Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.Eylffter Theil der Erquickstunden. jhm der schein vom Liecht allzeit an ein Ort. Doch müste er jhme dazu einfein ablänglicht Cylindrisch holes Geschirr/ so zimblich schmahl/ machen lassen/ wie bey vorhergesetzter Figur zusehen: Damit das Liecht nicht weit von dem Rand deß Geschirrs brenne/ vnd der schein dem Künstler zu nutz kommen möge. Daß aber das Liecht so lang brennet/ ist die Vrsach/ weil das Wasser das Vnschlit kühlet/ vnd nicht so geschwind vom Fewer ver- zehren lässet. Die XXXIII. Auffgab. Daß ein Liecht fein genaw abbrenne. [Abbildung]
Wer einen genawen Haußhalter geben/ vnd den Liechtern ge- Die XXXIV. Auffgab. So man keine Putscheer hätte wie zumachen/ daß doch das Liecht ein weg als den andern hell brenne. Jm mangel einer Putscheer/ nimb nur ein Messer oder Höltzlein/ dru- Die XXXV. Auffgab. So ein Liecht durchs butzen oder einen andern casum außge- löscht wird/ wie solchs mit der Leut verwunderung soll angezündet werden? Trag einen brennenden Zündschwammen in einem Schlüssel bey dir den L l l
Eylffter Theil der Erquickſtunden. jhm der ſchein vom Liecht allzeit an ein Ort. Doch muͤſte er jhme dazu einfein ablaͤnglicht Cylindriſch holes Geſchirꝛ/ ſo zimblich ſchmahl/ machen laſſen/ wie bey vorhergeſetzter Figur zuſehen: Damit das Liecht nicht weit von dem Rand deß Geſchirꝛs brenne/ vnd der ſchein dem Kuͤnſtler zu nutz kommen moͤge. Daß aber das Liecht ſo lang brennet/ iſt die Vrſach/ weil das Waſſer das Vnſchlit kuͤhlet/ vnd nicht ſo geſchwind vom Fewer ver- zehren laͤſſet. Die XXXIII. Auffgab. Daß ein Liecht fein genaw abbrenne. [Abbildung]
Wer einen genawen Haußhalter geben/ vnd den Liechtern ge- Die XXXIV. Auffgab. So man keine Putſcheer haͤtte wie zumachen/ daß doch das Liecht ein weg als den andern hell brenne. Jm mangel einer Putſcheer/ nimb nur ein Meſſer oder Hoͤltzlein/ dru- Die XXXV. Auffgab. So ein Liecht durchs butzen oder einen andern caſum außge- loͤſcht wird/ wie ſolchs mit der Leut verwunderung ſoll angezuͤndet werden? Trag einen brennenden Zuͤndſchwammen in einem Schluͤſſel bey dir den L l l
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Eylffter Theil der Erquickſtunden.
jhm der ſchein vom Liecht allzeit an ein Ort. Doch muͤſte er jhme dazu ein
fein ablaͤnglicht Cylindriſch holes Geſchirꝛ/ ſo zimblich ſchmahl/ machen
laſſen/ wie bey vorhergeſetzter Figur zuſehen: Damit das Liecht nicht weit
von dem Rand deß Geſchirꝛs brenne/ vnd der ſchein dem Kuͤnſtler zu nutz
kommen moͤge. Daß aber das Liecht ſo lang brennet/ iſt die Vrſach/ weil
das Waſſer das Vnſchlit kuͤhlet/ vnd nicht ſo geſchwind vom Fewer ver-
zehren laͤſſet.
Die XXXIII. Auffgab.
Daß ein Liecht fein genaw abbrenne.
[Abbildung]
Wer einen genawen Haußhalter geben/ vnd den Liechtern ge-
naw nach gehen will/ der neme ein rund Hoͤltzlein in der dicke der
Liechter ſo er brennet/ etwan 2 Zoll lang/ oben mit einer eiſernen
Spitzen oder Stefft/ wann nun das Liecht biß auff ein Stuͤmpff-
lein eines Fingers lang abgebrannt/ ſo ſtecke er es an den Stefft/
vnd hernach das Hoͤltzlein in einen Leuchter/ ſo brennet ſolches
ſtuͤmpfflein gantz genaw ab.
Die XXXIV. Auffgab.
So man keine Putſcheer haͤtte wie zumachen/ daß doch das
Liecht ein weg als den andern hell brenne.
Jm mangel einer Putſcheer/ nimb nur ein Meſſer oder Hoͤltzlein/ dru-
cke damit den Butzen im Liecht (wann er lang) auff die ſeiten nider/ ſo offt es
von noͤthen/ ſo kan der Flamm vom Butzen vnverhindert ſich außbraiten/
vnd einen hellen ſchein geben/ wiewol durch ſolchs drucken ein uͤbler geſtanck
vervrſacht wird.
Die XXXV. Auffgab.
So ein Liecht durchs butzen oder einen andern caſum außge-
loͤſcht wird/ wie ſolchs mit der Leut verwunderung
ſoll angezuͤndet werden?
Trag einen brennenden Zuͤndſchwammen in einem Schluͤſſel bey dir
im Sack/ ſo nun das Liecht vngefaͤhr abgeloͤſcht wuͤrde/ oder du ſonſten dei-
ne Kunſt Practiciren wilt/ vnnd das Liecht von freyen ſtuͤcken abloͤſcheſt/ ſo
nimbs/ gehe damit hinter den Ofen/ ſag du wollſts wider auffblaſen/ Ziehe
den
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