scheinung in der Natur ist, weil durch den Blitz Ge- bäude in Brand gesteckt, auch wenn Hagel dabey ist, die Felder verderbt, ja zuweilen Menschen oder Vieh getödtet werden können: so ist es nützlich und billig, daß fromme Christen dabey an Gott gedenken, der den Stürmen ihre Bahn, und den Blitzen ihren Weg anweiset. Freche Sünder mögen vor dem Wetter zittern, denn sie wissen nicht, was Gott über sie verhängt; aber gottselige Freunde Jesu können also beten:
Gebet.
Ewiger, allmächtiger Gott, Schöpfer und Herr aller Kreaturen, ich bete dich demüthig an, ich verehre deine unermeßliche Kraft und Herrlichkeit die sich auch in Donner und Blitzen nns Menschen offen- bahret. Gott wer ist dir gleich, der so mächtig, schrecklich und wunderthätig wäre, wie du! Licht ist dein Kleid, das du an hast; aus dunkeln Wolken erscheinet in den Feuerstrahlen deine Majestät; du spanntest den Himmel aus wie ein Gezelt; du hast deinen Wohnsitz über die in den Lüften schwebenden Gewässern gebaut; du brauchest Winde zu deinen Die- nern, und verzehrende Blitze zu deinen Gesandten. Bringet her ihr Menschen auf Erden, bringet unsern Gott Lobpreis und Ehre. Die Stimme Gottes er- schallet in dem Donner, die Stimme Gottes rollet gewaltig in den Wolken. Erhaben ist unser Gott, unbegreiflich ist es, wie er regiert! Unser Gott ist im Himmel, er kann schaffen, was er will. Gott ist unsere Zuversicht und Stärke; eine Hülfe in den Nöthen, die uns treffen können. Jesus Christus, unser Freund und Retter, sitzet zur Rechten des Va-
ters;
ſcheinung in der Natur iſt, weil durch den Blitz Ge- bäude in Brand geſteckt, auch wenn Hagel dabey iſt, die Felder verderbt, ja zuweilen Menſchen oder Vieh getödtet werden können: ſo iſt es nützlich und billig, daß fromme Chriſten dabey an Gott gedenken, der den Stürmen ihre Bahn, und den Blitzen ihren Weg anweiſet. Freche Sünder mögen vor dem Wetter zittern, denn ſie wiſſen nicht, was Gott über ſie verhängt; aber gottſelige Freunde Jeſu können alſo beten:
Gebet.
Ewiger, allmächtiger Gott, Schöpfer und Herr aller Kreaturen, ich bete dich demüthig an, ich verehre deine unermeßliche Kraft und Herrlichkeit die ſich auch in Donner und Blitzen nns Menſchen offen- bahret. Gott wer iſt dir gleich, der ſo mächtig, ſchrecklich und wunderthätig wäre, wie du! Licht iſt dein Kleid, das du an haſt; aus dunkeln Wolken erſcheinet in den Feuerſtrahlen deine Majeſtät; du ſpannteſt den Himmel aus wie ein Gezelt; du haſt deinen Wohnſitz über die in den Lüften ſchwebenden Gewäſſern gebaut; du braucheſt Winde zu deinen Die- nern, und verzehrende Blitze zu deinen Geſandten. Bringet her ihr Menſchen auf Erden, bringet unſern Gott Lobpreis und Ehre. Die Stimme Gottes er- ſchallet in dem Donner, die Stimme Gottes rollet gewaltig in den Wolken. Erhaben iſt unſer Gott, unbegreiflich iſt es, wie er regiert! Unſer Gott iſt im Himmel, er kann ſchaffen, was er will. Gott iſt unſere Zuverſicht und Stärke; eine Hülfe in den Nöthen, die uns treffen können. Jeſus Chriſtus, unſer Freund und Retter, ſitzet zur Rechten des Va-
ters;
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbfacs="#f0108"n="104"/>ſcheinung in der Natur iſt, weil durch den Blitz Ge-<lb/>
bäude in Brand geſteckt, auch wenn Hagel dabey iſt,<lb/>
die Felder verderbt, ja zuweilen Menſchen oder Vieh<lb/>
getödtet werden können: ſo iſt es nützlich und billig,<lb/>
daß fromme Chriſten dabey an Gott gedenken, der<lb/>
