Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.Sechzehender Theil der Erquickstunden. Die Vrsach warumb das Messer als das härtest/ vnd nicht das Tüchleinvnd Glaßverseeret werde/ kan ich noch nicht finden/ will aber die sach dem günstigen Leser zu demonstriern heimstellen. Die XXIV. Auffgab. Ein ablang geschnidten Papierlein eines Fingers lang zu werffen/ daß es auff der schärff stehe. Es sey gegeben das Papierlein abcd, das soll also auff ein Tisch ge- [Abbildung]
werffen können: So du es aber stehend werffen wilt/ so biegs wie bey e zu se-hen/. Alsdann wirffs/ so bleibt es auff der schärffe ligen/ wie begehret wor- den. Die XXV. Auffgab. Einen Apffel durch ein Papier entzwey zu schneiden/ daß das Papier vnverletzt bleibe. Leg ein ablang geschnidtens Papierlein eines Fingers lang vnd brait/ Die XXVI. Auffgab. Ein Ey auff die Spitzen zu stellen. Als Columbus vor der Zeit/ durch mühsame gefährliche Schifffahr- das
Sechzehender Theil der Erquickſtunden. Die Vrſach warumb das Meſſer als das haͤrteſt/ vnd nicht das Tuͤchleinvnd Glaßverſeeret werde/ kan ich noch nicht finden/ will aber die ſach dem guͤnſtigen Leſer zu demonſtriern heimſtellen. Die XXIV. Auffgab. Ein ablang geſchnidten Papierlein eines Fingers lang zu werffen/ daß es auff der ſchaͤrff ſtehe. Es ſey gegeben das Papierlein abcd, das ſoll alſo auff ein Tiſch ge- [Abbildung]
werffen koͤnnen: So du es aber ſtehend werffen wilt/ ſo biegs wie bey e zu ſe-hen/. Alsdann wirffs/ ſo bleibt es auff der ſchaͤrffe ligen/ wie begehret wor- den. Die XXV. Auffgab. Einen Apffel durch ein Papier entzwey zu ſchneiden/ daß das Papier vnverletzt bleibe. Leg ein ablang geſchnidtens Papierlein eines Fingers lang vnd brait/ Die XXVI. Auffgab. Ein Ey auff die Spitzen zu ſtellen. Als Columbus vor der Zeit/ durch muͤhſame gefaͤhrliche Schifffahr- das
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Sechzehender Theil der Erquickſtunden.
Die Vrſach warumb das Meſſer als das haͤrteſt/ vnd nicht das Tuͤchlein
vnd Glaßverſeeret werde/ kan ich noch nicht finden/ will aber die ſach dem
guͤnſtigen Leſer zu demonſtriern heimſtellen.
Die XXIV. Auffgab.
Ein ablang geſchnidten Papierlein eines Fingers lang zu
werffen/ daß es auff der ſchaͤrff ſtehe.
Es ſey gegeben das Papierlein abcd, das ſoll alſo auff ein Tiſch ge-
worffen werden/ daß es entweder auff der ſchaͤrff cd oder ab ſtehe. Wer den
griff nicht weiß/ vnd das Papierlein 1000 mal wuͤrfft/ wird es nicht ſtehend
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werffen koͤnnen: So du es aber ſtehend werffen wilt/ ſo biegs wie bey e zu ſe-
hen/. Alsdann wirffs/ ſo bleibt es auff der ſchaͤrffe ligen/ wie begehret wor-
den.
Die XXV. Auffgab.
Einen Apffel durch ein Papier entzwey zu ſchneiden/ daß
das Papier vnverletzt bleibe.
Leg ein ablang geſchnidtens Papierlein eines Fingers lang vnd brait/
ſetz das Meſſer darauff/ druck alſo darauff/ ſo kanſtu das Meſſer mit ſampt
dem Papier durch den Apffel drucken/ daß er entzwey gehe/ das Papier aber
gantz bleibe.
Die XXVI. Auffgab.
Ein Ey auff die Spitzen zu ſtellen.
Als Columbus vor der Zeit/ durch muͤhſame gefaͤhrliche Schifffahr-
ten/ die newe Welt (wie mans damals pflegte zu nennen) eꝛfunden/ jhme aber
grobe vnverſtaͤndige Leut vorwarffen/ das were von jhme kein groſſes wun-
der/ weils andere nachthun koͤnten. Der hochverſtaͤndige Am̃iral ließ jhme/
jhren Vnverſtand jhnen hoͤflich zu verſtehen zu geben/ ein Ey langen/ ſagte
zu jhnen: Lieben Freund/ ſtell mir einer diß Ey zu gefallen auff die Spitze/
ſie entſchuldigten ſich alle/ es were jhnen zu thun vnmuͤglich/ daꝛauff nam er
das
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