Seiler, Georg Friedrich: Ueber das wahre thätige Christenthum. Erlangen, 1789.scheinung in der Natur ist, weil durch den Blitz Ge- Gebet. Ewiger, allmächtiger Gott, Schöpfer und ters;
ſcheinung in der Natur iſt, weil durch den Blitz Ge- Gebet. Ewiger, allmächtiger Gott, Schöpfer und ters;
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0108" n="104"/> ſcheinung in der Natur iſt, weil durch den Blitz Ge-<lb/> bäude in Brand geſteckt, auch wenn Hagel dabey iſt,<lb/> die Felder verderbt, ja zuweilen Menſchen oder Vieh<lb/> getödtet werden können: ſo iſt es nützlich und billig,<lb/> daß fromme Chriſten dabey an Gott gedenken, der<lb/> den Stürmen ihre Bahn, und den Blitzen ihren Weg<lb/> anweiſet. Freche Sünder mögen vor dem Wetter<lb/> zittern, denn ſie wiſſen nicht, was Gott über ſie<lb/> verhängt; aber gottſelige Freunde Jeſu können alſo<lb/> beten:</p> </div><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#g">Gebet.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#g">Ewiger,</hi> allmächtiger Gott, Schöpfer und<lb/> Herr aller Kreaturen, ich bete dich demüthig an, ich<lb/> verehre deine unermeßliche Kraft und Herrlichkeit die<lb/> ſich auch in Donner und Blitzen nns Menſchen offen-<lb/> bahret. Gott wer iſt dir gleich, der ſo mächtig,<lb/> ſchrecklich und wunderthätig wäre, wie du! Licht iſt<lb/> dein Kleid, das du an haſt; aus dunkeln Wolken<lb/> erſcheinet in den Feuerſtrahlen deine Majeſtät; du<lb/> ſpannteſt den Himmel aus wie ein Gezelt; du haſt<lb/> deinen Wohnſitz über die in den Lüften ſchwebenden<lb/> Gewäſſern gebaut; du braucheſt Winde zu deinen Die-<lb/> nern, und verzehrende Blitze zu deinen Geſandten.<lb/> Bringet her ihr Menſchen auf Erden, bringet unſern<lb/> Gott Lobpreis und Ehre. Die Stimme Gottes er-<lb/> ſchallet in dem Donner, die Stimme Gottes rollet<lb/> gewaltig in den Wolken. Erhaben iſt unſer Gott,<lb/> unbegreiflich iſt es, wie er regiert! Unſer Gott iſt<lb/> im Himmel, er kann ſchaffen, was er will. Gott<lb/> iſt unſere Zuverſicht und Stärke; eine Hülfe in den<lb/> Nöthen, die uns treffen können. Jeſus Chriſtus,<lb/> unſer Freund und Retter, ſitzet zur Rechten des Va-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ters;</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [104/0108]
ſcheinung in der Natur iſt, weil durch den Blitz Ge-
bäude in Brand geſteckt, auch wenn Hagel dabey iſt,
die Felder verderbt, ja zuweilen Menſchen oder Vieh
getödtet werden können: ſo iſt es nützlich und billig,
daß fromme Chriſten dabey an Gott gedenken, der
den Stürmen ihre Bahn, und den Blitzen ihren Weg
anweiſet. Freche Sünder mögen vor dem Wetter
zittern, denn ſie wiſſen nicht, was Gott über ſie
verhängt; aber gottſelige Freunde Jeſu können alſo
beten:
Gebet.
Ewiger, allmächtiger Gott, Schöpfer und
Herr aller Kreaturen, ich bete dich demüthig an, ich
verehre deine unermeßliche Kraft und Herrlichkeit die
ſich auch in Donner und Blitzen nns Menſchen offen-
bahret. Gott wer iſt dir gleich, der ſo mächtig,
ſchrecklich und wunderthätig wäre, wie du! Licht iſt
dein Kleid, das du an haſt; aus dunkeln Wolken
erſcheinet in den Feuerſtrahlen deine Majeſtät; du
ſpannteſt den Himmel aus wie ein Gezelt; du haſt
deinen Wohnſitz über die in den Lüften ſchwebenden
Gewäſſern gebaut; du braucheſt Winde zu deinen Die-
nern, und verzehrende Blitze zu deinen Geſandten.
Bringet her ihr Menſchen auf Erden, bringet unſern
Gott Lobpreis und Ehre. Die Stimme Gottes er-
ſchallet in dem Donner, die Stimme Gottes rollet
gewaltig in den Wolken. Erhaben iſt unſer Gott,
unbegreiflich iſt es, wie er regiert! Unſer Gott iſt
im Himmel, er kann ſchaffen, was er will. Gott
iſt unſere Zuverſicht und Stärke; eine Hülfe in den
Nöthen, die uns treffen können. Jeſus Chriſtus,
unſer Freund und Retter, ſitzet zur Rechten des Va-
ters;
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