Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.Achter Theil der Erquickstunden. Mittag der Punct gestochen ist. So nun der Schatten gedachten Circkelwider berühret/ so stich an selbes Ort wider ein Punct/ vnd ziehe eine Lini von einem Punct zum andern/ theile sie in zwey Theil/ vnd auß dem Mittel ziehe ein Lini an den Stefft/ solche wird/ so lang der Tisch vnbewegt bleibt/ die waare Mittags Lini seyn. Ferner ziehet man den Stefft auß/ vnd stecket an dessen statt eine Nadel ein/ darauff ein Magnet Zünglein gelegt wird/ welches von gedachter Lini etwas abweichet. So man nun den halben Cir- ckel/ zu welchem das Zünglein weichet/ in 2 theil theilet/ vnd den theil nächst bey dem Zünglein/ das ist/ ein Quadranten in 90 theil theilet/ wird das Magnet zünglein weisen vnd zeigen/ vmb wieviel Grad es von der waaren Mittag Lini abweichet. So aber diß practiciret würde/ in den Insulis For- tunatis, würde das Magnetzünglein just auff die gezogene Lini zusagen. Die ix. Auffgab. Wie mit hülff deß Magnets der Polus arcticus zu finden/ vnd womit der Magnet geschwächet werde/ auß dem Authore. Man möchte wol billich fragen/ woher es käme/ wann man ein Magnet- Die x. Auffgab. Wie mit dem Magnetzünglein zwo Personen einander in die ferne etwas zuverstehen geben mögen/ auß dem Authore. Wann
Achter Theil der Erquickſtunden. Mittag der Punct geſtochen iſt. So nun der Schatten gedachten Circkelwider beruͤhret/ ſo ſtich an ſelbes Ort wider ein Punct/ vnd ziehe eine Lini von einem Punct zum andern/ theile ſie in zwey Theil/ vnd auß dem Mittel ziehe ein Lini an den Stefft/ ſolche wird/ ſo lang der Tiſch vnbewegt bleibt/ die waare Mittags Lini ſeyn. Ferner ziehet man den Stefft auß/ vnd ſtecket an deſſen ſtatt eine Nadel ein/ darauff ein Magnet Zuͤnglein gelegt wird/ welches von gedachter Lini etwas abweichet. So man nun den halben Cir- ckel/ zu welchem das Zuͤnglein weichet/ in 2 theil theilet/ vnd den theil naͤchſt bey dem Zuͤnglein/ das iſt/ ein Quadranten in 90 theil theilet/ wird das Magnet zuͤnglein weiſen vnd zeigen/ vmb wieviel Grad es von der waaren Mittag Lini abweichet. So aber diß practiciret wuͤrde/ in den Inſulis For- tunatis, wuͤrde das Magnetzuͤnglein juſt auff die gezogene Lini zuſagen. Die ix. Auffgab. Wie mit huͤlff deß Magnets der Polus arcticus zu finden/ vnd womit der Magnet geſchwaͤchet werde/ auß dem Authore. Man moͤchte wol billich fragen/ woher es kaͤme/ wañ man ein Magnet- Die x. Auffgab. Wie mit dem Magnetzuͤnglein zwo Perſonen einander in die ferne etwas zuverſtehen geben moͤgen/ auß dem Authore. Wann
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Achter Theil der Erquickſtunden.
Mittag der Punct geſtochen iſt. So nun der Schatten gedachten Circkel
wider beruͤhret/ ſo ſtich an ſelbes Ort wider ein Punct/ vnd ziehe eine Lini
von einem Punct zum andern/ theile ſie in zwey Theil/ vnd auß dem Mittel
ziehe ein Lini an den Stefft/ ſolche wird/ ſo lang der Tiſch vnbewegt bleibt/
die waare Mittags Lini ſeyn. Ferner ziehet man den Stefft auß/ vnd ſtecket
an deſſen ſtatt eine Nadel ein/ darauff ein Magnet Zuͤnglein gelegt wird/
welches von gedachter Lini etwas abweichet. So man nun den halben Cir-
ckel/ zu welchem das Zuͤnglein weichet/ in 2 theil theilet/ vnd den theil naͤchſt
bey dem Zuͤnglein/ das iſt/ ein Quadranten in 90 theil theilet/ wird das
Magnet zuͤnglein weiſen vnd zeigen/ vmb wieviel Grad es von der waaren
Mittag Lini abweichet. So aber diß practiciret wuͤrde/ in den Inſulis For-
tunatis, wuͤrde das Magnetzuͤnglein juſt auff die gezogene Lini zuſagen.
Die ix. Auffgab.
Wie mit huͤlff deß Magnets der Polus arcticus zu finden/ vnd
womit der Magnet geſchwaͤchet werde/ auß dem
Authore.
Man moͤchte wol billich fragen/ woher es kaͤme/ wañ man ein Magnet-
Zuͤnglein/ ſo dem Horizont nach auffgeſtellet/ in rechter Wag zwiſchen
zween Steffte gelegt/ ſchweben laͤſt/ es ſich auff die Hoͤhe gegen den Polum
wende vnd ſelben zeige/ in dem ſich das Zuͤnglein eben vmb ſo viel Grad von
dem Horizont erheben wird/ als die Hoͤhe deß Poli iſt. Ferner droben ha-
ben wir geſagt/ wie der Magnet zu erhalten/ vnd je mehr vnd mehr zu ſtaͤr-
cken; Jetzt wollen wir ſagen/ wie er vmb ſeine Krafft vnd Wirckung zu brin-
gen. Solchs aber/ wie die Erfahrung bezeuget/ geſchicht durchs Fewer vnd
Knoblauch. Die Vrſach/ ſagt der Author, mag geben wer will/ ich erkenne
hierinn meine Schwachheit. Hie kan ich nicht vnterlaſſen auß Cardano zu
meldten/ daß/ wie der Magnet das Eiſen an ſich ziehe/ alſo der Agat oder
Aidſtein/ wie auch droben gemeldet/ das Haar. Die Vrſach ſoll noch ge-
funden werden.
Die x. Auffgab.
Wie mit dem Magnetzuͤnglein zwo Perſonen einander in die
ferne etwas zuverſtehen geben moͤgen/ auß dem
Authore.
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