Seiler, Georg Friedrich: Ueber das wahre thätige Christenthum. Erlangen, 1789.du dich meine Seele, was bist du so unruhig in mir! XXIX. Gebet eines Kranken. Allmächtiger Gott, Herr meines Lebens, zu dich E
du dich meine Seele, was biſt du ſo unruhig in mir! XXIX. Gebet eines Kranken. Allmächtiger Gott, Herr meines Lebens, zu dich E
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du dich meine Seele, was biſt du ſo unruhig in mir!
O harre auf Gott; denn ich werde ihn noch preiſen,
daß er meine Hülfe, mein Troſt und Retter iſt. Amen!
XXIX. Gebet eines Kranken.
Allmächtiger Gott, Herr meines Lebens, zu
dir komme ich, da ich in dieſer meiner Schwachheit
mir ſelbſt nicht helfen kann; du hatteſt mir bisher
das köſtliche Geſchenk der Geſundheit nicht nur ver-
liehen, ſondern auch viele Jahre lang erhalten Ach
hätte ich es doch immer nach ſeinem ganzen Werth
recht geſchätzt; hätte ich doch die Kräfte meines Lei-
bes und Geiſtes in einem unbefleckten Wandel dir
ſtets geheiliget! Verzeihe mir gütigſter Vater, wenn
ich für die große Wohlthat eines geſunden Körpers
dir nicht immer die gebührenden Opfer des Dankes
gebracht; vergieb mir um Jeſu Chriſti willen, wenn
ich etwa zu dieſer meiner Unpaßlichkeit ſelbſt durch
meine Fehler etwas beygetragen habe. Verlaß mich
nicht mit deiner Hülfe; wende die gefährlichen Uebel
von mir ab, welche vielleicht noch aus dieſer Krank-
heit für mich entſtehen könnten. Du biſt ja der
Schwachen Stärke; du biſt der Retter aller derer,
die auf dich trauen! Erhalte mich ferner, ſo es dir
gefällt, bey den Meinigen in dieſem Erdenleben, daß
ich in ihrer Gemeinſchaft deine Wohlthaten genieſſe,
daß ich andere durch mein Exempel zum Guten rei-
tzen, daß ich dich durch viele Tugenden verherrlichen
könne. Dieß zu thun, gelobe ich dir aufrichtig an,
o Gott; das ſoll der ſtete Dank ſeyn, mit dem ich
dich
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Zitationshilfe: | Seiler, Georg Friedrich: Ueber das wahre thätige Christenthum. Erlangen, 1789, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seiler_christentum_1789/69>, abgerufen am 23.07.2024. |