den Stürmen ihre Bahn, und den Blitzen ihren Weg<lb/>
anweiſet. Freche Sünder mögen vor dem Wetter<lb/>
zittern, denn ſie wiſſen nicht, was Gott über ſie<lb/>
verhängt; aber gottſelige Freunde Jeſu können alſo<lb/>
beten:</p></div><lb/><divn="5"><head><hirendition="#g">Gebet.</hi></head><lb/><p><hirendition="#g">Ewiger,</hi> allmächtiger Gott, Schöpfer und<lb/>
Herr aller Kreaturen, ich bete dich demüthig an, ich<lb/>
verehre deine unermeßliche Kraft und Herrlichkeit die<lb/>ſich auch in Donner und Blitzen nns Menſchen offen-<lb/>
bahret. Gott wer iſt dir gleich, der ſo mächtig,<lb/>ſchrecklich und wunderthätig wäre, wie du! Licht iſt<lb/>
dein Kleid, das du an haſt; aus dunkeln Wolken<lb/>
erſcheinet in den Feuerſtrahlen deine Majeſtät; du<lb/>ſpannteſt den Himmel aus wie ein Gezelt; du haſt<lb/>
deinen Wohnſitz über die in den Lüften ſchwebenden<lb/>
Gewäſſern gebaut; du braucheſt Winde zu deinen Die-<lb/>
nern, und verzehrende Blitze zu deinen Geſandten.<lb/>
Bringet her ihr Menſchen auf Erden, bringet unſern<lb/>
Gott Lobpreis und Ehre. Die Stimme Gottes er-<lb/>ſchallet in dem Donner, die Stimme Gottes rollet<lb/>
gewaltig in den Wolken. Erhaben iſt unſer Gott,<lb/>
unbegreiflich iſt es, wie er regiert! Unſer Gott iſt<lb/>
im Himmel, er kann ſchaffen, was er will. Gott<lb/>
iſt unſere Zuverſicht und Stärke; eine Hülfe in den<lb/>
Nöthen, die uns treffen können. Jeſus Chriſtus,<lb/>
unſer Freund und Retter, ſitzet zur Rechten des Va-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ters;</fw><lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[104/0108]
ſcheinung in der Natur iſt, weil durch den Blitz Ge-
bäude in Brand geſteckt, auch wenn Hagel dabey iſt,
die Felder verderbt, ja zuweilen Menſchen oder Vieh
getödtet werden können: ſo iſt es nützlich und billig,
daß fromme Chriſten dabey an Gott gedenken, der
den Stürmen ihre Bahn, und den Blitzen ihren Weg
anweiſet. Freche Sünder mögen vor dem Wetter
zittern, denn ſie wiſſen nicht, was Gott über ſie
verhängt; aber gottſelige Freunde Jeſu können alſo
beten:
Gebet.
Ewiger, allmächtiger Gott, Schöpfer und
Herr aller Kreaturen, ich bete dich demüthig an, ich
verehre deine unermeßliche Kraft und Herrlichkeit die
ſich auch in Donner und Blitzen nns Menſchen offen-
bahret. Gott wer iſt dir gleich, der ſo mächtig,
ſchrecklich und wunderthätig wäre, wie du! Licht iſt
dein Kleid, das du an haſt; aus dunkeln Wolken
erſcheinet in den Feuerſtrahlen deine Majeſtät; du
ſpannteſt den Himmel aus wie ein Gezelt; du haſt
deinen Wohnſitz über die in den Lüften ſchwebenden
Gewäſſern gebaut; du braucheſt Winde zu deinen Die-
nern, und verzehrende Blitze zu deinen Geſandten.
Bringet her ihr Menſchen auf Erden, bringet unſern
Gott Lobpreis und Ehre. Die Stimme Gottes er-
ſchallet in dem Donner, die Stimme Gottes rollet
gewaltig in den Wolken. Erhaben iſt unſer Gott,
unbegreiflich iſt es, wie er regiert! Unſer Gott iſt
im Himmel, er kann ſchaffen, was er will. Gott
iſt unſere Zuverſicht und Stärke; eine Hülfe in den
Nöthen, die uns treffen können. Jeſus Chriſtus,
unſer Freund und Retter, ſitzet zur Rechten des Va-
ters;
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Seiler, Georg Friedrich: Ueber das wahre thätige Christenthum. Erlangen, 1789, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seiler_christentum_1789/108>, abgerufen am 24.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.