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Scriver, Christian: Das Verlohrne und wiedergefundene Schäfflein. Magdeburg, 1672.

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Tarantula genant/ Gifft/ das Geblüt des Menschen/ und al-
les sein innerstes/ dermassen geschwinde durchgehet/ daß es
erschreckliche Quaal/ Angst/ Durst/ und andere Zufälle ver-
uhrsachet; Und kan hieher dienen/ was von dem Prügeln
des Feindes im Historischen Bericht.
§. 12. gemeldet
ist: Jch habe meine Meinung hiemit von mir gegeben/ und
bin versichert/ daß sie nichts ungereimbtes in sich hält/ will
jedoch sie niemand auffdringen/ sondern einem andern frey
stellen/ von solchen Begebenheiten zu urtheilen/ nach seinem
gutbefinden/ nur daß nicht GOttes Werck und Gerichte
verkleinert/ sondern allenthalben und in allen seines glor-
würdigsten Namens Ruhm/ und der Kirchen Erbauung
und Besserung gesuchet werde.

§. 17.

Eines ist noch übrig/ dessen sich vieleicht die Welt-
kinder und Epicurische Hertzen/ welche heimlich wünschen
und wolten/ daß kein göttliches Gericht/ kein Teuffel/ noch
teuflische Quaal zeitlich und ewig were/ zur Verkleinerung
und Verachtung dieser Sachen bedienen werden: Daß
nemlich der Patient wider eingestürtzet/ (daß ich/ was von
leiblichen Kranckheiten pfleget gesagt werden/ auff das geist-
liche und ausserordentliche ziehe) und seither grosse Quaal
etliche mahl wider vom Satan hat erleiden müssen. Nach
dem er nehmlich auß unser Stadt sich hinweg gemacht/ und
sich zu den Seinigen gewandt: Jch antworte: Daß dieser
Einwurff guten theils/ beim Schluß des Historischen Be-
richts. §. 113. 114. schon abgelehner worden: Und zweiffels
frey wird der Christliche Leser/ der ohne mißgünstige und
fleischliche Affecten urtheilet/ darinnen Vergnügung finden.

§. 18.

Wenn ein Patient der an einer leiblichen Kranck-
heit bis an den Todt/ danieder lieget/ von einem getreuen und
erfahrnen Artzt/ durch GOttes Gnad gerettet und seiner

Kranck-
(b) iij

Tarantula genant/ Gifft/ das Gebluͤt des Menſchen/ und al-
les ſein innerſtes/ dermaſſen geſchwinde durchgehet/ daß es
erſchreckliche Quaal/ Angſt/ Durſt/ und andere Zufaͤlle ver-
uhrſachet; Und kan hieher dienen/ was von dem Pruͤgeln
des Feindes im Hiſtoriſchen Bericht.
§. 12. gemeldet
iſt: Jch habe meine Meinung hiemit von mir gegeben/ und
bin verſichert/ daß ſie nichts ungereimbtes in ſich haͤlt/ will
jedoch ſie niemand auffdringen/ ſondern einem andern frey
ſtellen/ von ſolchen Begebenheiten zu urtheilen/ nach ſeinem
gutbefinden/ nur daß nicht GOttes Werck und Gerichte
verkleinert/ ſondern allenthalben und in allen ſeines glor-
wuͤrdigſten Namens Ruhm/ und der Kirchen Erbauung
und Beſſerung geſuchet werde.

§. 17.

Eines iſt noch uͤbrig/ deſſen ſich vieleicht die Welt-
kinder und Epicuriſche Hertzen/ welche heimlich wuͤnſchen
und wolten/ daß kein goͤttliches Gericht/ kein Teuffel/ noch
teufliſche Quaal zeitlich und ewig were/ zur Verkleinerung
und Verachtung dieſer Sachen bedienen werden: Daß
nemlich der Patient wider eingeſtuͤrtzet/ (daß ich/ was von
leiblichen Kranckheiten pfleget geſagt werden/ auff das geiſt-
liche und auſſerordentliche ziehe) und ſeither groſſe Quaal
etliche mahl wider vom Satan hat erleiden muͤſſen. Nach
dem er nehmlich auß unſer Stadt ſich hinweg gemacht/ und
ſich zu den Seinigen gewandt: Jch antworte: Daß dieſer
Einwurff guten theils/ beim Schluß des Hiſtoriſchen Be-
richts. §. 113. 114. ſchon abgelehner worden: Und zweiffels
frey wird der Chriſtliche Leſer/ der ohne mißguͤnſtige und
fleiſchliche Affecten urtheilet/ darinnen Vergnuͤgung finden.

§. 18.

Wenn ein Patient der an einer leiblichen Kranck-
heit bis an den Todt/ danieder lieget/ von einem getreuen und
erfahrnen Artzt/ durch GOttes Gnad gerettet und ſeiner

Kranck-
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[0019] Tarantula genant/ Gifft/ das Gebluͤt des Menſchen/ und al- les ſein innerſtes/ dermaſſen geſchwinde durchgehet/ daß es erſchreckliche Quaal/ Angſt/ Durſt/ und andere Zufaͤlle ver- uhrſachet; Und kan hieher dienen/ was von dem Pruͤgeln des Feindes im Hiſtoriſchen Bericht. §. 12. gemeldet iſt: Jch habe meine Meinung hiemit von mir gegeben/ und bin verſichert/ daß ſie nichts ungereimbtes in ſich haͤlt/ will jedoch ſie niemand auffdringen/ ſondern einem andern frey ſtellen/ von ſolchen Begebenheiten zu urtheilen/ nach ſeinem gutbefinden/ nur daß nicht GOttes Werck und Gerichte verkleinert/ ſondern allenthalben und in allen ſeines glor- wuͤrdigſten Namens Ruhm/ und der Kirchen Erbauung und Beſſerung geſuchet werde. §. 17.Eines iſt noch uͤbrig/ deſſen ſich vieleicht die Welt- kinder und Epicuriſche Hertzen/ welche heimlich wuͤnſchen und wolten/ daß kein goͤttliches Gericht/ kein Teuffel/ noch teufliſche Quaal zeitlich und ewig were/ zur Verkleinerung und Verachtung dieſer Sachen bedienen werden: Daß nemlich der Patient wider eingeſtuͤrtzet/ (daß ich/ was von leiblichen Kranckheiten pfleget geſagt werden/ auff das geiſt- liche und auſſerordentliche ziehe) und ſeither groſſe Quaal etliche mahl wider vom Satan hat erleiden muͤſſen. Nach dem er nehmlich auß unſer Stadt ſich hinweg gemacht/ und ſich zu den Seinigen gewandt: Jch antworte: Daß dieſer Einwurff guten theils/ beim Schluß des Hiſtoriſchen Be- richts. §. 113. 114. ſchon abgelehner worden: Und zweiffels frey wird der Chriſtliche Leſer/ der ohne mißguͤnſtige und fleiſchliche Affecten urtheilet/ darinnen Vergnuͤgung finden. §. 18.Wenn ein Patient der an einer leiblichen Kranck- heit bis an den Todt/ danieder lieget/ von einem getreuen und erfahrnen Artzt/ durch GOttes Gnad gerettet und ſeiner Kranck- (b) iij

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Zitationshilfe: Scriver, Christian: Das Verlohrne und wiedergefundene Schäfflein. Magdeburg, 1672, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scriver_schaefflein_1672/19>, abgerufen am 25.11.2024.