Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.

Bild:
<< vorherige Seite
Ander Theil der Erquickstunden.
Die XV. Auffgab.
Einer hat ein trianglichs stuck Sammet vnd ein ablang gevierdtes
Tuch/ das mit dem Triangel gleiches vmbkreisses/ vnd vn-
ter das Sammete stuck soll gefütert werden/ ist die
Frag/ ob solchs zu groß oder klein?

Man kan ein Exempel geben/ in welchen deß Futertuchs zu viel/ vnd ein
anders da dessen zu wenig. Erstlich sey ein gleichseitiger Triangel von
Sammet/ dessen jede seiten habe 4 Eln. Also sey ein ablang Futertuch/ dessen
eine seiten 4/ die ander 2 Eln. Jst also der Vmbkreiß beeder 12/ allein der
Jnhalt deß Triangels ist nicht gar 7 Eln/ deß Vierecks aber 8 Eln. So aber
der Triangel blieb wie vor/ der Vierung seiten aber weren 5 vnd 1. So kä-
men vor die Vierung nur 5 Eln/ die vrsach vnd beweiß such in vorhergehen-
der Auffgab.

Die XVI. Auffgab.
Cajus macht dem Sempronio einen Mantel/ brauchte dazu 3 Eln Tuch/
so 2 Eln breit/ nimmt dazu 5 Eln Boj zum Füttern/ so 11/4 Eln breit/
ist die frag ob deß Futtertuchs zu wenig oder zu viel?

Weil wir angefangen zu reden von dem Betrug so deß Jnhalts halben
in figuris Isopenimetris sich begeben mag/ verhoff ich diese Frag werde
sich hieher auch nicht übel schicken/ ob gleich beede stück nicht gleiches Vmb-
kreisses seyn/ Es wird aber hierinn also verfahren; Man multiplicirt die
Breite in die läng zu beeden theilen/ als 2 mahl 3 ist 6. vnd 11/4 mahl 5 ist 61/4/
also daß deß Futtertuchs vmb 1/4 einer gevierdten Eln zu viel.

Die XVII. Auffgab.
Cajus ließ jhm gern einen Mantel Glockenweit von einem Zeug 11/2 Eln
breit bey
Sempronio machen/ solt 2 Eln lang seyn/ vnd fodert
Sempronius deß Zeugs 81/2 Eln/ ist die Frag/ obs zu
wenig oder zu viel?

Wann der Mantel Glockenweit seyn soll/ macht er/ so er außgebrei-
tet ist/ einen Circkel/ dessen Jnhalt wir also finden:
[Formel 1]


Jetzt
Ander Theil der Erquickſtunden.
Die XV. Auffgab.
Eineꝛ hat ein trianglichs ſtuck Sammet vnd ein ablang gevierdtes
Tuch/ das mit dem Triangel gleiches vmbkreiſſes/ vnd vn-
ter das Sammete ſtuck ſoll gefuͤtert werden/ iſt die
Frag/ ob ſolchs zu groß oder klein?

Man kan ein Exempel geben/ in welchen deß Futertuchs zu viel/ vnd ein
anders da deſſen zu wenig. Erſtlich ſey ein gleichſeitiger Triangel von
Sammet/ deſſen jede ſeiten habe 4 Eln. Alſo ſey ein ablang Futertuch/ deſſen
eine ſeiten 4/ die ander 2 Eln. Jſt alſo der Vmbkreiß beeder 12/ allein der
Jnhalt deß Triangels iſt nicht gar 7 Eln/ deß Vierecks aber 8 Eln. So aber
der Triangel blieb wie vor/ der Vierung ſeiten aber weren 5 vnd 1. So kaͤ-
men vor die Vierung nur 5 Eln/ die vrſach vnd beweiß ſuch in vorhergehen-
der Auffgab.

Die XVI. Auffgab.
Cajus macht dem Sempronio einen Mantel/ brauchte dazu 3 Eln Tuch/
ſo 2 Eln breit/ nim̃t dazu 5 Eln Boj zum Fuͤttern/ ſo 1¼ Eln breit/
iſt die frag ob deß Futtertuchs zu wenig oder zu viel?

