Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.Zehender Theil der Erquickstunden. Leg ein Wischtüchlein zwyfach zusamm/ vnd ein Messer in den Bug/ Die XXXVII. Auffgab. Ein Messer mit der Spitzen auff eine Kandel zu stellen/ vnd durch eröffnung deß Deckels in die Kandel zu schnellen. Nimb eine Kandel derer Deckel zugethan/ mitten auff den Deckel stell Die XXXVIII. Auffgab. Daß einer so nahend bey einer offnen Thür stehet/ einen Deller/ Schuch oder Pantoffel auff einen wurff nicht möge zur Thür hinauß werffen. Laß einen drey ober vier schritt Rücklings gegen einer offnen Stuben- scheinet
Zehender Theil der Erquickſtunden. Leg ein Wiſchtuͤchlein zwyfach zuſamm/ vnd ein Meſſer in den Bug/ Die XXXVII. Auffgab. Ein Meſſer mit der Spitzen auff eine Kandel zu ſtellen/ vnd durch eroͤffnung deß Deckels in die Kandel zu ſchnellen. Nimb eine Kandel derer Deckel zugethan/ mitten auff den Deckel ſtell Die XXXVIII. Auffgab. Daß einer ſo nahend bey einer offnen Thuͤr ſtehet/ einen Deller/ Schuch oder Pantoffel auff einen wurff nicht moͤge zur Thuͤr hinauß werffen. Laß einen drey ober vier ſchritt Ruͤcklings gegen einer offnen Stuben- ſcheinet
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Zehender Theil der Erquickſtunden.
Leg ein Wiſchtuͤchlein zwyfach zuſamm/ vnd ein Meſſer in den Bug/
wickel alſo das Tuͤchlein vmb das Meſſer: Nun kanſt du machen daß im
auffwickeln entweder das Meſſer wider im Tuͤchlein ruhen bleibe/ oder aber
herauß falle. Wanns ligen ſoll bleiben/ nimmet man beede ende deß Wiſch-
tuͤchleins auff einmal zuſamm/ vnd wickelts alſo auff/ ſo es aber auſſerhalb
deß Tuͤchleins kommen vnd fallen ſoll/ nimmet man erſtlich nur ein ende/
vnd zwar das vnterſte oder aͤuſſerſte deß Tuͤchleins/ wickels einmal auff/
das ander mal nimmet man erſt das ander ende darzu/ ſo muß das Meſſer
von auſſen herkommen. Die demonſtration iſt leicht/ vnd deßwegen vn-
noͤtig zu ſetzen/ ſo wol in dieſer als vorhergehender Auffgab.
Die XXXVII. Auffgab.
Ein Meſſer mit der Spitzen auff eine Kandel zu ſtellen/ vnd durch
eroͤffnung deß Deckels in die Kandel zu ſchnellen.
Nimb eine Kandel derer Deckel zugethan/ mitten auff den Deckel ſtell
ein Meſſer mit der ſpitzen auffrecht/ darnach halts oben mit dem Zeiger der
lincken Hand/ mit den vier Fingern aber der Rechten ergreiff die Handha-
be der Kandel den Daumen aber lege auff deß Deckels griff/ druckt mit dem
Daumen den Deckel nicht all zu geſehwind uͤber ſich/ ſo faͤllet das Meſſer
vmbkehrt/ mit dem Hefft in die Kandel/ welchs ein anderer ſo die Kandel ent-
weder gar zu geſchwind oder gar zu langſam eroͤffnet/ nicht nach thun wird.
Die XXXVIII. Auffgab.
Daß einer ſo nahend bey einer offnen Thuͤr ſtehet/ einen Deller/
Schuch oder Pantoffel auff einen wurff nicht moͤge
zur Thuͤr hinauß werffen.
Laß einen drey ober vier ſchritt Ruͤcklings gegen einer offnen Stuben-
thuͤr ſtehen/ lincks vmb/ den Kopff auf die Thuͤr zu wenden/ vnd mit der rech-
ten Hand den Deller alſo ſtill ſtehend nach der Thuͤr loch werffen/ ſo wirſtu
deinen luſt ſehen: Dann er weit davon werffen vnd einen mercklichen fehler
begehen wird: Vrſach iſt/ weil er die Thuͤr/ nicht nach wincklichen ſtrah-
len/ ſondern mit Augen ſo vom rechten ſehe centro abgewendet/ anſihet/ er-
ſcheinet
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