Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.

Bild:
<< vorherige Seite

Fünffter Theil der Erquickstunden.
wider ablegen. Diß pfleget auch wol Personen zu geschehen/ welche von
Natur den Schwindel haben/ oder sonsten mit Blödigkeit deß Haupes be-
laden seynd.

Die xxxi. Auffgab.
Daß einer einen andern dürmigkönne machen/
jhme selbsten ohne schaden.

Jch hab offtmal bey guter Gesellschafft mit den Jungen eine Kurtz-
weil angefangen/ in dem ich einen auff den Rucken genommen/ die Augen
starck zugedruckt/ vnd also mich mit jhme schnell an einem Ort im Circkel
herumb getrehet/ wann es mich nun Zeit seyn gedauchte daß er doll genug
were/ habe ich jhn auff die Erden nidersincken lassen/ da dann der Jung nit
stehen können/ sondern von einer seiten zu der andern gedaumelt/ ja manch-
mal gat nidergefallen. Jch aber bin gantz vnverhindert stehen blieben/
Vrfach/ weil meine Augen zugeschlossen/ haben sie die starcke impreßion
deß bewegenß deß Gemach nicht gefasset/ wie in vorhergehender Auffgab
geschehen. So hat mir deßwegen der Schwindel nichts zu
leyd gethan. Hingegen ader hat der Jung dürmig
werden müssen/ weil er die Augen off
behalten.

Ende deß fünfften Theils der
Erquickstunden.

Der

Fuͤnffter Theil der Erquickſtunden.
wider ablegen. Diß pfleget auch wol Perſonen zu geſchehen/ welche von
Natur den Schwindel haben/ oder ſonſten mit Bloͤdigkeit deß Haupes be-
laden ſeynd.

Die xxxi. Auffgab.
Daß einer einen andern duͤrmigkoͤnne machen/
jhme ſelbſten ohne ſchaden.

Jch hab offtmal bey guter Geſellſchafft mit den Jungen eine Kurtz-
weil angefangen/ in dem ich einen auff den Rucken genommen/ die Augen
ſtarck zugedruckt/ vnd alſo mich mit jhme ſchnell an einem Ort im Circkel
herumb getrehet/ wann es mich nun Zeit ſeyn gedauchte daß er doll genug
were/ habe ich jhn auff die Erden niderſincken laſſen/ da dann der Jung nit
ſtehen koͤnnen/ ſondern von einer ſeiten zu der andern gedaumelt/ ja manch-
mal gat nidergefallen. Jch aber bin gantz vnverhindert ſtehen blieben/
Vrfach/ weil meine Augen zugeſchloſſen/ haben ſie die ſtarcke impreßion
deß bewegenß deß Gemach nicht gefaſſet/ wie in vorhergehender Auffgab
geſchehen. So hat mir deßwegen der Schwindel nichts zu
leyd gethan. Hingegen ader hat der Jung duͤrmig
werden muͤſſen/ weil er die Augen off
behalten.

Ende deß fuͤnfften Theils der
Erquickſtunden.

Der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0290" n="276"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Fu&#x0364;nffter Theil der Erquick&#x017F;tunden.</hi></fw><lb/>
wider ablegen. Diß pfleget auch wol Per&#x017F;onen zu ge&#x017F;chehen/ welche von<lb/>
Natur den Schwindel haben/ oder &#x017F;on&#x017F;ten mit Blo&#x0364;digkeit deß Haupes be-<lb/>
laden &#x017F;eynd.</p>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">xxxi.</hi></hi></hi> Auffgab.<lb/>
Daß einer einen andern du&#x0364;rmigko&#x0364;nne machen/<lb/>
jhme &#x017F;elb&#x017F;ten ohne &#x017F;chaden.</hi> </head><lb/>
        <p>Jch hab offtmal bey guter Ge&#x017F;ell&#x017F;chafft mit den Jungen eine Kurtz-<lb/>
weil angefangen/ in dem ich einen auff den Rucken genommen/ die Augen<lb/>
&#x017F;tarck zugedruckt/ vnd al&#x017F;o mich mit jhme &#x017F;chnell an einem Ort im Circkel<lb/>
herumb getrehet/ wann es mich nun Zeit &#x017F;eyn gedauchte daß er doll genug<lb/>
were/ habe ich jhn auff die Erden nider&#x017F;incken la&#x017F;&#x017F;en/ da dann der Jung nit<lb/>
&#x017F;tehen ko&#x0364;nnen/ &#x017F;ondern von einer &#x017F;eiten zu der andern gedaumelt/ ja manch-<lb/>
mal gat nidergefallen. Jch aber bin gantz vnverhindert &#x017F;tehen blieben/<lb/>
Vrfach/ weil meine Augen zuge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en/ haben &#x017F;ie die &#x017F;tarcke <hi rendition="#aq">impreßion</hi><lb/>
deß bewegenß deß Gemach nicht gefa&#x017F;&#x017F;et/ wie in vorhergehender Auffgab<lb/><hi rendition="#c">ge&#x017F;chehen. So hat mir deßwegen der Schwindel nichts zu<lb/>
leyd gethan. Hingegen ader hat der Jung du&#x0364;rmig<lb/>
werden mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/ weil er die Augen off<lb/>
behalten.</hi></p><lb/>
        <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Ende deß fu&#x0364;nfften Theils der</hi><lb/>
Erquick&#x017F;tunden.</hi> </p>
      </div><lb/>
      <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Der</hi> </fw><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[276/0290] Fuͤnffter Theil der Erquickſtunden. wider ablegen. Diß pfleget auch wol Perſonen zu geſchehen/ welche von Natur den Schwindel haben/ oder ſonſten mit Bloͤdigkeit deß Haupes be- laden ſeynd. Die xxxi. Auffgab. Daß einer einen andern duͤrmigkoͤnne machen/ jhme ſelbſten ohne ſchaden. Jch hab offtmal bey guter Geſellſchafft mit den Jungen eine Kurtz- weil angefangen/ in dem ich einen auff den Rucken genommen/ die Augen ſtarck zugedruckt/ vnd alſo mich mit jhme ſchnell an einem Ort im Circkel herumb getrehet/ wann es mich nun Zeit ſeyn gedauchte daß er doll genug were/ habe ich jhn auff die Erden niderſincken laſſen/ da dann der Jung nit ſtehen koͤnnen/ ſondern von einer ſeiten zu der andern gedaumelt/ ja manch- mal gat nidergefallen. Jch aber bin gantz vnverhindert ſtehen blieben/ Vrfach/ weil meine Augen zugeſchloſſen/ haben ſie die ſtarcke impreßion deß bewegenß deß Gemach nicht gefaſſet/ wie in vorhergehender Auffgab geſchehen. So hat mir deßwegen der Schwindel nichts zu leyd gethan. Hingegen ader hat der Jung duͤrmig werden muͤſſen/ weil er die Augen off behalten. Ende deß fuͤnfften Theils der Erquickſtunden. Der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schwenter_deliciae_1636
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schwenter_deliciae_1636/290
Zitationshilfe: Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636, S. 276. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwenter_deliciae_1636/290>, abgerufen am 22.12.2024.