Scriver, Christian: Das Verlohrne und wiedergefundene Schäfflein. Magdeburg, 1672.ne von ihm bleiben. (Freylich wollen die den Fluch ha- §. 46. Es muß aber niemand Wunder nehmen/ daß §. 47. Wir haben in der heiligen Tauffe uns mit dem ver-
ne von ihm bleiben. (Freylich wollen die den Fluch ha- §. 46. Es muß aber niemand Wunder nehmen/ daß §. 47. Wir haben in der heiligen Tauffe uns mit dem ver-
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ne von ihm bleiben. (Freylich wollen die den Fluch ha-
ben/ welchen das Fluchen ſo beliebt iſt/ und weil ſie den Teuf-
fel ſo offt ruffen/ muß er ihnen ja kommen.) Es folget weiter
er werde den Fluch anziehen/ wie ein Hembde/ er
werde in ſein Jnwendiges gehen/ wie Waſſer/ und
wie Oel in ſeine Gebeine. Die Meinung iſt/ daß mit
dem Waſſer das ein ſolch gottloß Menſch trincket/ und mit
der Speiſe davon er ſich erhaͤlt/ der Fluch werde in ſein Jn-
wendiges dringen/ und ihm Marck und Bein durchgehen/
dannenhero nicht zu verwundern/ daß die Kranckheiten und
allerley ſchreckliche Zufaͤlle und ſchmertzliche Beſchwerun-
gen des Menſchlichen Leibes ſich taͤglich mehren.
§. 46.Es muß aber niemand Wunder nehmen/ daß
die Heiligen Maͤnner GOttes/ durch des Heiligen Geiſtes
Antrieb/ ſo ſchrecklich von dieſer Sachen reden? Denn die
Sache iſt auch ſchrecklich; Das Fluchen/ wie alle gottſelige
und verſtaͤndige Lehrer wol geurtheilet haben/ iſt eine von
den erſchrecklichſten Hauptſuͤnden/ gegen welche/ Sauffen/
Huren/ Todtſchlag/ Diebſtahl/ und dergleichen faſt klein
und gering koͤnten geachtet werden: Welches zwar der heu-
tigen ſichern Welt frembd duͤncken/ auß folgenden Bericht
aber leicht glaubwuͤrdig gemachet wird.
§. 47.Wir haben in der heiligen Tauffe uns mit dem
guͤtigen/ gnaͤdigen/ heiligen und ſeligen GOtt verbunden/
und dem Teuffel und allen ſeinen Wercken und allem ſeinen
Weſen abgeſagt/ nun iſt zweiffels frey das Fluchen/ das aus
ergrimmten/ boßhafftigen/ und rachgierigen Hertzen her-
ruͤhret/ ein Werck des Teuffels/ weiln es mehrentheils in
Teuffel holen/ Halß brechen/ zerreiſſen ꝛc. beſtehet/ dis iſt des
Teuffels Wunſch und Luſt/ und wer nun einerley mit dem
Teufel wuͤnſchet/ der thut ſein Werck. (Joh. VIII. 44.) Und
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