Weil wir angefangen zu reden von dem Betrug ſo deß Jnhalts halben
in figuris Iſopenimetris ſich begeben mag/ verhoff ich dieſe Frag werde
ſich hieher auch nicht uͤbel ſchicken/ ob gleich beede ſtuͤck nicht gleiches Vmb-
kreiſſes ſeyn/ Es wird aber hierinn alſo verfahren; Man multiplicirt die
Breite in die laͤng zu beeden theilen/ als 2 mahl 3 iſt 6. vnd 1¼ mahl 5 iſt 6¼/
alſo daß deß Futtertuchs vmb ¼ einer gevierdten Eln zu viel.

Die XVII. Auffgab.
Cajus ließ jhm gern einen Mantel Glockenweit von einem Zeug 1½ Eln
breit bey
Sempronio machen/ ſolt 2 Eln lang ſeyn/ vnd fodert
Sempronius deß Zeugs 8½ Eln/ iſt die Frag/ obs zu
wenig oder zu viel?

Wann der Mantel Glockenweit ſeyn ſoll/ macht er/ ſo er außgebrei-
tet iſt/ einen Circkel/ deſſen Jnhalt wir alſo finden:
[Formel 1]


Jetzt
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0150" n="136"/>
      <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Ander Theil der Erquick&#x017F;tunden.</hi> </fw><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">XV.</hi></hi> Auffgab.</hi><lb/> <hi rendition="#fr">Eine&#xA75B; hat ein trianglichs &#x017F;tuck Sammet vnd ein ablang gevierdtes<lb/>
Tuch/ das mit dem Triangel gleiches vmbkrei&#x017F;&#x017F;es/ vnd vn-<lb/>
ter das Sammete &#x017F;tuck &#x017F;oll gefu&#x0364;tert werden/ i&#x017F;t die<lb/>
Frag/ ob &#x017F;olchs zu groß oder klein?</hi> </head><lb/>
        <p>Man kan ein Exempel geben/ in welchen deß Futertuchs zu viel/ vnd ein<lb/>
anders da de&#x017F;&#x017F;en zu wenig. Er&#x017F;tlich &#x017F;ey ein gleich&#x017F;eitiger Triangel von<lb/>
Sammet/ de&#x017F;&#x017F;en jede &#x017F;eiten habe 4 Eln. Al&#x017F;o &#x017F;ey ein ablang Futertuch/ de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
eine &#x017F;eiten 4/ die ander 2 Eln. J&#x017F;t al&#x017F;o der Vmbkreiß beeder 12/ allein der<lb/>
Jnhalt deß Triangels i&#x017F;t nicht gar 7 Eln/ deß Vierecks aber 8 Eln. So aber<lb/>
der Triangel blieb wie vor/ der Vierung &#x017F;eiten aber weren 5 vnd 1. So ka&#x0364;-<lb/>
men vor die Vierung nur 5 Eln/ die vr&#x017F;ach vnd beweiß &#x017F;uch in vorhergehen-<lb/>
der Auffgab.</p>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">XVI.</hi></hi> Auffgab.</hi><lb/> <hi rendition="#aq">Cajus</hi> <hi rendition="#fr">macht dem</hi> <hi rendition="#aq">Sempronio</hi> <hi rendition="#fr">einen Mantel/ brauchte dazu 3 Eln Tuch/<lb/>
&#x017F;o 2 Eln breit/ nim&#x0303;t dazu 5 Eln Boj zum Fu&#x0364;ttern/ &#x017F;o 1¼ Eln breit/<lb/>
i&#x017F;t die frag ob deß Futtertuchs zu wenig oder zu viel?</hi> </head><lb/>
        <p>Weil wir angefangen zu reden von dem Betrug &#x017F;o deß Jnhalts halben<lb/>
in <hi rendition="#aq">figuris I&#x017F;openimetris</hi> &#x017F;ich begeben mag/ verhoff ich die&#x017F;e Frag werde<lb/>
&#x017F;ich hieher auch nicht u&#x0364;bel &#x017F;chicken/ ob gleich beede &#x017F;tu&#x0364;ck nicht gleiches Vmb-<lb/>
krei&#x017F;&#x017F;es &#x017F;eyn/ Es wird aber hierinn al&#x017F;o verfahren; Man multiplicirt die<lb/>
