Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.Dritter Theil der Erquickstunden. daß 40 Maenkörnlein auffs nächst auff einer graden Linien aneinandergelegt/ so lang reichen/ als eines Fingers länge ist. Zum dritten/ daß 10 Fin- gers läng/ ohn zweiffel eines Schuchs läng/ vnd nicht weniger/ sondern viel che mehr thun. Zum vierdten/ das solcher Schuch fünff ein schrit machen. Zum fünfften/ daß 10000 solcher schrit ohne zweiffel ein meil/ vnd viel ehe mehr dann weniger thun. Zum sechsten/ daß die dicke deß Erdbodens 10000 meil/ vnd viel ehe weniger dann mehr. Aber hierinn soll sich niemand är- gern/ daß ich dem diametro terrae, Jtem der Meil viel ein grösser Maß gib/ dann bißhero von den Mathematicis beschehen. Dann solches geschicht allein darumb/ damit mein Fürnemen desto vnzweiffelhaffter statt habe. So reducir nun durch gegebene Resolvirung/ den diametrum der Erden erstlich in schrit/ kommen 100000000. die thun 500000000 Schuch/ die thun 5000000000 fingersläng/ die thun 200000000000 Maenkörnlein. Die multiplicir in sich cubice, kommen 8000000000000000000000- 000000000000000000000000. Sage ich nun/ daß alle deß Sands/ wann sein gleich so viel were/ als der gantze Erdboden mit Meer/ vnd allem so darinn ist/ begreifft/ auch ob er so klein were/ daß 10000 Körnlein erst einen Maenkörnlein gleich weren/ in keinem weg mehr/ sondern viel ehe weniger dann 80000000000000000000000000000000000000 seyn mag. So werden nun die Jenigen/ so verständig/ wegen einer solchen demonstration, vns müssen beyfall geben/ vnd zu frieden seyn. Die XII. Auffgab. Eine Zahl zu finden/ welche grösser als alle Sandkörnlein/ so in der Höle deß Firmaments ligen köndten. Ob es zwar an Leuten nicht gemangelt/ welche vermeynt die Zahl der heller A a
Dritter Theil der Erquickſtunden. daß 40 Maenkoͤrnlein auffs naͤchſt auff einer graden Linien aneinandergelegt/ ſo lang reichen/ als eines Fingers laͤnge iſt. Zum dritten/ daß 10 Fin- gers laͤng/ ohn zweiffel eines Schuchs laͤng/ vnd nicht weniger/ ſondern viel che mehr thun. Zum vierdten/ das ſolcher Schuch fuͤnff ein ſchrit machen. Zum fuͤnfften/ daß 10000 ſolcher ſchrit ohne zweiffel ein meil/ vnd viel ehe mehr dann weniger thun. Zum ſechſten/ daß die dicke deß Erdbodens 10000 meil/ vnd viel ehe weniger dann mehr. Aber hierinn ſoll ſich niemand aͤr- gern/ daß ich dem diametro terræ, Jtem der Meil viel ein groͤſſer Maß gib/ dann bißhero von den Mathematicis beſchehen. Dann ſolches geſchicht allein darumb/ damit mein Fuͤrnemen deſto vnzweiffelhaffter ſtatt habe. So reducir nun durch gegebene Reſolvirung/ den diametrum der Erden erſtlich in ſchrit/ kommen 100000000. die thun 500000000 Schuch/ die thun 5000000000 fingerslaͤng/ die thun 200000000000 Maenkoͤrnlein. Die multiplicir in ſich cubicè, kommen 8000000000000000000000- 000000000000000000000000. Sage ich nun/ daß alle deß Sands/ wann ſein gleich ſo viel were/ als der gantze Erdboden mit Meer/ vnd allem ſo darinn iſt/ begreifft/ auch ob er ſo klein were/ daß 10000 Koͤrnlein erſt einẽ Maenkoͤrnlein gleich weren/ in keinem weg mehr/ ſondern viel ehe weniger dann 80000000000000000000000000000000000000 ſeyn mag. So werden nun die Jenigen/ ſo verſtaͤndig/ wegen einer ſolchen demonſtration, vns muͤſſen beyfall geben/ vnd zu frieden ſeyn. Die XII. Auffgab. Eine Zahl zu finden/ welche groͤſſer als alle Sandkoͤrnlein/ ſo in der Hoͤle deß Firmaments ligen koͤndten. Ob es zwar an Leuten nicht gemangelt/ welche vermeynt die Zahl der heller A a
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Dritter Theil der Erquickſtunden.
daß 40 Maenkoͤrnlein auffs naͤchſt auff einer graden Linien aneinander
gelegt/ ſo lang reichen/ als eines Fingers laͤnge iſt. Zum dritten/ daß 10 Fin-
gers laͤng/ ohn zweiffel eines Schuchs laͤng/ vnd nicht weniger/ ſondern viel
che mehr thun. Zum vierdten/ das ſolcher Schuch fuͤnff ein ſchrit machen.
Zum fuͤnfften/ daß 10000 ſolcher ſchrit ohne zweiffel ein meil/ vnd viel ehe
mehr dann weniger thun. Zum ſechſten/ daß die dicke deß Erdbodens 10000
meil/ vnd viel ehe weniger dann mehr. Aber hierinn ſoll ſich niemand aͤr-
gern/ daß ich dem diametro terræ, Jtem der Meil viel ein groͤſſer Maß gib/
dann bißhero von den Mathematicis beſchehen. Dann ſolches geſchicht
allein darumb/ damit mein Fuͤrnemen deſto vnzweiffelhaffter ſtatt habe.
So reducir nun durch gegebene Reſolvirung/ den diametrum der Erden
erſtlich in ſchrit/ kommen 100000000. die thun 500000000 Schuch/ die
thun 5000000000 fingerslaͤng/ die thun 200000000000 Maenkoͤrnlein.
Die multiplicir in ſich cubicè, kommen 8000000000000000000000-
000000000000000000000000. Sage ich nun/ daß alle deß Sands/
wann ſein gleich ſo viel were/ als der gantze Erdboden mit Meer/ vnd allem
ſo darinn iſt/ begreifft/ auch ob er ſo klein were/ daß 10000 Koͤrnlein erſt einẽ
Maenkoͤrnlein gleich weren/ in keinem weg mehr/ ſondern viel ehe weniger
dann 80000000000000000000000000000000000000
ſeyn mag. So werden nun die Jenigen/ ſo verſtaͤndig/ wegen einer ſolchen
demonſtration, vns muͤſſen beyfall geben/ vnd zu frieden ſeyn.
Die XII. Auffgab.
Eine Zahl zu finden/ welche groͤſſer als alle Sandkoͤrnlein/
ſo in der Hoͤle deß Firmaments ligen koͤndten.
Ob es zwar an Leuten nicht gemangelt/ welche vermeynt die Zahl der
Sandkoͤrner in der Erdkugel vnendlich/ will ich doch hoffen/ in vorherge-
hender Auffgab werde ſich das Widerſpiel finden/ vnd in dieſer noch viel
mehr: Dann wann wir auß dem Clavio in Sphæra fol. 251. vnd den fol-
genden/ eine Zahl bringen/ welche groͤſſer als die Zahl der Sandkoͤrner/ ſo in
der gantzen Hoͤle deß Firmaments ligen koͤnten/ wird alſo die Warheitnoch
heller
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