wird sein Wort auch an
mir erfüllen: ich bin die Auferstehung und das Le-
ben, wer an mich glaubet, der wird leben, ob er
gleich stürbe. Die Stunde kommt, daß alle, die in
den Gräbern liegen, werden die Stimme des Soh-
nes Gottes hören und werden aus dem Staube her-
vorgehen. Jesus lebt; ich werde auch leben! Wie
getrost kann ich alle Leiden dieser kurzen Pilgrimschaft
ertragen; sie endigen sich alle, wie Christi Leiden, in
Freude und Wonne. Wie ruhig kann ich meine
Seele einst den Händen meines himmlischen Vaters
empfehlen; er nimmt sie hin zu sich; er führt mich
zu seinem verherrlichten Sohne. Sollte ich ihn hier
nicht schon in einem tugendhaften Wandel, sollte
ich ihn nicht mit Dank und Liebe verehren? Dein
Geist belebe mich o Vater! zu allem Guten; er er-
fülle mich mit neuen bessern Gesinnungen; er stärke
mich, deinen Willen stets zu vollbringen, damit ich
die gewisse Hoffnung vest behalte, daß Jesus auch
einst meinen sterblichen Leib wieder lebendig und ähn-
lich machen werde seinem verklärten Leibe.

"Ja!

ſein Wiederleben bewieſen, daß er dem Tode die
Macht genommen habe; ſo hat er durch die Zeugen
ſeiner Auferſtehung und durch die Kraft ſeiner Lehre
die Welt überwunden, die Abgötterey geſtürzt, die
wahre Verehrung Gottes unter den Völkern der Er-
de gegründet. Wir ſingen heute mit Freuden von
dem Siege des göttlichen Erlöſers in den Verſamm-
lungen der Gerechten. Der getödtete Verſöhner be-
hielt den Sieg! Die Strafe der Sünden iſt getil-
get; die Hoffnung der Unſterblichkeit iſt durch ſein
Auferſtehen beveſtiget. Er wird ſein Wort auch an
mir erfüllen: ich bin die Auferſtehung und das Le-
ben, wer an mich glaubet, der wird leben, ob er
gleich ſtürbe. Die Stunde kommt, daß alle, die in
den Gräbern liegen, werden die Stimme des Soh-
nes Gottes hören und werden aus dem Staube her-
vorgehen. Jeſus lebt; ich werde auch leben! Wie
getroſt kann ich alle Leiden dieſer kurzen Pilgrimſchaft
ertragen; ſie endigen ſich alle, wie Chriſti Leiden, in
Freude und Wonne. Wie ruhig kann ich meine
Seele einſt den Händen meines himmliſchen Vaters
empfehlen; er nimmt ſie hin zu ſich; er führt mich
zu ſeinem verherrlichten Sohne. Sollte ich ihn hier
nicht ſchon in einem tugendhaften Wandel, ſollte
ich ihn nicht mit Dank und Liebe verehren? Dein
Geiſt belebe mich o Vater! zu allem Guten; er er-
fülle mich mit neuen beſſern Geſinnungen; er ſtärke
mich, deinen Willen ſtets zu vollbringen, damit ich
die gewiſſe Hoffnung veſt behalte, daß Jeſus auch
einſt meinen ſterblichen Leib wieder lebendig und ähn-
lich machen werde ſeinem verklärten Leibe.

”Ja!
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[76/0080] ſein Wiederleben bewieſen, daß er dem Tode die Macht genommen habe; ſo hat er durch die Zeugen ſeiner Auferſtehung und durch die Kraft ſeiner Lehre die Welt überwunden, die Abgötterey geſtürzt, die wahre Verehrung Gottes unter den Völkern der Er- de gegründet. Wir ſingen heute mit Freuden von dem Siege des göttlichen Erlöſers in den Verſamm- lungen der Gerechten. Der getödtete Verſöhner be- hielt den Sieg! Die Strafe der Sünden iſt getil- get; die Hoffnung der Unſterblichkeit iſt durch ſein Auferſtehen beveſtiget. Er wird ſein Wort auch an mir erfüllen: ich bin die Auferſtehung und das Le- ben, wer an mich glaubet, der wird leben, ob er gleich ſtürbe. Die Stunde kommt, daß alle, die in den Gräbern liegen, werden die Stimme des Soh- nes Gottes hören und werden aus dem Staube her- vorgehen. Jeſus lebt; ich werde auch leben! Wie getroſt kann ich alle Leiden dieſer kurzen Pilgrimſchaft ertragen; ſie endigen ſich alle, wie Chriſti Leiden, in Freude und Wonne. Wie ruhig kann ich meine Seele einſt den Händen meines himmliſchen Vaters empfehlen; er nimmt ſie hin zu ſich; er führt mich zu ſeinem verherrlichten Sohne. Sollte ich ihn hier nicht ſchon in einem tugendhaften Wandel, ſollte ich ihn nicht mit Dank und Liebe verehren? Dein Geiſt belebe mich o Vater! zu allem Guten; er er- fülle mich mit neuen beſſern Geſinnungen; er ſtärke mich, deinen Willen ſtets zu vollbringen, damit ich die gewiſſe Hoffnung veſt behalte, daß Jeſus auch einſt meinen ſterblichen Leib wieder lebendig und ähn- lich machen werde ſeinem verklärten Leibe. ”Ja!

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Zitationshilfe: Seiler, Georg Friedrich: Ueber das wahre thätige Christenthum. Erlangen, 1789, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seiler_christentum_1789/80>, abgerufen am 24.11.2024.