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Seckendorff, Veit Ludwig von: Teutscher Fürsten Stat. Frankfurt (Main), 1656.

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Teutschen Fürsten-Stats
Ampts. 2. Die Anweisung solches Ampts an eine gewisse
Person/ welches durch die
Ordination geschicht. 3. Die
Bestellung einer Person zu einem gewissen Pfarrdienst/
welches daß
Ius Patronatus heisset vnd dergleichen. 4. Die
Confirmation vnd einführung des Pfarrherrns/ bey iedem
wird angezeigt/ was dabey der hohen Obrigkeit vnd auch
andern Personen zu kommet.

Ferner wird auch gehandelt von der Beschaffenheit oder unter-
scheid der Kirchen-Aempter.

Wie es damit von Altersher vnd noch bewandt sey/ Jnsonder-
heit vom Ampt eines Geistl. Bischoffs vnd
Superintenden-
ten
vnd seiner nachgeordneten.

DJe Bestellung des H. Predig-Ampts/ vnd alle darüber vorgehende
Anordnung ist eine der wichtigsten Verrichtungen der hohen Landes-
Obrigkeit vnd deroselben bestelten Geistlichen Consistorii, Massen
wir im Cap. solches vor den dritten Haupt Punct der Obrigkeitli-
lichen Befugnuß in Geistlichen Sachen gesetzet: Damit aber in diesem Stück
nothdürfftiger vnd gründlicher Bericht nach der Meinung der Evangelischen
1. Bey Be-
stellung der
Kirchen-
Aempter
sind vier
Vmbstän-
de wol in
acht zu neh
men/ Alß
erstlich daß
Predig-
Ampt an
sich selbst.
Kirchen/ in der kurtze vnd Einfalt erstattet werde; So ist zu wissen/ auch an
ietzt gedachten Orte kürtzlich Angedeutet/ daß bey der Bestellung der Kirchen-
Aempter diese vier Vmbstände oder Verrichtungen wol zu unterscheiden/ Alß
Erstlich die rechte Einsetzung des Predig-Ampts/ zu Verkündi-
gung des H. Worts GOttes vnd darreichung der H. Sacramenten/ welche
von Gott dem Allmächtigen herkommet/ vnd dahero mit guten Gewissen nicht
geendert/ noch durch menschliche Satzung versehen werden kan/ daß ein bestel-
ter Prediger nicht solte Gottes Wort predigen noch die Sacramenta Admini-
striren,
oder darinn eine andere Weise brauchen/ alß in dem Wort Gottes klär-
lich offenbahret ist/ vnd in solcher Betrachtung sind die Kirchendiener alß Got-
tesdiener/ vnd in solchem ihren Hauptwerck der menschlichen Bottmässigkeit
Rechtswegen nicht unterworffen/ ob sie gleich darüber unbefügte Gewalt vnd
Verfolgung von Vngläubigen oder Gottlosen Obrigkeiten leyden vnd auß-
stehen/ vnd sich darwieder/ alß die gedultige nicht setzen können; Dahero wird
auch in diesem Stück/ in den Lands- vnd Kirchen-Ordnungen anders nichts
versehen/ alß daß die Pfarrer vnd Kirchendiener bey solchem ihrem Ampt/ zu
Trew/ fleiß vnd guter Ordnung angeleytet vnnd dabey geschützt vnd gehand-
habt werde/ also der Predigt göttlichs Worts vnd Gebrauch der H. Sacra-
menten alle Förderung/ vnd hinwegreumung der hinternusse wiederfahre.

Daß

Teutſchen Fuͤrſten-Stats
Ampts. 2. Die Anweiſung ſolches Ampts an eine gewiſſe
Perſon/ welches durch die
Ordination geſchicht. 3. Die
Beſtellung einer Perſon zu einem gewiſſen Pfarrdienſt/
welches daß
Ius Patronatus heiſſet vnd dergleichen. 4. Die
Confirmation vnd einfuͤhrung des Pfarrherrns/ bey iedem
wird angezeigt/ was dabey der hohen Obrigkeit vnd auch
andern Perſonen zu kommet.

Ferner wird auch gehandelt von der Beſchaffenheit oder unter-
ſcheid der Kirchen-Aempter.

Wie es damit von Altersher vnd noch bewandt ſey/ Jnſonder-
heit vom Ampt eines Geiſtl. Biſchoffs vnd
Superintenden-
ten
vnd ſeiner nachgeordneten.

