Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.Zehender Theil der Erquickstunden. Die XIX. Auffgab. Einen Pfenning mit sonderbarer behendigkeit vnd geschick- ligkeit/ in ein Glaß zu schlagen. Auff ein Banck ohne Leihnen/ setz mitten ein Glaß/ darauff lege ein Del- [Abbildung]
fein gerad/ vnd oben auff die spitzleg ei-nen Pfennig/ alsdann nimb ein zimlich starcken Stab/ thu einen geschwinden Zwerchstreich von oben her gezogen/ mitten an die Rollen/ so muß sie auß dem Glaß springen/ vnd der Pfennig dargegen hinein sincken. Die demon- stration ist auß vorhergehender Auff- gab zu nemen/ daß aber der Pfennig als ein leicht corpus nicht mit der Rol- len wird weggeschmissen: Jst die Vrsach/ weil der Streich von der höhe her geschwind gezogen wird/ so gehet der Gewalt mitten an die Rollen vn- ter sich/ vnd empfind der Pfennig nichts. Daß aber das obere Glaß nicht fället/ ist die Vrsach/ wtil abermal der Schlag von oben her kommet/ vnd in die nidern gezogen wird/ so druckt die Rolle das Glaß also nider/ daß es nicht abfallen kan. Die XX. Auffgab. Einen Pfennig von einem Wischtüchlein in ein Messinen Leuchter zuschlagen. Man hat messine Leuchter oben nur mit einer Hülsen/ so nicht auff vnd streich F f f iij
Zehender Theil der Erquickſtunden. Die XIX. Auffgab. Einen Pfenning mit ſonderbarer behendigkeit vnd geſchick- ligkeit/ in ein Glaß zu ſchlagen. Auff ein Banck ohne Leihnen/ ſetz mitten ein Glaß/ darauff lege ein Del- [Abbildung]
fein gerad/ vnd oben auff die ſpitzleg ei-nen Pfennig/ alsdann nimb ein zimlich ſtarcken Stab/ thu einen geſchwinden Zwerchſtreich von oben her gezogen/ mitten an die Rollen/ ſo muß ſie auß dem Glaß ſpringen/ vnd der Pfennig dargegen hinein ſincken. Die demon- ſtration iſt auß vorhergehender Auff- gab zu nemen/ daß aber der Pfennig als ein leicht corpus nicht mit der Rol- len wird weggeſchmiſſen: Jſt die Vrſach/ weil der Streich von der hoͤhe her geſchwind gezogen wird/ ſo gehet der Gewalt mitten an die Rollen vn- ter ſich/ vnd empfind der Pfennig nichts. Daß aber das obere Glaß nicht faͤllet/ iſt die Vrſach/ wtil abermal der Schlag von oben her kommet/ vnd in die nidern gezogen wird/ ſo druckt die Rolle das Glaß alſo nider/ daß es nicht abfallen kan. Die XX. Auffgab. Einen Pfennig von einem Wiſchtuͤchlein in ein Meſſinen Leuchter zuſchlagen. Man hat meſſine Leuchter oben nur mit einer Huͤlſen/ ſo nicht auff vnd ſtreich F f f iij
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Zehender Theil der Erquickſtunden.
Die XIX. Auffgab.
Einen Pfenning mit ſonderbarer behendigkeit vnd geſchick-
ligkeit/ in ein Glaß zu ſchlagen.
Auff ein Banck ohne Leihnen/ ſetz mitten ein Glaß/ darauff lege ein Del-
ler/ ſetz wider ein Glaß darauff/ mit einem Deller/ vnd diß zum drittenmal/
daß drey Deller vnd vier Glaͤſer auff einander ſtehen; Alsdann nimb eine
kleine Handzwele/ oder ſerviet, wickels zuſamm in ein runden Klotzen einer
zimlichen ſpañ lang/ oben etwas ſpitzig/ vnten braiter/ doch dz es in das ober
Glaß koͤnne geſteckt werden/ beſihe a b. Solche rolle/ ſteck in das ober Glaß
[Abbildung]
fein gerad/ vnd oben auff die ſpitzleg ei-
nen Pfennig/ alsdann nimb ein zimlich
ſtarcken Stab/ thu einen geſchwinden
Zwerchſtreich von oben her gezogen/
mitten an die Rollen/ ſo muß ſie auß
dem Glaß ſpringen/ vnd der Pfennig
dargegen hinein ſincken. Die demon-
ſtration iſt auß vorhergehender Auff-
gab zu nemen/ daß aber der Pfennig
als ein leicht corpus nicht mit der Rol-
len wird weggeſchmiſſen: Jſt die Vrſach/ weil der Streich von der hoͤhe
her geſchwind gezogen wird/ ſo gehet der Gewalt mitten an die Rollen vn-
ter ſich/ vnd empfind der Pfennig nichts. Daß aber das obere Glaß nicht
faͤllet/ iſt die Vrſach/ wtil abermal der Schlag von oben her kommet/ vnd
in die nidern gezogen wird/ ſo druckt die Rolle das Glaß alſo nider/ daß es
nicht abfallen kan.
Die XX. Auffgab.
Einen Pfennig von einem Wiſchtuͤchlein in ein Meſſinen
Leuchter zuſchlagen.
Man hat meſſine Leuchter oben nur mit einer Huͤlſen/ ſo nicht auff vnd
nider geſchoben wird/ dergleichen wird hierzu gebraucht. Man trehet ein
gar kleines Wiſchtuͤchlein zuſamm/ wie in vorher gehender Figur die Hand-
zwele/ ſtecket es in den Leuchter/ legt einen Pfeñig darauff/ vnd an ſtatt eines
ſtabs/ ſchlaͤgt man mit dem Mittelfinger der rechten Hand/ durch ein quer-
ſtreich
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