Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.Zehender Theil der Erquickstunden. Frosch drauff setzen/ vnd vornen mit einem Stecken darauffschlagen. Esist aber hierbey in acht zunemen/ daß/ nach dem man das Brättlein a b legt/ [Abbildung]
nach dem auch der Frosch/ oder ander cor-pus hoch geworffen werde. Dann so man jhn lässet zu weit an der Banck vorgehen/ vnd drauff schläget/ ist kein widerstande oder widerstrebung da/ vnd geschiehet die Bewegung gar zu nahe bey dem centro, diß kan man probiren an dreyen Steinen/ deren der eine gar zu leiche/ der ander allzuschwer/ der dritte mit- telmässig/ den gar zu leichten kan man nicht weit werffen/ weil er nicht wi- derstreben/ vnd zwischen der stärck der Hand vnd leichte deß Steins ein grosser vnterscheid. Den grösten kan man nicht weit werffen/ weil er all zu sehr widerstrebet/ vnd zwischen der stärcke der Hand vnd schwere deß steins abermal ein grosser vnterscheid. Der mittler stein aber kan weit geworffen werden/ weil er eine zimbliche proportion gegen der Hand stärck nicht all- zuhart widerstrebet/ auch nicht allzuleicht ist. Daher auch so c a gar zu kurtz/ widerstrebet das Gewicht allzuhart/ vnd kan der Stein nit weit geworffen werden/ so aber a c mittelmässiger läng/ so widerstrebt das Gewicht b, doch nicht zu hart/ vnd weil das b zimblich weit vom centro bewegt wird/ wird es beeder vrsach halben weit geworffen werden. Die XLII. Auffgab. Warumb die Kinder/ so sie eine Nuß auffwerffen wollen an einer Wand/ nicht gar zur selben hin/ sondern etwas weit da- von tretten? Wir sehen daß die Kinder/ wann sie Nüß an einer Wand auffwerffen Die H h h
Zehender Theil der Erquickſtunden. Froſch drauff ſetzen/ vnd vornen mit einem Stecken darauffſchlagen. Esiſt aber hierbey in acht zunemen/ daß/ nach dem man das Braͤttlein a b legt/ [Abbildung]
nach dem auch der Froſch/ oder ander cor-pus hoch geworffen werde. Dann ſo man jhn laͤſſet zu weit an der Banck vorgehen/ vnd drauff ſchlaͤget/ iſt kein widerſtande oder widerſtrebung da/ vnd geſchiehet die Bewegung gar zu nahe bey dem centro, diß kan man probiren an dreyen Steinen/ deren der eine gar zu leiche/ der ander allzuſchwer/ der dritte mit- telmaͤſſig/ den gar zu leichten kan man nicht weit werffen/ weil er nicht wi- derſtreben/ vnd zwiſchen der ſtaͤrck der Hand vnd leichte deß Steins ein groſſer vnterſcheid. Den groͤſten kan man nicht weit werffen/ weil er all zu ſehr widerſtrebet/ vnd zwiſchen der ſtaͤrcke der Hand vnd ſchwere deß ſteins abermal ein groſſer vnterſcheid. Der mittler ſtein aber kan weit geworffen werden/ weil er eine zimbliche proportion gegen der Hand ſtaͤrck nicht all- zuhart widerſtrebet/ auch nicht allzuleicht iſt. Daher auch ſo c a gar zu kurtz/ widerſtrebet das Gewicht allzuhart/ vnd kan der Stein nit weit geworffen werden/ ſo aber a c mittelmaͤſſiger laͤng/ ſo widerſtrebt das Gewicht b, doch nicht zu hart/ vnd weil das b zimblich weit vom centro bewegt wird/ wird es beeder vrſach halben weit geworffen werden. Die XLII. Auffgab. Warumb die Kinder/ ſo ſie eine Nuß auffwerffen wollen an einer Wand/ nicht gar zur ſelben hin/ ſondern etwas weit da- von tretten? Wir ſehen daß die Kinder/ wann ſie Nuͤß an einer Wand auffwerffen Die H h h
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Zehender Theil der Erquickſtunden.
Froſch drauff ſetzen/ vnd vornen mit einem Stecken darauffſchlagen. Es
iſt aber hierbey in acht zunemen/ daß/ nach dem man das Braͤttlein a b legt/
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nach dem auch der Froſch/ oder ander cor-
pus hoch geworffen werde. Dann ſo man
jhn laͤſſet zu weit an der Banck vorgehen/
vnd drauff ſchlaͤget/ iſt kein widerſtande
oder widerſtrebung da/ vnd geſchiehet die
Bewegung gar zu nahe bey dem centro, diß kan man probiren an dreyen
Steinen/ deren der eine gar zu leiche/ der ander allzuſchwer/ der dritte mit-
telmaͤſſig/ den gar zu leichten kan man nicht weit werffen/ weil er nicht wi-
derſtreben/ vnd zwiſchen der ſtaͤrck der Hand vnd leichte deß Steins ein
groſſer vnterſcheid. Den groͤſten kan man nicht weit werffen/ weil er all zu
ſehr widerſtrebet/ vnd zwiſchen der ſtaͤrcke der Hand vnd ſchwere deß ſteins
abermal ein groſſer vnterſcheid. Der mittler ſtein aber kan weit geworffen
werden/ weil er eine zimbliche proportion gegen der Hand ſtaͤrck nicht all-
zuhart widerſtrebet/ auch nicht allzuleicht iſt. Daher auch ſo c a gar zu kurtz/
widerſtrebet das Gewicht allzuhart/ vnd kan der Stein nit weit geworffen
werden/ ſo aber a c mittelmaͤſſiger laͤng/ ſo widerſtrebt das Gewicht b, doch
nicht zu hart/ vnd weil das b zimblich weit vom centro bewegt wird/ wird
es beeder vrſach halben weit geworffen werden.
Die XLII. Auffgab.
Warumb die Kinder/ ſo ſie eine Nuß auffwerffen wollen an einer
Wand/ nicht gar zur ſelben hin/ ſondern etwas weit da-
von tretten?
Wir ſehen daß die Kinder/ wann ſie Nuͤß an einer Wand auffwerffen
wollen/ nicht gar zur Wand hin ſtehen/ ſondern zween oder drey ſchritt da-
von gehen: Jſt die Frag/ warumb ſolchs geſchehe? Antwort wann ſie gar
zu weit von der Wand ſtuͤnden/ wuͤrde der wurff zu ſchwach/ weil ein Nuß
ein leicht corpus reſpectivè, vnd im wurff der Hand nicht gnug widerſtre-
ben kan Stuͤnden ſie aber allzimahe dabey/ koͤndten ſie zum wurff keinen
rechten ſchwung haben/ wuͤrde alſo der wurff ſo gering/ daß die Nuß davon
nicht zerbrechen würde. Jm mittelmaͤſſigen Stand aber/ kan wegen deß
ſchwungs/ vnd ſtaͤrck deß wurffs die Nuß zerbrochen werden.
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Zitationshilfe: | Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636, S. 417. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwenter_deliciae_1636/431>, abgerufen am 16.07.2024. |