Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.Finffter Theil der Erquickstunden. wand daran es reflectirt wird/ je weiter aber die Wand vom Glaß/ wieReusner demonstriret in der 18 Auffgab deß ersten Buchs seiner Optic/ je grösser fallen die refleccierten Bilder/ doch müssen solche auch nit allzuweit vom Glaß seyn. Man findet aber an dergleichen Gläsern einen gossen vn- terscheid/ dann etliche die Bildnussen in der nähe/ etliche weiter/ nach dem sie in einem grossen oder kleinen segmento abgerichtet/ am besten reprae- sentirn. Die IV. Auffgab. Die beste Art dergleichen Gläser zu formiren. Jch sage/ wann solche nicht nach einem segmento einer holen Kugel/ Die V. Auffgab. Ein sonderliches Jnstrument zu dergleichen Gläser zuzurichten. Weiln
Finffter Theil der Erquickſtunden. wand daran es reflectirt wird/ je weiter aber die Wand vom Glaß/ wieReuſner demonſtriret in der 18 Auffgab deß erſten Buchs ſeiner Optic/ je groͤſſer fallen die refleccierten Bilder/ doch muͤſſen ſolche auch nit allzuweit vom Glaß ſeyn. Man findet aber an dergleichen Glaͤſern einen goſſen vn- terſcheid/ dann etliche die Bildnuſſen in der naͤhe/ etliche weiter/ nach dem ſie in einem groſſen oder kleinen ſegmento abgerichtet/ am beſten repræ- ſentirn. Die IV. Auffgab. Die beſte Art dergleichen Glaͤſer zu formiren. Jch ſage/ wann ſolche nicht nach einem ſegmento einer holen Kugel/ Die V. Auffgab. Ein ſonderliches Jnſtrument zu dergleichen Glaͤſer zuzurichten. Weiln
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Finffter Theil der Erquickſtunden.
wand daran es reflectirt wird/ je weiter aber die Wand vom Glaß/ wie
Reuſner demonſtriret in der 18 Auffgab deß erſten Buchs ſeiner Optic/ je
groͤſſer fallen die refleccierten Bilder/ doch muͤſſen ſolche auch nit allzuweit
vom Glaß ſeyn. Man findet aber an dergleichen Glaͤſern einen goſſen vn-
terſcheid/ dann etliche die Bildnuſſen in der naͤhe/ etliche weiter/ nach dem ſie
in einem groſſen oder kleinen ſegmento abgerichtet/ am beſten repræ-
ſentirn.
Die IV. Auffgab.
Die beſte Art dergleichen Glaͤſer zu formiren.
Jch ſage/ wann ſolche nicht nach einem ſegmento einer holen Kugel/
ſondern nach dem paraboliſchen Kegelſchnidt außgearbeitet/ vnd in einer
paraboliſchen Schuͤſſel/ wie ſie der gemine Mañ nennen moͤchte/ abge-
richt wuͤrde/ daß man noch groͤſſer wunder ſehen wuͤrde: Allein es findet ſich
in der praxi allhie ein difficultaͤt: Dann wañ das Glaß in einer recht kug-
lichten Schluͤſſel abgefuͤhrt wird/ es kom̃e an welches theil der Schluͤſſel es
wolle/ ſo behaͤlt es doch jmmer einerley Form/ welchs in einer paraboliſchẽ
Schuͤſſel nicht ſeyn koͤnde/ vnd alſo das Glaß wann es dariñ/ wie in einer
kuglichten Schuͤſſel geſchliffen vnd vmbgefuͤhrt wuͤrde/ falſch koͤme/ vnd die
Form einer paraboliſchen Schuͤſſel nimmermehr bekommen wuͤrde. Hier-
inn nun ein Mittel zu finden/ ſo laſſe man ein paraboliſches Schuͤſſelein/
nach einer geriſſenen parabole, oder welch es beſſer/ nach einem ſchnidt von
eim getrehten Kegel zurichten/ vnd das Glaß mit einem Kuͤtt an einẽ run-
den Glotzen veſt anmachen/ das Schuͤſſelein aber an einer Trehbanck auch
veſt anhaͤfften/ daß es durch die Drechßlersſeiten herumb lauffe/ wie ſonſten
ein Holtz ſo ſoll getrehet werden/ das Glaß aber wird alſo accommodirt,
daßes vnbeweglich gegen der Schuͤſſel ſteht/ doch mit ſeinem centro an
das centrum der Schuͤſſel moͤge gehalten/ gedruckt vnd alſo geſchliffen o-
der abgefuͤhret werden: So bekommet dann das Glaß einen rechten para-
boliſchen Buckel/ vnd ſage noch einmal/ wer ein ſolch Glaß zuweg bringet/
wird groſſe Wunder ſehen.
Die V. Auffgab.
Ein ſonderliches Jnſtrument zu dergleichen Glaͤſer
zuzurichten.
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