chen Raget darein/ so dunckel brennen/ biß sie in die höhe kommen/ vnd vorn bey dem Rachen oder hinten bey dem schwantz Fewer außwerffen/ oder sie machen/ daß man solche Ragetlein mit einer andern Schnur anzünden kan/ welchs dann leichtlich geschehen mag. Etliche machen Pfeiflein daran/ in welche der Lufft bläset vnd eine stimm hörend machet.
[Abbildung]
Weiln aber Wecker gar kurtz vnnd nicht vmbständig davon geschrieben/ will ich allhie das höltzerne Corpus verzeichnet setzen/ nach welchem man sich richten kan: a b c d e f g h i ist das Parallelepipedum, die blinden Linien a d, e b, seynd diragonal Rohr so Creutzweiß übereinander zusamm kommen im o. Also seynd die zwo blinden Linien g d, e c, auch zwey Rohr sich durchschneidend in x, so wird nun die Schnur o x z gebunden in o vnnd x. Ferner b p, i p, e p, d p, seynd auch halbe rohr/ also auch a q, e r, &c. Letzlich n l, m n, &c. seynd leichte hültzerne Raifflein oder Schien- lein. Vnd alle diese Stück/ werden mit einem starcken Bindfaden/ aneinander gebunden/ vnd hernach mit Leinwad oder Papier/ wie gesagt/ überzogen. Ferrner sagt Wecker: Diesem kan ein Liebhaber der Kunst nachden- cken/ vnnd darauß den Grund erlernen/ wie sich ein Mensch in Lufft erhalten vnd fliegen köndte: Wann er nemblich grosse vnd seiner Schwere proportionirte Flügel/ an die Arm/ Brust vnnd Füsse bände/ vnd von Ju- gend auff sich dazu gewöhnte: Weme diß wunderbarlich zu hören vorkommet/ der neme in acht was vom Archyta Pythagorico ge- schrieben wird: Dann viel Edler Griechen/ vnd Favorinus Philosophus, melden: Er
habe
Zwoͤlffter Theil der Erquickſtunden.
chen Raget darein/ ſo dunckel brennen/ biß ſie in die hoͤhe kommen/ vnd vorn bey dem Rachen oder hinten bey dem ſchwantz Fewer außwerffen/ oder ſie machen/ daß man ſolche Ragetlein mit einer andern Schnur anzuͤnden kan/ welchs dann leichtlich geſchehen mag. Etliche machen Pfeiflein daran/ in welche der Lufft blaͤſet vnd eine ſtimm hoͤrend machet.
[Abbildung]
Weiln aber Wecker gar kurtz vnnd nicht vmbſtaͤndig davon geſchrieben/ will ich allhie das hoͤltzerne Corpus verzeichnet ſetzen/ nach welchem man ſich richten kan: a b c d e f g h i iſt das Parallelepipedum, die blinden Linien a d, e b, ſeynd diragonal Rohr ſo Creutzweiß uͤbereinander zuſamm kommen im o. Alſo ſeynd die zwo blinden Linien g d, e c, auch zwey Rohr ſich durchſchneidend in x, ſo wird nun die Schnur o x z gebunden in o vnnd x. Ferner b p, i p, e p, d p, ſeynd auch halbe rohr/ alſo auch a q, e r, &c. Letzlich n l, m n, &c. ſeynd leichte huͤltzerne Raifflein oder Schien- lein. Vnd alle dieſe Stuͤck/ werden mit einem ſtarcken Bindfaden/ aneinander gebunden/ vnd hernach mit Leinwad oder Papier/ wie geſagt/ uͤberzogen. Ferꝛner ſagt Wecker: Dieſem kan ein Liebhaber der Kunſt nachden- cken/ vnnd darauß den Grund erlernen/ wie ſich ein Menſch in Lufft erhalten vnd fliegen koͤndte: Wann er nemblich groſſe vnd ſeiner Schwere proportionirte Fluͤgel/ an die Arm/ Bruſt vnnd Fuͤſſe baͤnde/ vnd von Ju- gend auff ſich dazu gewoͤhnte: Weme diß wunderbarlich zu hoͤren vorkommet/ der neme in acht was vom Archyta Pythagorico ge- ſchrieben wird: Dann viel Edler Griechen/ vnd Favorinus Philoſophus, melden: Er
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Zwoͤlffter Theil der Erquickſtunden.
chen Raget darein/ ſo dunckel brennen/ biß ſie in die hoͤhe kommen/ vnd vorn
bey dem Rachen oder hinten bey dem ſchwantz Fewer außwerffen/ oder ſie
machen/ daß man ſolche Ragetlein mit einer andern Schnur anzuͤnden kan/
welchs dann leichtlich geſchehen mag. Etliche machen Pfeiflein daran/ in
welche der Lufft blaͤſet vnd eine ſtimm hoͤrend machet.
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Weiln aber Wecker gar kurtz vnnd nicht
vmbſtaͤndig davon geſchrieben/ will ich allhie
das hoͤltzerne Corpus verzeichnet ſetzen/ nach
welchem man ſich richten kan: a b c d e f g h i
iſt das Parallelepipedum, die blinden Linien
a d, e b, ſeynd diragonal Rohr ſo Creutzweiß
uͤbereinander zuſamm kommen im o. Alſo
ſeynd die zwo blinden Linien g d, e c, auch
zwey Rohr ſich durchſchneidend in x, ſo wird
nun die Schnur o x z gebunden in o vnnd x.
Ferner b p, i p, e p, d p, ſeynd auch halbe rohr/
alſo auch a q, e r, &c. Letzlich n l, m n, &c.
ſeynd leichte huͤltzerne Raifflein oder Schien-
lein. Vnd alle dieſe Stuͤck/ werden mit einem
ſtarcken Bindfaden/ aneinander gebunden/
vnd hernach mit Leinwad oder Papier/ wie
geſagt/ uͤberzogen. Ferꝛner ſagt Wecker:
Dieſem kan ein Liebhaber der Kunſt nachden-
cken/ vnnd darauß den Grund erlernen/ wie
ſich ein Menſch in Lufft erhalten vnd fliegen
koͤndte: Wann er nemblich groſſe vnd ſeiner
Schwere proportionirte Fluͤgel/ an die
Arm/ Bruſt vnnd Fuͤſſe baͤnde/ vnd von Ju-
gend auff ſich dazu gewoͤhnte: Weme diß
wunderbarlich zu hoͤren vorkommet/ der neme
in acht was vom Archyta Pythagorico ge-
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Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636, S. 474. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwenter_deliciae_1636/488>, abgerufen am 22.11.2024.
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