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Scriver, Christian: Das Verlohrne und wiedergefundene Schäfflein. Magdeburg, 1672.

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Spiel hette/ und niemahln verlieren möchte/ (welches alles/
seinem Bericht nach/ er auch diese sechs Jahr also befunden)
der Satan hat hinzugethan/ wenn er in diesen 16. Jahren
würde 25. Personen/ in ihren Sünden können ermorden/
oder sonst ihm zuführen/ wolte er einen vornehmen Caval-
lier aus ihm machen.

§. 11.

Hierauff ist der saubere Dienst/ und die verfluch-
te Gemeinschafft mit dem Satan angangen/ der sich ihm
vielfältig praesentiret, zuweiln alß ein Cavallier und vorneh-
mer Herr/ zu weiln alß ein Löw/ dabey er berichtet/ daß er al-
lezeit an ihm eine feur-rothe Zunge und gleichsam dämpfen-
den und rauchen den Halß verspüret/ und ob er zwar anfangs
sich sehr für ihm gefürchtet/ sey er ihm doch endlich so geheim
und familiar worden/ daß ers nicht mehr geachtet:

§. 12.

Am Montag/ Mittwoch und Donnerstag mu-
ste er seinen Cavallier/ alß ein Diener auffwarten/ ihm die
schelmische Haar/ (dis waren seine Worte/) kämmen/ er mu-
ste ihm weltliche Schand- und Bulen Lieder singen/ ihm für
pfeiffen/ (dazu er ihm zu weiln seine Löwentatzen darreichte/
und ans Maul legte/) auffblasen/ ihn abkleiden/ und derglei-
chen mehr/ alß er gefraget worden/ wenn er ihm hette die
Kleider abgethan/ was denn weiter geschehen? Ob er sich
etwa mit ihm zu Bette geleget? Hat er geantwortet: Es
were denn bald ein rauher und sausender Wind kommen/ in
welchem er mit samt den Kleidern davon gefahren/ und ver-
schwunden. Wann etwa in diesem Dienst er sich nicht
recht bezeigete/ (wie ers denn leicht verderben konte/) so ward
er vom Satan geprügelt/ Gefraget/ wie es damit zugan-
gen? berichtete/ daß ihm ein kalter/ schneidender Wind we-
re vom Satan auff den Leib kommen/ der biß in sein inner-
stes durchgedrungen/ und ihm dermassen gequälet und

Schmer-

Spiel hette/ und niemahln verlieren moͤchte/ (welches alles/
ſeinem Bericht nach/ er auch dieſe ſechs Jahr alſo befunden)
der Satan hat hinzugethan/ wenn er in dieſen 16. Jahren
wuͤrde 25. Perſonen/ in ihren Suͤnden koͤnnen ermorden/
oder ſonſt ihm zufuͤhren/ wolte er einen vornehmen Caval-
lier aus ihm machen.

§. 11.

Hierauff iſt der ſaubere Dienſt/ und die verfluch-
te Gemeinſchafft mit dem Satan angangen/ der ſich ihm
vielfaͤltig præſentiret, zuweiln alß ein Cavallier und vorneh-
mer Herr/ zu weiln alß ein Loͤw/ dabey er berichtet/ daß er al-
lezeit an ihm eine feur-rothe Zunge und gleichſam daͤmpfen-
den und rauchen den Halß verſpuͤret/ und ob er zwar anfangs
ſich ſehr fuͤr ihm gefuͤrchtet/ ſey er ihm doch endlich ſo geheim
und familiar worden/ daß ers nicht mehr geachtet:

§. 12.

Am Montag/ Mittwoch und Donnerstag mu-
ſte er ſeinen Cavallier/ alß ein Diener auffwarten/ ihm die
ſchelmiſche Haar/ (dis waren ſeine Worte/) kaͤmmen/ er mu-
ſte ihm weltliche Schand- und Bulen Lieder ſingen/ ihm fuͤr
pfeiffen/ (dazu er ihm zu weiln ſeine Loͤwentatzen darreichte/
und ans Maul legte/) auffblaſen/ ihn abkleiden/ und derglei-
chen mehr/ alß er gefraget worden/ wenn er ihm hette die
Kleider abgethan/ was denn weiter geſchehen? Ob er ſich
etwa mit ihm zu Bette geleget? Hat er geantwortet: Es
were denn bald ein rauher und ſauſender Wind kommen/ in
welchem er mit ſamt den Kleidern davon gefahren/ und ver-
ſchwunden. Wann etwa in dieſem Dienſt er ſich nicht
recht bezeigete/ (wie ers denn leicht verderben konte/) ſo ward
er vom Satan gepruͤgelt/ Gefraget/ wie es damit zugan-
gen? berichtete/ daß ihm ein kalter/ ſchneidender Wind we-
re vom Satan auff den Leib kommen/ der biß in ſein inner-
ſtes durchgedrungen/ und ihm dermaſſen gequaͤlet und

Schmer-
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[0126] Spiel hette/ und niemahln verlieren moͤchte/ (welches alles/ ſeinem Bericht nach/ er auch dieſe ſechs Jahr alſo befunden) der Satan hat hinzugethan/ wenn er in dieſen 16. Jahren wuͤrde 25. Perſonen/ in ihren Suͤnden koͤnnen ermorden/ oder ſonſt ihm zufuͤhren/ wolte er einen vornehmen Caval- lier aus ihm machen. §. 11.Hierauff iſt der ſaubere Dienſt/ und die verfluch- te Gemeinſchafft mit dem Satan angangen/ der ſich ihm vielfaͤltig præſentiret, zuweiln alß ein Cavallier und vorneh- mer Herr/ zu weiln alß ein Loͤw/ dabey er berichtet/ daß er al- lezeit an ihm eine feur-rothe Zunge und gleichſam daͤmpfen- den und rauchen den Halß verſpuͤret/ und ob er zwar anfangs ſich ſehr fuͤr ihm gefuͤrchtet/ ſey er ihm doch endlich ſo geheim und familiar worden/ daß ers nicht mehr geachtet: §. 12.Am Montag/ Mittwoch und Donnerstag mu- ſte er ſeinen Cavallier/ alß ein Diener auffwarten/ ihm die ſchelmiſche Haar/ (dis waren ſeine Worte/) kaͤmmen/ er mu- ſte ihm weltliche Schand- und Bulen Lieder ſingen/ ihm fuͤr pfeiffen/ (dazu er ihm zu weiln ſeine Loͤwentatzen darreichte/ und ans Maul legte/) auffblaſen/ ihn abkleiden/ und derglei- chen mehr/ alß er gefraget worden/ wenn er ihm hette die Kleider abgethan/ was denn weiter geſchehen? Ob er ſich etwa mit ihm zu Bette geleget? Hat er geantwortet: Es were denn bald ein rauher und ſauſender Wind kommen/ in welchem er mit ſamt den Kleidern davon gefahren/ und ver- ſchwunden. Wann etwa in dieſem Dienſt er ſich nicht recht bezeigete/ (wie ers denn leicht verderben konte/) ſo ward er vom Satan gepruͤgelt/ Gefraget/ wie es damit zugan- gen? berichtete/ daß ihm ein kalter/ ſchneidender Wind we- re vom Satan auff den Leib kommen/ der biß in ſein inner- ſtes durchgedrungen/ und ihm dermaſſen gequaͤlet und Schmer-

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Zitationshilfe: Scriver, Christian: Das Verlohrne und wiedergefundene Schäfflein. Magdeburg, 1672, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scriver_schaefflein_1672/126>, abgerufen am 22.12.2024.