Breite in die la&#x0364;ng zu beeden theilen/ als 2 mahl 3 i&#x017F;t 6. vnd 1¼ mahl 5 i&#x017F;t 6¼/<lb/>
al&#x017F;o daß deß Futtertuchs vmb ¼ einer gevierdten Eln zu viel.</p>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">XVII.</hi></hi> Auffgab.</hi><lb/> <hi rendition="#aq">Cajus</hi> <hi rendition="#fr">ließ jhm gern einen Mantel Glockenweit von einem Zeug 1½ Eln<lb/>
breit bey</hi> <hi rendition="#aq">Sempronio</hi> <hi rendition="#fr">machen/ &#x017F;olt 2 Eln lang &#x017F;eyn/ vnd fodert</hi><lb/> <hi rendition="#aq">Sempronius</hi> <hi rendition="#fr">deß Zeugs 8½ Eln/ i&#x017F;t die Frag/ obs zu<lb/>
wenig oder zu viel?</hi> </head><lb/>
        <p>Wann der Mantel Glockenweit &#x017F;eyn &#x017F;oll/ macht er/ &#x017F;o er außgebrei-<lb/>
tet i&#x017F;t/ einen Circkel/ de&#x017F;&#x017F;en Jnhalt wir al&#x017F;o finden:<lb/><formula/></p>
        <fw place="bottom" type="catch">Jetzt</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[136/0150] Ander Theil der Erquickſtunden. Die XV. Auffgab. Eineꝛ hat ein trianglichs ſtuck Sammet vnd ein ablang gevierdtes Tuch/ das mit dem Triangel gleiches vmbkreiſſes/ vnd vn- ter das Sammete ſtuck ſoll gefuͤtert werden/ iſt die Frag/ ob ſolchs zu groß oder klein? Man kan ein Exempel geben/ in welchen deß Futertuchs zu viel/ vnd ein anders da deſſen zu wenig. Erſtlich ſey ein gleichſeitiger Triangel von Sammet/ deſſen jede ſeiten habe 4 Eln. Alſo ſey ein ablang Futertuch/ deſſen eine ſeiten 4/ die ander 2 Eln. Jſt alſo der Vmbkreiß beeder 12/ allein der Jnhalt deß Triangels iſt nicht gar 7 Eln/ deß Vierecks aber 8 Eln. So aber der Triangel blieb wie vor/ der Vierung ſeiten aber weren 5 vnd 1. So kaͤ- men vor die Vierung nur 5 Eln/ die vrſach vnd beweiß ſuch in vorhergehen- der Auffgab. Die XVI. Auffgab. Cajus macht dem Sempronio einen Mantel/ brauchte dazu 3 Eln Tuch/ ſo 2 Eln breit/ nim̃t dazu 5 Eln Boj zum Fuͤttern/ ſo 1¼ Eln breit/ iſt die frag ob deß Futtertuchs zu wenig oder zu viel? Weil wir angefangen zu reden von dem Betrug ſo deß Jnhalts halben in figuris Iſopenimetris ſich begeben mag/ verhoff ich dieſe Frag werde ſich hieher auch nicht uͤbel ſchicken/ ob gleich beede ſtuͤck nicht gleiches Vmb- kreiſſes ſeyn/ Es wird aber hierinn alſo verfahren; Man multiplicirt die Breite in die laͤng zu beeden theilen/ als 2 mahl 3 iſt 6. vnd 1¼ mahl 5 iſt 6¼/ alſo daß deß Futtertuchs vmb ¼ einer gevierdten Eln zu viel. Die XVII. Auffgab. Cajus ließ jhm gern einen Mantel Glockenweit von einem Zeug 1½ Eln breit bey Sempronio machen/ ſolt 2 Eln lang ſeyn/ vnd fodert Sempronius deß Zeugs 8½ Eln/ iſt die Frag/ obs zu wenig oder zu viel? Wann der Mantel Glockenweit ſeyn ſoll/ macht er/ ſo er außgebrei- tet iſt/ einen Circkel/ deſſen Jnhalt wir alſo finden: [FORMEL] Jetzt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schwenter_deliciae_1636
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schwenter_deliciae_1636/150
Zitationshilfe: Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwenter_deliciae_1636/150>, abgerufen am 22.12.2024.