Scriver, Christian: Das Verlohrne und wiedergefundene Schäfflein. Magdeburg, 1672.

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an ihm erwiesen/ wir wünschten ihm die Gnade und den
Schutz GOttes auff den Weg/ versahen ihn mit einem
schrifftlichen Zeugniß und baten alle Christliche Hertzen/
sonderlich die H. H. Prediger/ daß sie ihn wolten in fleissi-
ger Acht haben/ und ihm sonst helffen/ wie und wo ers wür-
de benötiget seyn/ ob wir nun zwar auch wol gehoffet/ daß
er durch die erschrecklich erlittene Quaal würde dermassen
mürbe gemacht/ und also gewitziget seyn/ daß er sein Lebe-
lang einen Abscheu an allem gottlosen Wesen/ sonderlich
an dem heillosen Fluchen/ Sauffen/ und dergleichen Sün-
den/ haben möchte/ wie er solches so vielmahls/ in seiner
Angst und Noth/ und auch nach her theur versprochen/ so
haben wir doch/ mit unserm höhsten Leidwesen durch ein
Schreiben von einem vornehmen Mitglied eines Wohl-
Ehrwürdigen Ministerij, der Stadt Goßlar vernehmen
müssen/ daß er sein voriges Sünden-Leben/ unter wegens
und zu Wernigeroda in sonderheit/ wider angefangen/ sich
voll gesoffen/ und mit einem Soldaten in Uneinigkeit biß
auffs Schlagen gerathen/ darüber er sich denn dermassen
erboset/ daß er sein voriges Fluchen wider hervor gesuchet/
und sich verlauten lassen/ dieser oder jener solte ihn holen/
wenn er nicht den andern wolte auff Stücken zerhauen/
da denn der Satan seiner Gelegenheit bald wahr genom-
men/ und ihn noch selbigen Abend angefallen erbärm-
licher und abscheulicher weise geplaget/ daß er von zehen
Personen kaum hat können gehalten werden/ ja es haben
sich auch an seinem lincken Backen und an der rechten Sei-
ten seines Leib es Wunden/ welche alß von einer Klauen
gerissen anzusehen/ gefunden/ die ihm der Satan gegeben/
der blauen Striemen und Bäulen zugeschweigen; Und

X iij

an ihm erwieſen/ wir wuͤnſchten ihm die Gnade und den
Schutz GOttes auff den Weg/ verſahen ihn mit einem
ſchrifftlichen Zeugniß und baten alle Chriſtliche Hertzen/
ſonderlich die H. H. Prediger/ daß ſie ihn wolten in fleiſſi-
ger Acht haben/ und ihm ſonſt helffen/ wie und wo ers wuͤr-
de benoͤtiget ſeyn/ ob wir nun zwar auch wol gehoffet/ daß
er durch die erſchrecklich erlittene Quaal wuͤrde dermaſſen
muͤrbe gemacht/ und alſo gewitziget ſeyn/ daß er ſein Lebe-
lang einen Abſcheu an allem gottloſen Weſen/ ſonderlich
an dem heilloſen Fluchen/ Sauffen/ und dergleichen Suͤn-
den/ haben moͤchte/ wie er ſolches ſo vielmahls/ in ſeiner
Angſt und Noth/ und auch nach her theur verſprochen/ ſo
haben wir doch/ mit unſerm hoͤhſten Leidweſen durch ein
Schreiben von einem vornehmen Mitglied eines Wohl-
Ehrwuͤrdigen Miniſterij, der Stadt Goßlar vernehmen
muͤſſen/ daß er ſein voriges Suͤnden-Leben/ unter wegens
und zu Wernigeroda in ſonderheit/ wider angefangen/ ſich
voll geſoffen/ und mit einem Soldaten in Uneinigkeit biß
auffs Schlagen gerathen/ daruͤber er ſich denn dermaſſen
erboſet/ daß er ſein voriges Fluchen wider hervor geſuchet/
und ſich verlauten laſſen/ dieſer oder jener ſolte ihn holen/
wenn er nicht den andern wolte auff Stuͤcken zerhauen/
da denn der Satan ſeiner Gelegenheit bald wahr genom-
men/ und ihn noch ſelbigen Abend angefallen erbaͤrm-
licher und abſcheulicher weiſe geplaget/ daß er von zehen
Perſonen kaum hat koͤnnen gehalten werden/ ja es haben
ſich auch an ſeinem lincken Backen und an der rechten Sei-
ten ſeines Leib es Wunden/ welche alß von einer Klauen
geriſſen anzuſehen/ gefunden/ die ihm der Satan gegeben/
der blauen Striemen und Baͤulen zugeſchweigen; Und

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[0187] an ihm erwieſen/ wir wuͤnſchten ihm die Gnade und den Schutz GOttes auff den Weg/ verſahen ihn mit einem ſchrifftlichen Zeugniß und baten alle Chriſtliche Hertzen/ ſonderlich die H. H. Prediger/ daß ſie ihn wolten in fleiſſi- ger Acht haben/ und ihm ſonſt helffen/ wie und wo ers wuͤr- de benoͤtiget ſeyn/ ob wir nun zwar auch wol gehoffet/ daß er durch die erſchrecklich erlittene Quaal wuͤrde dermaſſen muͤrbe gemacht/ und alſo gewitziget ſeyn/ daß er ſein Lebe- lang einen Abſcheu an allem gottloſen Weſen/ ſonderlich an dem heilloſen Fluchen/ Sauffen/ und dergleichen Suͤn- den/ haben moͤchte/ wie er ſolches ſo vielmahls/ in ſeiner Angſt und Noth/ und auch nach her theur verſprochen/ ſo haben wir doch/ mit unſerm hoͤhſten Leidweſen durch ein Schreiben von einem vornehmen Mitglied eines Wohl- Ehrwuͤrdigen Miniſterij, der Stadt Goßlar vernehmen muͤſſen/ daß er ſein voriges Suͤnden-Leben/ unter wegens und zu Wernigeroda in ſonderheit/ wider angefangen/ ſich voll geſoffen/ und mit einem Soldaten in Uneinigkeit biß auffs Schlagen gerathen/ daruͤber er ſich denn dermaſſen erboſet/ daß er ſein voriges Fluchen wider hervor geſuchet/ und ſich verlauten laſſen/ dieſer oder jener ſolte ihn holen/ wenn er nicht den andern wolte auff Stuͤcken zerhauen/ da denn der Satan ſeiner Gelegenheit bald wahr genom- men/ und ihn noch ſelbigen Abend angefallen erbaͤrm- licher und abſcheulicher weiſe geplaget/ daß er von zehen Perſonen kaum hat koͤnnen gehalten werden/ ja es haben ſich auch an ſeinem lincken Backen und an der rechten Sei- ten ſeines Leib es Wunden/ welche alß von einer Klauen geriſſen anzuſehen/ gefunden/ die ihm der Satan gegeben/ der blauen Striemen und Baͤulen zugeſchweigen; Und ob X iij

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Zitationshilfe:	Scriver, Christian: Das Verlohrne und wiedergefundene Schäfflein. Magdeburg, 1672, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scriver_schaefflein_1672/187>, abgerufen am 23.11.2024.

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