Seckendorff, Veit Ludwig von: Teutscher Fürsten Stat. Frankfurt (Main), 1656.Dritter Theil. Gleich wie aber bey der Regierung vnd Consistorio der Lands Fürst selbst3. Von den Dieweil denn durch die Fürstl. Cammer alle Einkunffte des Landsherrn4. Worin- Zu dem ersten wird I. Eine allgemeine Erkundigung vnnd5. Zu dem ungleiche Gg ij
Dritter Theil. Gleich wie aber bey der Regierung vnd Conſiſtorio der Lands Fuͤrſt ſelbſt3. Von den Dieweil denn durch die Fuͤrſtl. Cammer alle Einkunffte des Landsherrn4. Worin- Zu dem erſten wird I. Eine allgemeine Erkundigung vnnd5. Zu dem ungleiche Gg ij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0279" n="235"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Dritter Theil.</hi> </fw><lb/> <p>Gleich wie aber bey der Regierung vnd <hi rendition="#aq">Conſiſtorio</hi> der Lands Fuͤrſt ſelbſt<note place="right">3. Von den<lb/> Lands-<lb/> herrn fleiſſi<lb/> ger Obſicht<lb/> in Cammer<lb/> ſachen.</note><lb/> die vornemſte <hi rendition="#aq">Direction</hi> fuͤhret denen Berathſchlagungen oͤffters beywohnet/<lb/> deme was nutzlich vnd noͤtig iſt/ Naͤchdencket/ ſolches in Vmbfrage bringet/ die<lb/> Geſchaͤffte befoͤrdert/ wichtige Sachen ſelbſt unterſchreibet; Alſo geſchicht der-<lb/> gleichen auch in der Cammerſtuben vnd hat er daſelbſt ſein Fuͤrſtl. Ampt/ dar-<lb/> zu Jhn denn die goͤttliche Ordnung/ alß einen guten Haußhalter uͤber die Jhr<lb/> anvertrawte Guͤter vnd Einkunfften ſo wol alß einen andern Menſchen anwei-<lb/> ſet/ nicht weniger alß in den andern Stuͤcken zu gebrauchen/ in dem an rechter<lb/> Verwaltung der Fuͤrſtl. Einkunfften ſehr viel gelegen/ vnd die Maͤngel ſo bey<lb/> dieſem Stuͤcke entſtehen/ daß Hauptwerck der Landes-Regierung in Geiſt- vnd<lb/> weltlichen Sachen nicht wenig mit angreiffen/ wie ſolches auß dem erſten Ca-<lb/> pitel dieſes dritten Theils vnd auß folgenden noch weiters abzunehmen.</p><lb/> <p>Dieweil denn durch die Fuͤrſtl. Cammer alle Einkunffte des Landsherrn<note place="right">4. Worin-<lb/> nen die gan<lb/> tze verrich-<lb/> tung der<lb/> Cammer<lb/> beſtehe?</note><lb/> verwaltet/ in rechtem Stande erhalten vnd wol angewendet werden ſollen/ So<lb/> beſtehet deren verrichtung in dieſen zweyen Haupt Puncten/ <hi rendition="#fr">Alß Erſtlich<lb/> daß die Herrſchafftliche</hi> <hi rendition="#aq">Intraden</hi> <hi rendition="#fr">vnd Gefaͤlle richtig vnnd nutz-<lb/> lich eingebracht/ vnnd zur Fůrſtl. Cammer oder dero</hi> <hi rendition="#aq">Diſpoſition</hi><lb/><hi rendition="#fr">geliefert vnd bereit gehalten werden/ Zum andern/ daß der gan-<lb/> tze Ertrag zu aller Fuͤrſtliche notturft vnd erforderung gebuͤhr-<lb/> lich vnd vernünfftig</hi> <hi rendition="#aq">Diſpenſirt,</hi> <hi rendition="#fr">außgetheilet/ vnd angewendet<lb/> werde.</hi></p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Zu dem erſten wird</hi><hi rendition="#aq">I.</hi><hi rendition="#fr">Eine allgemeine Erkundigung</hi> vnnd<note place="right">5. Zu dem<lb/> erſtẽ Punct<lb/> wird gefo-<lb/> dert eine ge<lb/> meine Er-<lb/> kundigung</note><lb/> Wiſſenſchafft aller Beſchaffenheit des gantzen Lands/ alß ferne davon dem<lb/> Lands Fuͤrſten einig <hi rendition="#aq">Regal,</hi> oder andere Nutzung vnnd Gerechtigkeit gebuͤhret<lb/> vnd zu ſtehet/ erfordert: Zu ſolchem Zweck dann die Cammer Raͤthe vnd Rent-<lb/> meiſter auß den Ampts-beſchreibungen die Beſchaffenheit der Herrſchafftli-<lb/> chen eigenen Guͤter und <hi rendition="#aq">Intraden</hi> fleiſſig einnehmen/ die dazu gehoͤrige Vrkun-<lb/> den in richtigen <hi rendition="#aq">Copial-</hi>Buͤchern/ was aber bey Fuͤrſtl. Cammer von einem<lb/> vnd andern Stuͤck auffgeſetzt/ vergliechen vnd angeordnet wird/ in ſeiner <hi rendition="#aq">Ori-<lb/> ginal</hi> vnd gebuͤhrlicher <hi rendition="#aq">Form</hi> bey handen haben/ an gehoͤrigen Orten/ in beſon-<lb/> derer Brieff verwahrung vnd <hi rendition="#aq">Archiv,</hi> vnd zu taͤglicher Erholung/ richtige <hi rendition="#aq">Re-<lb/> giſtratur,</hi> daruͤber halten/ auch bequemliche Tabellen vnd abfaſſungen darauß<lb/> verfertigen laſſen/ ſonſt auch aller Orten durch den Augenſchein ſelbſt kundig<lb/> ſeyn ſollen/ Maſſen ihnen <hi rendition="#aq">Particular</hi> Abriſſe vnd auch <hi rendition="#aq">General</hi> Taffeln aller<lb/> Cammerguͤter deß gantzen Landes bey handen ſeyn muͤſſe. Sintemahl ohne<lb/> dergleichen gruͤndliche vnd richtige Wiſſenſchafft der Sachen kein vernuͤnffti-<lb/> ger Schluß gefaſſet/ noch der Herrſchafftliche-Nutz rechtſchaffen bedacht wer-<lb/> den kan/ ſo geſchicht auch auß Mangel rechter Nachricht vnd der Beampten<lb/> <fw place="bottom" type="sig">Gg ij</fw><fw place="bottom" type="catch">ungleiche</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [235/0279]
Dritter Theil.
