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Seiler, Georg Friedrich: Ueber das wahre thätige Christenthum. Erlangen, 1789.

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Ueppigkeit bewahrt und haben den Segen von Gott
zu erwarten, welchen er den Geduldigen verheissen
hat. Bedenket, liebe Christen, was Petrus schrieb:
Das ist Gnade bey Gott, wenn jemand um des Ge-
wissens und um Gottes willen das Uebel verträgt und
das Unrecht leidet. 1 Petr. 2, 19.

Gebet für solche leidende Dienstboten.

Lieber Gott und Vater! der du deine Kinder öf-
ters durch harte Prüfungen zu demüthigen, vor Sün-
den zu bewahren und zur Tugend zu leiten pflegest,
ich erkennne mit dankbarer Seele die Weisheit und
Güte, mit der du zuweilen etwas hartes über mich
zu verhängen für nöthig findest. Ach! laß doch nur
die Versuchung so ein Ende gewinnen, daß ich es stets
ertragen kann. Ich habe es ja wohl mit manchen
Sünden verdient, daß du mich in Leiden und Wider-
wärtigkeiten züchtigest. Du giebst mir immer noch mehr
Gutes, als ich verdienet habe. Ach! schenke mir auch
die Klugheit, mich so zu betragen, daß ich denen, in
deren Diensten ich bin, nicht Anlaß zu Unwillen und
Scheltworten gebe. Verleihe mir die Standbaftigkeit,
aus Liebe zu dir alles zu ertragen, was mir unange-
nehm ist. Hat doch mein Jesus auch vieles ohne sei-
ne Schuld leiden müssen; dabe ich doch um seinetwil-
len die Hoffnung zu dir, daß du auch mich in der Zu-
kunft belohnen und mich einst ewig erfreuen werdest.
Diese Verheissungen wollest du an mir erfüllen um
Jesu Christi willen. Amen!

Es können gelesen werden die Gebete VI. Zufrie-
denheit etc. Seit. 8. XXVI. Alle eure Sorgen |etc.
Seit. 60. XXVII. Trostp. Seit. 62. etc. und XXXVIII.
IV. Wie christliche Dienstboten sich angewöhnen
sollen, alles um Gottes und Jesu willen zu
thun und zu lassen.
Ihr Knechte (Mägde) alles was ihr thut, das
thut von Herzen als dem Herrn und nicht dem
Men-
H 3

Ueppigkeit bewahrt und haben den Segen von Gott
zu erwarten, welchen er den Geduldigen verheiſſen
hat. Bedenket, liebe Chriſten, was Petrus ſchrieb:
Das iſt Gnade bey Gott, wenn jemand um des Ge-
wiſſens und um Gottes willen das Uebel verträgt und
das Unrecht leidet. 1 Petr. 2, 19.

Gebet für ſolche leidende Dienſtboten.

Lieber Gott und Vater! der du deine Kinder öf-
ters durch harte Prüfungen zu demüthigen, vor Sün-
den zu bewahren und zur Tugend zu leiten pflegeſt,
ich erkennne mit dankbarer Seele die Weisheit und
Güte, mit der du zuweilen etwas hartes über mich
zu verhängen für nöthig findeſt. Ach! laß doch nur
die Verſuchung ſo ein Ende gewinnen, daß ich es ſtets
ertragen kann. Ich habe es ja wohl mit manchen
Sünden verdient, daß du mich in Leiden und Wider-
wärtigkeiten züchtigeſt. Du giebſt mir immer noch mehr
Gutes, als ich verdienet habe. Ach! ſchenke mir auch
die Klugheit, mich ſo zu betragen, daß ich denen, in
deren Dienſten ich bin, nicht Anlaß zu Unwillen und
Scheltworten gebe. Verleihe mir die Standbaftigkeit,
aus Liebe zu dir alles zu ertragen, was mir unange-
nehm iſt. Hat doch mein Jeſus auch vieles ohne ſei-
ne Schuld leiden müſſen; dabe ich doch um ſeinetwil-
len die Hoffnung zu dir, daß du auch mich in der Zu-
kunft belohnen und mich einſt ewig erfreuen werdeſt.
Dieſe Verheiſſungen wolleſt du an mir erfüllen um
Jeſu Chriſti willen. Amen!

Es können geleſen werden die Gebete VI. Zufrie-
denheit ꝛc. Seit. 8. XXVI. Alle eure Sorgen |ꝛc.
Seit. 60. XXVII. Troſtp. Seit. 62. ꝛc. und XXXVIII.
IV. Wie chriſtliche Dienſtboten ſich angewöhnen
ſollen, alles um Gottes und Jeſu willen zu
thun und zu laſſen.
Ihr Knechte (Mägde) alles was ihr thut, das
thut von Herzen als dem Herrn und nicht dem
Men-
H 3
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[111/0115] Ueppigkeit bewahrt und haben den Segen von Gott zu erwarten, welchen er den Geduldigen verheiſſen hat. Bedenket, liebe Chriſten, was Petrus ſchrieb: Das iſt Gnade bey Gott, wenn jemand um des Ge- wiſſens und um Gottes willen das Uebel verträgt und das Unrecht leidet. 1 Petr. 2, 19. Gebet für ſolche leidende Dienſtboten. Lieber Gott und Vater! der du deine Kinder öf- ters durch harte Prüfungen zu demüthigen, vor Sün- den zu bewahren und zur Tugend zu leiten pflegeſt, ich erkennne mit dankbarer Seele die Weisheit und Güte, mit der du zuweilen etwas hartes über mich zu verhängen für nöthig findeſt. Ach! laß doch nur die Verſuchung ſo ein Ende gewinnen, daß ich es ſtets ertragen kann. Ich habe es ja wohl mit manchen Sünden verdient, daß du mich in Leiden und Wider- wärtigkeiten züchtigeſt. Du giebſt mir immer noch mehr Gutes, als ich verdienet habe. Ach! ſchenke mir auch die Klugheit, mich ſo zu betragen, daß ich denen, in deren Dienſten ich bin, nicht Anlaß zu Unwillen und Scheltworten gebe. Verleihe mir die Standbaftigkeit, aus Liebe zu dir alles zu ertragen, was mir unange- nehm iſt. Hat doch mein Jeſus auch vieles ohne ſei- ne Schuld leiden müſſen; dabe ich doch um ſeinetwil- len die Hoffnung zu dir, daß du auch mich in der Zu- kunft belohnen und mich einſt ewig erfreuen werdeſt. Dieſe Verheiſſungen wolleſt du an mir erfüllen um Jeſu Chriſti willen. Amen! Es können geleſen werden die Gebete VI. Zufrie- denheit ꝛc. Seit. 8. XXVI. Alle eure Sorgen |ꝛc. Seit. 60. XXVII. Troſtp. Seit. 62. ꝛc. und XXXVIII. IV. Wie chriſtliche Dienſtboten ſich angewöhnen ſollen, alles um Gottes und Jeſu willen zu thun und zu laſſen. Ihr Knechte (Mägde) alles was ihr thut, das thut von Herzen als dem Herrn und nicht dem Men- H 3

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Zitationshilfe: Seiler, Georg Friedrich: Ueber das wahre thätige Christenthum. Erlangen, 1789, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seiler_christentum_1789/115>, abgerufen am 24.11.2024.