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Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.

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Eylffter Theil der Erquickstunden.

Laß dir ein hültzerne Büchsen trehen/ eines Schuchs lang/ vnd vnge-
fähr eines halben Schuchs brait/ oben mit einem Deckel a b, vnten bey d

[Abbildung]
gehet ein gantz eisern Stänglein durch den Boden/ biß an den Deckel a b,
ist verzeichnet mit c d, hat einen Absatz f. Alsdann macht man eine eiser-
ne Kugel e, so in der mitt ein Loch durch vnd durch/ glüend vnd steckt sie an
das eisern Stänglein biß an den Absatz f, machet den Deckel oben zu. So
wird die eiserne Kugel die Büchsen also erwärmen/ daß sich der Mensch dar-
an auch erwärmen kan/ man mags auch mit sich auff einen Wagen nemen.
Damit aber auch die Füsse warm bleiben/ lässet man ein Zinerne runde Fla-
schen machen g h, oben mit einer Schrauben/ etwas wenigs braiter als ein
schuch/ in der höhe eines halben schuchs/ die füllet man mit siedheissen Was-
ser/ schraubts zu/ wickelts in eine Kotzen/ vnd setzts also in einem Wagen die
Füß darauff/ wann aber das Wasser kalt worden/ kan man inn den Dörf-
fern wider warmes bekommen: Sonsten machet man messene hole Kugeln/
einer Faust groß/ so man in der mittauch von einander schrauben kan/ haben
jnnwendig auch eiserne Stefft/ vnnd glüende eiserne Kügelein darinn/ die
trägt man für die Kält in den Händen.

Ende deß eylfften Theils der
Erquickstunden.

Der
M m m ij
Eylffter Theil der Erquickſtunden.

Laß dir ein huͤltzerne Buͤchſen trehen/ eines Schuchs lang/ vnd vnge-
faͤhr eines halben Schuchs brait/ oben mit einem Deckel a b, vnten bey d

[Abbildung]
gehet ein gantz eiſern Staͤnglein durch den Boden/ biß an den Deckel a b,
iſt verzeichnet mit c d, hat einen Abſatz f. Alsdann macht man eine eiſer-
ne Kugel e, ſo in der mitt ein Loch durch vnd durch/ gluͤend vnd ſteckt ſie an
das eiſern Staͤnglein biß an den Abſatz f, machet den Deckel oben zu. So
wird die eiſerne Kugel die Buͤchſen alſo erwaͤrmen/ daß ſich der Menſch dar-
an auch erwaͤrmen kan/ man mags auch mit ſich auff einen Wagen nemen.
Damit aber auch die Fuͤſſe warm bleiben/ laͤſſet man ein Zinerne runde Fla-
ſchen machen g h, oben mit einer Schrauben/ etwas wenigs braiter als ein
ſchuch/ in der hoͤhe eines halben ſchuchs/ die fuͤllet man mit ſiedheiſſen Waſ-
ſer/ ſchraubts zu/ wickelts in eine Kotzen/ vnd ſetzts alſo in einem Wagen die
Fuͤß darauff/ wann aber das Waſſer kalt worden/ kan man inn den Doͤrf-
fern wider warmes bekom̃en: Sonſten machet man meſſene hole Kugeln/
einer Fauſt groß/ ſo man in der mittauch von einander ſchrauben kan/ haben
jnnwendig auch eiſerne Stefft/ vnnd gluͤende eiſerne Kuͤgelein darinn/ die
traͤgt man fuͤr die Kaͤlt in den Haͤnden.

Ende deß eylfften Theils der
Erquickſtunden.

Der
M m m ij
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[451/0465] Eylffter Theil der Erquickſtunden. Laß dir ein huͤltzerne Buͤchſen trehen/ eines Schuchs lang/ vnd vnge- faͤhr eines halben Schuchs brait/ oben mit einem Deckel a b, vnten bey d [Abbildung] gehet ein gantz eiſern Staͤnglein durch den Boden/ biß an den Deckel a b, iſt verzeichnet mit c d, hat einen Abſatz f. Alsdann macht man eine eiſer- ne Kugel e, ſo in der mitt ein Loch durch vnd durch/ gluͤend vnd ſteckt ſie an das eiſern Staͤnglein biß an den Abſatz f, machet den Deckel oben zu. So wird die eiſerne Kugel die Buͤchſen alſo erwaͤrmen/ daß ſich der Menſch dar- an auch erwaͤrmen kan/ man mags auch mit ſich auff einen Wagen nemen. Damit aber auch die Fuͤſſe warm bleiben/ laͤſſet man ein Zinerne runde Fla- ſchen machen g h, oben mit einer Schrauben/ etwas wenigs braiter als ein ſchuch/ in der hoͤhe eines halben ſchuchs/ die fuͤllet man mit ſiedheiſſen Waſ- ſer/ ſchraubts zu/ wickelts in eine Kotzen/ vnd ſetzts alſo in einem Wagen die Fuͤß darauff/ wann aber das Waſſer kalt worden/ kan man inn den Doͤrf- fern wider warmes bekom̃en: Sonſten machet man meſſene hole Kugeln/ einer Fauſt groß/ ſo man in der mittauch von einander ſchrauben kan/ haben jnnwendig auch eiſerne Stefft/ vnnd gluͤende eiſerne Kuͤgelein darinn/ die traͤgt man fuͤr die Kaͤlt in den Haͤnden. Ende deß eylfften Theils der Erquickſtunden. Der M m m ij

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Zitationshilfe: Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636, S. 451. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwenter_deliciae_1636/465>, abgerufen am 25.11.2024.