pse_393.001 herausgestellt, das Erlebnis der Lampe mit eingeformt. So pse_393.002 ist das Gedicht von Anfang her in eine bestimmte menschliche pse_393.003 Sphäre getaucht. Auch der Vers 7 ist Gefühlsausdruck; daß pse_393.004 und wie der Mensch vom Gegenstand angesprochen worden pse_393.005 ist, wird hier auch eingeformt und durch die Stilkraft des pse_393.006 Ausrufs sogar stark herausgehoben. So erscheint das Gedicht pse_393.007 nicht als Beschreibung einer Lampe, sondern die Freude an pse_393.008 der Schönheit des Gegenstandes ist der Ausgangspunkt, und pse_393.009 die Gestaltung dieser Freude klingt deutlich mit und gibt dem pse_393.010 ganzen Gedicht das Persönliche und mithin das Menschliche. pse_393.011 Alles, was am Gegenstand erlebt wird, enthüllt seine Schönheit. pse_393.012 In ihm erfährt der Sprecher die Schönheit des Kunstwerks pse_393.013 und daß in einem solchen die Schönheit lebendige Gestalt pse_393.014 wird, daß sie in ihm da ist, gleichgültig, ob sonst noch pse_393.015 jemand sie sieht. Und tatsächlich vermag das lyrische Ich im pse_393.016 letzten Vers ganz von sich abzusehen und rein die Schönheit pse_393.017 und ihre eigene innere Seligkeit auszusagen. Nur wirkt das pse_393.018 nicht abstrakt, weil eben vom Anfang her alles ins menschliche pse_393.019 Erleben getaucht ist. Im Gedicht C. F. Meyers lebt eine ganz pse_393.020 andere Haltung. In starker Verdichtung, die ein Vergleich pse_393.021 mit der ursprünglichen Fassung besonders deutlich machen pse_393.022 könnte, wird nur eine Seite von dem, was der Anblick des pse_393.023 Brunnens bieten könnte, vom Menschen aufgegriffen und pse_393.024 gestaltet: die Bewegung des Wassers; das Auf und Ab, das pse_393.025 Vollgießen, das Sich-Verschleiern, das Überfließen; und von pse_393.026 hier an wird diese Bewegung ins Allgemeine gehoben: statt pse_393.027 vollgießen und überfließen heißt es nun nehmen und geben pse_393.028 und endlich strömen und ruhen. Mit diesem Aufstieg ins pse_393.029 Allgemeine enthüllt sich aber der ganze Vorgang als Symbol. pse_393.030 In dieser Bewegung des Auf und Ab, des Nehmens und pse_393.031 Gebens, des Strömens und Ruhens enthüllt sich ein Zug des pse_393.032 Lebens und damit dieses überhaupt. Die Verallgemeinerung pse_393.033 wirkt nicht rational abstrakt, weil sie sich allmählich aus dem pse_393.034 greifbaren Bild herauslöst. Hier scheint das lyrische Ich ganz pse_393.035 geschwunden. Aber es ist da und wirkt sich auf andere pse_393.036 Weise aus: Es wird ja keine sachliche Beschreibung geboten, pse_393.037 sondern gleich zu Beginn das Gesamte von bestimmter Seite pse_393.038 gesehen und in bestimmter Hinsicht erlebt. Und immer mehr
pse_393.001 herausgestellt, das Erlebnis der Lampe mit eingeformt. So pse_393.002 ist das Gedicht von Anfang her in eine bestimmte menschliche pse_393.003 Sphäre getaucht. Auch der Vers 7 ist Gefühlsausdruck; daß pse_393.004 und wie der Mensch vom Gegenstand angesprochen worden pse_393.005 ist, wird hier auch eingeformt und durch die Stilkraft des pse_393.006 Ausrufs sogar stark herausgehoben. So erscheint das Gedicht pse_393.007 nicht als Beschreibung einer Lampe, sondern die Freude an pse_393.008 der Schönheit des Gegenstandes ist der Ausgangspunkt, und pse_393.009 die Gestaltung dieser Freude klingt deutlich mit und gibt dem pse_393.010 ganzen Gedicht das Persönliche und mithin das Menschliche. pse_393.011 Alles, was am Gegenstand erlebt wird, enthüllt seine Schönheit. pse_393.012 In ihm erfährt der Sprecher die Schönheit des Kunstwerks pse_393.013 und daß in einem solchen die Schönheit lebendige Gestalt pse_393.014 wird, daß sie in ihm da ist, gleichgültig, ob sonst noch pse_393.015 jemand sie sieht. Und tatsächlich vermag das lyrische Ich im pse_393.016 letzten Vers ganz von