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Scriver, Christian: Das Verlohrne und wiedergefundene Schäfflein. Magdeburg, 1672.

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und Ungerechtigkeit willen/ die sie gegen den Armen
üben. Weh den Fetten in dieser Stadt/ GOTT
wird sie zermalmen/ wie man das Fett im Tiegel zer-
malmet/ ihre Mauren werden zerspringen für dem
Zorn GOttes etc.
Dieser Geist hat am Himmelfahrts-
Tage/ des 1615. Jahrs seinen Abscheid mit folgenden
Worten genommen: Fürchte dich nicht Elisabeth! Es
wohne in dir GOtt der Vater/ Es wohne bey dir
GOtt der Sohn/ Es wohne in dir GOtt der Hei-
lige Geist/ Jch will nicht mehr mit dir oder durch
dich reden/ sondern mache dich auff und gehe zur
Kirchen/ und höre das Wort GOttes/ daß also
GOtt der Heilige Geist bey dir kräfftig thätig und
geschäfftig werde/ und in dir wircken möge: Nun
seystu gesegnet du Gebenedeyete/ im Namen GOt-
tes des Vaters/ Sohnes/ und Heiligen Geistes.
Nun gehe hin mit Frieden/ Jn dem Samen Abrah
ae
soltu und alle Völcker gesegnet werden

Jch gebe dieses dem Christlichen Leser/ wie ichs gefunden
habe/ und lasse einem jedweden sein freyes Urtheil von diesem
Geiste/ ich habe doch umb der klaren Verkündigung willen
des Untergangs der Stadt Magdeburg/ welche in 15. oder
16. Jahren hernach leider erfolget ist/ und weil sonst viel
merckwürdiges darinnen ist/ es der Mühe wehrt geachtet
diesen Außzug auß obgemeldter Schrifft zu sätzen. Die
Frau aber ist von des Satans Gewalt und Anfechtung
hernach gäntzlich befreyet verblieben.

Gleichfalls dienet hieher/ was sich Anno 1646. in ei-
ner berühmten Vestung eines Großmächtigen Potenta-
ten zugetragen/ Es hat sich daselbst eine Todtengräberinn
gefunden/ welche/ alß ein vornehmer Officirer ein ansehn-

liches
Z

und Ungerechtigkeit willen/ die ſie gegen den Armen
uͤben. Weh den Fetten in dieſer Stadt/ GOTT
wird ſie zeꝛmalmen/ wie man das Fett im Tiegel zer-
malmet/ ihre Mauren werden zerſpringen fuͤr dem
Zorn GOttes ꝛc.
Dieſer Geiſt hat am Himmelfahrts-
Tage/ des 1615. Jahrs ſeinen Abſcheid mit folgenden
Worten genommen: Fuͤrchte dich nicht Eliſabeth! Es
wohne in dir GOtt der Vater/ Es wohne bey dir
GOtt der Sohn/ Es wohne in dir GOtt der Hei-
lige Geiſt/ Jch will nicht mehr mit dir oder durch
dich reden/ ſondern mache dich auff und gehe zur
Kirchen/ und hoͤre das Wort GOttes/ daß alſo
GOtt der Heilige Geiſt bey dir kraͤfftig thaͤtig und
geſchaͤfftig werde/ und in dir wircken moͤge: Nun
ſeyſtu geſegnet du Gebenedeyete/ im Namen GOt-
tes des Vaters/ Sohnes/ und Heiligen Geiſtes.
Nun gehe hin mit Frieden/ Jn dem Samen Abrah
æ
ſoltu und alle Voͤlcker geſegnet werden

Jch gebe dieſes dem Chriſtlichen Leſer/ wie ichs gefunden
habe/ uñ laſſe einem jedweden ſein freyes Urtheil vō dieſem
Geiſte/ ich habe doch umb der klaꝛen Verkuͤndigung willen
des Untergangs der Stadt Magdeburg/ welche in 15. oder
16. Jahren hernach leider erfolget iſt/ und weil ſonſt viel
merckwuͤrdiges darinnen iſt/ es der Muͤhe wehrt geachtet
dieſen Außzug auß obgemeldter Schrifft zu ſaͤtzen. Die
Frau aber iſt von des Satans Gewalt und Anfechtung
hernach gaͤntzlich befreyet verblieben.

Gleichfalls dienet hieher/ was ſich Anno 1646. in ei-
ner beruͤhmten Veſtung eines Großmaͤchtigen Potenta-
ten zugetragen/ Es hat ſich daſelbſt eine Todtengraͤberinn
gefunden/ welche/ alß ein vornehmer Officirer ein anſehn-

liches
Z
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[0199] und Ungerechtigkeit willen/ die ſie gegen den Armen uͤben. Weh den Fetten in dieſer Stadt/ GOTT wird ſie zeꝛmalmen/ wie man das Fett im Tiegel zer- malmet/ ihre Mauren werden zerſpringen fuͤr dem Zorn GOttes ꝛc. Dieſer Geiſt hat am Himmelfahrts- Tage/ des 1615. Jahrs ſeinen Abſcheid mit folgenden Worten genommen: Fuͤrchte dich nicht Eliſabeth! Es wohne in dir GOtt der Vater/ Es wohne bey dir GOtt der Sohn/ Es wohne in dir GOtt der Hei- lige Geiſt/ Jch will nicht mehr mit dir oder durch dich reden/ ſondern mache dich auff und gehe zur Kirchen/ und hoͤre das Wort GOttes/ daß alſo GOtt der Heilige Geiſt bey dir kraͤfftig thaͤtig und geſchaͤfftig werde/ und in dir wircken moͤge: Nun ſeyſtu geſegnet du Gebenedeyete/ im Namen GOt- tes des Vaters/ Sohnes/ und Heiligen Geiſtes. Nun gehe hin mit Frieden/ Jn dem Samen Abrahæ ſoltu und alle Voͤlcker geſegnet werden Jch gebe dieſes dem Chriſtlichen Leſer/ wie ichs gefunden habe/ uñ laſſe einem jedweden ſein freyes Urtheil vō dieſem Geiſte/ ich habe doch umb der klaꝛen Verkuͤndigung willen des Untergangs der Stadt Magdeburg/ welche in 15. oder 16. Jahren hernach leider erfolget iſt/ und weil ſonſt viel merckwuͤrdiges darinnen iſt/ es der Muͤhe wehrt geachtet dieſen Außzug auß obgemeldter Schrifft zu ſaͤtzen. Die Frau aber iſt von des Satans Gewalt und Anfechtung hernach gaͤntzlich befreyet verblieben. Gleichfalls dienet hieher/ was ſich Anno 1646. in ei- ner beruͤhmten Veſtung eines Großmaͤchtigen Potenta- ten zugetragen/ Es hat ſich daſelbſt eine Todtengraͤberinn gefunden/ welche/ alß ein vornehmer Officirer ein anſehn- liches Z

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Zitationshilfe: Scriver, Christian: Das Verlohrne und wiedergefundene Schäfflein. Magdeburg, 1672, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scriver_schaefflein_1672/199>, abgerufen am 27.11.2024.