DJe Beſtellung des H. Predig-Ampts/ vnd alle daruͤber vorgehende
Anordnung iſt eine der wichtigſten Verrichtungen der hohen Landes-
Obrigkeit vnd deroſelben beſtelten Geiſtlichen Conſiſtorii, Maſſen
wir im Cap. ſolches vor den dritten Haupt Punct der Obrigkeitli-
lichen Befugnuß in Geiſtlichen Sachen geſetzet: Damit aber in dieſem Stuͤck
nothduͤrfftiger vnd gruͤndlicher Bericht nach der Meinung der Evangeliſchen
1. Bey Be-
ſtellung der
Kirchen-
Aempter
ſind vier
Vmbſtaͤn-
de wol in
acht zu neh
men/ Alß
erſtlich daß
Predig-
Ampt an
ſich ſelbſt.
Kirchen/ in der kurtze vnd Einfalt erſtattet werde; So iſt zu wiſſen/ auch an
ietzt gedachten Orte kuͤrtzlich Angedeutet/ daß bey der Beſtellung der Kirchen-
Aempter dieſe vier Vmbſtaͤnde oder Verrichtungen wol zu unterſcheiden/ Alß
Erſtlich die rechte Einſetzung des Predig-Ampts/ zu Verkuͤndi-
gung des H. Worts GOttes vnd darreichung der H. Sacramenten/ welche
von Gott dem Allmaͤchtigen herkommet/ vnd dahero mit guten Gewiſſen nicht
geendert/ noch durch menſchliche Satzung verſehen werden kan/ daß ein beſtel-
ter Prediger nicht ſolte Gottes Wort predigen noch die Sacramenta Admini-
ſtriren,
oder darinn eine andere Weiſe brauchen/ alß in dem Wort Gottes klaͤr-
lich offenbahret iſt/ vnd in ſolcher Betrachtung ſind die Kirchendiener alß Got-
tesdiener/ vnd in ſolchem ihren Hauptwerck der menſchlichen Bottmaͤſſigkeit
Rechtswegen nicht unterworffen/ ob ſie gleich daruͤber unbefuͤgte Gewalt vnd
Verfolgung von Vnglaͤubigen oder Gottloſen Obrigkeiten leyden vnd auß-
ſtehen/ vnd ſich darwieder/ alß die gedultige nicht ſetzen koͤnnen; Dahero wird
auch in dieſem Stuͤck/ in den Lands- vnd Kirchen-Ordnungen anders nichts
verſehen/ alß daß die Pfarrer vnd Kirchendiener bey ſolchem ihrem Ampt/ zu
Trew/ fleiß vnd guter Ordnung angeleytet vnnd dabey geſchuͤtzt vnd gehand-
habt werde/ alſo der Predigt goͤttlichs Worts vnd Gebrauch der H. Sacra-
menten alle Foͤrderung/ vnd hinwegreumung der hinternuſſe wiederfahre.

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[140/0184] Teutſchen Fuͤrſten-Stats Ampts. 2. Die Anweiſung ſolches Ampts an eine gewiſſe Perſon/ welches durch die Ordination geſchicht. 3. Die Beſtellung einer Perſon zu einem gewiſſen Pfarrdienſt/ welches daß Ius Patronatus heiſſet vnd dergleichen. 4. Die Confirmation vnd einfuͤhrung des Pfarrherrns/ bey iedem wird angezeigt/ was dabey der hohen Obrigkeit vnd auch andern Perſonen zu kommet. Ferner wird auch gehandelt von der Beſchaffenheit oder unter- ſcheid der Kirchen-Aempter. Wie es damit von Altersher vnd noch bewandt ſey/ Jnſonder- heit vom Ampt eines Geiſtl. Biſchoffs vnd Superintenden- ten vnd ſeiner nachgeordneten. DJe Beſtellung des H. Predig-Ampts/ vnd alle daruͤber vorgehende Anordnung iſt eine der wichtigſten Verrichtungen der hohen Landes- Obrigkeit vnd deroſelben beſtelten Geiſtlichen Conſiſtorii, Maſſen wir im Cap. ſolches vor den dritten Haupt Punct der Obrigkeitli- lichen Befugnuß in Geiſtlichen Sachen geſetzet: Damit aber in dieſem Stuͤck nothduͤrfftiger vnd gruͤndlicher Bericht nach der Meinung der Evangeliſchen Kirchen/ in der kurtze vnd Einfalt erſtattet werde; So iſt zu wiſſen/ auch an ietzt gedachten Orte kuͤrtzlich Angedeutet/ daß bey der Beſtellung der Kirchen- Aempter dieſe vier Vmbſtaͤnde oder Verrichtungen wol zu unterſcheiden/ Alß Erſtlich die rechte Einſetzung des Predig-Ampts/ zu Verkuͤndi- gung des H. Worts GOttes vnd darreichung der H. Sacramenten/ welche von Gott dem Allmaͤchtigen herkommet/ vnd dahero mit guten Gewiſſen nicht geendert/ noch durch menſchliche Satzung verſehen werden kan/ daß ein beſtel- ter Prediger nicht ſolte Gottes Wort predigen noch die Sacramenta Admini- ſtriren, oder darinn eine andere Weiſe brauchen/ alß in dem Wort Gottes klaͤr- lich offenbahret iſt/ vnd in ſolcher Betrachtung ſind die Kirchendiener alß Got- tesdiener/ vnd in ſolchem ihren Hauptwerck der menſchlichen Bottmaͤſſigkeit Rechtswegen nicht unterworffen/ ob ſie gleich daruͤber unbefuͤgte Gewalt vnd Verfolgung von Vnglaͤubigen oder Gottloſen Obrigkeiten leyden vnd auß- ſtehen/ vnd ſich darwieder/ alß die gedultige nicht ſetzen koͤnnen; Dahero wird auch in dieſem Stuͤck/ in den Lands- vnd Kirchen-Ordnungen anders nichts verſehen/ alß daß die Pfarrer vnd Kirchendiener bey ſolchem ihrem Ampt/ zu Trew/ fleiß vnd guter Ordnung angeleytet vnnd dabey geſchuͤtzt vnd gehand- habt werde/ alſo der Predigt goͤttlichs Worts vnd Gebrauch der H. Sacra- menten alle Foͤrderung/ vnd hinwegreumung der hinternuſſe wiederfahre. 1. Bey Be- ſtellung der Kirchen- Aempter ſind vier Vmbſtaͤn- de wol in acht zu neh men/ Alß erſtlich daß Predig- Ampt an ſich ſelbſt. Daß

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Zitationshilfe: Seckendorff, Veit Ludwig von: Teutscher Fürsten Stat. Frankfurt (Main), 1656, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seckendorff_fuerstenstaat_1656/184>, abgerufen am 27.11.2024.