sich abzusehen und rein die Schönheit pse_393.017 und ihre eigene innere Seligkeit auszusagen. Nur wirkt das pse_393.018 nicht abstrakt, weil eben vom Anfang her alles ins menschliche pse_393.019 Erleben getaucht ist. Im Gedicht C. F. Meyers lebt eine ganz pse_393.020 andere Haltung. In starker Verdichtung, die ein Vergleich pse_393.021 mit der ursprünglichen Fassung besonders deutlich machen pse_393.022 könnte, wird nur eine Seite von dem, was der Anblick des pse_393.023 Brunnens bieten könnte, vom Menschen aufgegriffen und pse_393.024 gestaltet: die Bewegung des Wassers; das Auf und Ab, das pse_393.025 Vollgießen, das Sich-Verschleiern, das Überfließen; und von pse_393.026 hier an wird diese Bewegung ins Allgemeine gehoben: statt pse_393.027 vollgießen und überfließen heißt es nun nehmen und geben pse_393.028 und endlich strömen und ruhen. Mit diesem Aufstieg ins pse_393.029 Allgemeine enthüllt sich aber der ganze Vorgang als Symbol. pse_393.030 In dieser Bewegung des Auf und Ab, des Nehmens und pse_393.031 Gebens, des Strömens und Ruhens enthüllt sich ein Zug des pse_393.032 Lebens und damit dieses überhaupt. Die Verallgemeinerung pse_393.033 wirkt nicht rational abstrakt, weil sie sich allmählich aus dem pse_393.034 greifbaren Bild herauslöst. Hier scheint das lyrische Ich ganz pse_393.035 geschwunden. Aber es ist da und wirkt sich auf andere pse_393.036 Weise aus: Es wird ja keine sachliche Beschreibung geboten, pse_393.037 sondern gleich zu Beginn das Gesamte von bestimmter Seite pse_393.038 gesehen und in bestimmter Hinsicht erlebt. Und immer mehr
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herausgestellt, das Erlebnis der Lampe mit eingeformt. So pse_393.002
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Sphäre getaucht. Auch der Vers 7 ist Gefühlsausdruck; daß pse_393.004
und wie der Mensch vom Gegenstand angesprochen worden pse_393.005
ist, wird hier auch eingeformt und durch die Stilkraft des pse_393.006
Ausrufs sogar stark herausgehoben. So erscheint das Gedicht pse_393.007
nicht als Beschreibung einer Lampe, sondern die Freude an pse_393.008
der Schönheit des Gegenstandes ist der Ausgangspunkt, und pse_393.009
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ganzen Gedicht das Persönliche und mithin das Menschliche. pse_393.011
Alles, was am Gegenstand erlebt wird, enthüllt seine Schönheit. pse_393.012
In ihm erfährt der Sprecher die Schönheit des Kunstwerks pse_393.013
und daß in einem solchen die Schönheit lebendige Gestalt pse_393.014
wird, daß sie in ihm da ist, gleichgültig, ob sonst noch pse_393.015
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letzten Vers ganz von sich abzusehen und rein die Schönheit pse_393.017
und ihre eigene innere Seligkeit auszusagen. Nur wirkt das pse_393.018
nicht abstrakt, weil eben vom Anfang her alles ins menschliche pse_393.019
Erleben getaucht ist. Im Gedicht C. F. Meyers lebt eine ganz pse_393.020
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könnte, wird nur eine Seite von dem, was der Anblick des pse_393.023
Brunnens bieten könnte, vom Menschen aufgegriffen und pse_393.024
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Vollgießen, das Sich-Verschleiern, das Überfließen; und von pse_393.026
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vollgießen und überfließen heißt es nun nehmen und geben pse_393.028
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Gebens, des Strömens und Ruhens enthüllt sich ein Zug des pse_393.032
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Seidler, Herbert: Die Dichtung: Wesen, Form, Dasein. Stuttgart, 1959, S. 393. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seidler_poetik_1959/409>, abgerufen am 25.11.2024.
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