Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.Dritter Theil der Erquickstunden. Die XXXVII. Auffgab. Wann zwey Rad gleicher größ/ aber vngleicher schweer/ vmb gleiche äx lauffen/ wird das leichter zwar leichter bewegt als das schweerer diß aber hingegen laufft länger als jenes/ frag was die Vrsach sey? Bernardinus Baldus in Mechan Aristot. fol. 82. Antwortet darauff: Die XXXVIII. Auffgab. Zu finden den Jnhalt vnd schwere eines rawen/ vngepolierten vnd gantz vnformlichen corporis, durch das Wasser/ von Archimede erfunden. Man findet Leut/ sagt der Author, so ein gegebenes corpus in ein Ge- Es sey vorgegeben der vnformliche Stein A dessen Jnhalt soll ich just herauß
Dritter Theil der Erquickſtunden. Die XXXVII. Auffgab. Wann zwey Rad gleicher groͤß/ aber vngleicher ſchweer/ vmb gleiche aͤx lauffen/ wird das leichter zwar leichter bewegt als das ſchweerer diß aber hingegen laufft laͤnger als jenes/ frag was die Vrſach ſey? Bernardinus Baldus in Mechan Ariſtot. fol. 82. Antwortet darauff: Die XXXVIII. Auffgab. Zu finden den Jnhalt vnd ſchwere eines rawen/ vngepolierten vnd gantz vnformlichen corporis, durch das Waſſer/ von Archimede erfunden. Man findet Leut/ ſagt der Author, ſo ein gegebenes corpus in ein Ge- Es ſey vorgegeben der vnformliche Stein A deſſen Jnhalt ſoll ich juſt herauß
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Dritter Theil der Erquickſtunden.
Die XXXVII. Auffgab.
Wann zwey Rad gleicher groͤß/ aber vngleicher ſchweer/ vmb
gleiche aͤx lauffen/ wird das leichter zwar leichter bewegt
als das ſchweerer diß aber hingegen laufft laͤnger
als jenes/ frag was die Vrſach ſey?
Bernardinus Baldus in Mechan Ariſtot. fol. 82. Antwortet darauff:
Daß ob ſchon das ſchwere ſchwerlicher zubewegen/ weil es mehr wider ſtrebt
als das leichtere/ ſo neme es doch/ wann es uͤberwaͤltiget vnd uͤberwunden
wird/ deß bewegers Krafft haͤrter an/ vnd behalts laͤnger als das leichte.
Die XXXVIII. Auffgab.
Zu finden den Jnhalt vnd ſchwere eines rawen/ vngepolierten
vnd gantz vnformlichen corporis, durch das Waſſer/
von Archimede erfunden.
Man findet Leut/ ſagt der Author, ſo ein gegebenes corpus in ein Ge-
ſchirꝛ voll Waſſers werffen/ vnd fangen in einem andern Geſchirꝛ auff was
das corpus oben herauß trenget vnd treibet/ ſolch außgelauffen Waſſer ſoll
alsdann gleich ſeyn/ dem Jnhalt deß gegebnen corporis. Aber dieſe manier
iſt nicht juſt: Dieweil das Waſſer ſo uͤber das Geſchirꝛ außlaufft/ ſich leicht-
lich verſchuͤttet/ neben anhaͤngt an das Geſchirꝛ/ vnd nit alles net wideꝛ auff-
geſchoͤpffet werden koͤnne: Weiſet alſo einen beſſern Weg: Schuͤtt ein gut
theil Waſſer in ein Geſchirꝛ biß zu einem gewiſſen Zeichen jnnwendig deß
Geſchirꝛs gemacht/ leer alsdann das Waſſer in ein anders Geſchirꝛ/ das
gegeben corpus aber in das leer Geſchirꝛ/ daruͤber geuſt er auß dem andern
wider Waſſer/ biß an das Zeichen/ ſo iſt das Waſſer ſo im andern Geſchirꝛ
vberbleibt/ deß corporis Jnhalt gantz juſt. Diß iſt ein ſehr feiner Weg/ al-
lein wann das Geſchirꝛ darein das corpus ſoll geworffen werden/ weit/ kan
man auch bald etwas zu wenig oder viel gieſſen/ Jch will hie auch meine
meynung ſetzen/ vnd hernach den Leſer judicirn laſſen.
Es ſey vorgegeben der vnformliche Stein A deſſen Jnhalt ſoll ich juſt
finden/ ſo nimb ich das huͤltzerne Geſchirꝛ B, mach oben ein huͤltzern Roͤhrlein
drein/ ſo fein gedrang im Schaff ſteckt/ damit kein Tropff rauß koͤnne als
durch das Roͤhrlein. Fuͤlle ſolch Schaff mit Waſſer/ biß es zum Roͤhrlein
herauß
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