Gleich wie aber bey der Regierung vnd Conſiſtorio der Lands Fuͤrſt ſelbſt
die vornemſte Direction fuͤhret denen Berathſchlagungen oͤffters beywohnet/
deme was nutzlich vnd noͤtig iſt/ Naͤchdencket/ ſolches in Vmbfrage bringet/ die
Geſchaͤffte befoͤrdert/ wichtige Sachen ſelbſt unterſchreibet; Alſo geſchicht der-
gleichen auch in der Cammerſtuben vnd hat er daſelbſt ſein Fuͤrſtl. Ampt/ dar-
zu Jhn denn die goͤttliche Ordnung/ alß einen guten Haußhalter uͤber die Jhr
anvertrawte Guͤter vnd Einkunfften ſo wol alß einen andern Menſchen anwei-
ſet/ nicht weniger alß in den andern Stuͤcken zu gebrauchen/ in dem an rechter
Verwaltung der Fuͤrſtl. Einkunfften ſehr viel gelegen/ vnd die Maͤngel ſo bey
dieſem Stuͤcke entſtehen/ daß Hauptwerck der Landes-Regierung in Geiſt- vnd
weltlichen Sachen nicht wenig mit angreiffen/ wie ſolches auß dem erſten Ca-
pitel dieſes dritten Theils vnd auß folgenden noch weiters abzunehmen.
3. Von den
Lands-
herrn fleiſſi
ger Obſicht
in Cammer
ſachen.
Dieweil denn durch die Fuͤrſtl. Cammer alle Einkunffte des Landsherrn
verwaltet/ in rechtem Stande erhalten vnd wol angewendet werden ſollen/ So
beſtehet deren verrichtung in dieſen zweyen Haupt Puncten/ Alß Erſtlich
daß die Herrſchafftliche Intraden vnd Gefaͤlle richtig vnnd nutz-
lich eingebracht/ vnnd zur Fůrſtl. Cammer oder dero Diſpoſition
geliefert vnd bereit gehalten werden/ Zum andern/ daß der gan-
tze Ertrag zu aller Fuͤrſtliche notturft vnd erforderung gebuͤhr-
lich vnd vernünfftig Diſpenſirt, außgetheilet/ vnd angewendet
werde.
4. Worin-
nen die gan
tze verrich-
tung der
Cammer
beſtehe?
Zu dem erſten wird I. Eine allgemeine Erkundigung vnnd
Wiſſenſchafft aller Beſchaffenheit des gantzen Lands/ alß ferne davon dem
Lands Fuͤrſten einig Regal, oder andere Nutzung vnnd Gerechtigkeit gebuͤhret
vnd zu ſtehet/ erfordert: Zu ſolchem Zweck dann die Cammer Raͤthe vnd Rent-
meiſter auß den Ampts-beſchreibungen die Beſchaffenheit der Herrſchafftli-
chen eigenen Guͤter und Intraden fleiſſig einnehmen/ die dazu gehoͤrige Vrkun-
den in richtigen Copial-Buͤchern/ was aber bey Fuͤrſtl. Cammer von einem
vnd andern Stuͤck auffgeſetzt/ vergliechen vnd angeordnet wird/ in ſeiner Ori-
ginal vnd gebuͤhrlicher Form bey handen haben/ an gehoͤrigen Orten/ in beſon-
derer Brieff verwahrung vnd Archiv, vnd zu taͤglicher Erholung/ richtige Re-
giſtratur, daruͤber halten/ auch bequemliche Tabellen vnd abfaſſungen darauß
verfertigen laſſen/ ſonſt auch aller Orten durch den Augenſchein ſelbſt kundig
ſeyn ſollen/ Maſſen ihnen Particular Abriſſe vnd auch General Taffeln aller
Cammerguͤter deß gantzen Landes bey handen ſeyn muͤſſe. Sintemahl ohne
dergleichen gruͤndliche vnd richtige Wiſſenſchafft der Sachen kein vernuͤnffti-
ger Schluß gefaſſet/ noch der Herrſchafftliche-Nutz rechtſchaffen bedacht wer-
den kan/ ſo geſchicht auch auß Mangel rechter Nachricht vnd der Beampten
ungleiche
5. Zu dem
erſtẽ Punct
wird gefo-
dert eine ge
meine Er-
kundigung
Gg ij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |