Schwenckfeld, Caspar: Hirschbergischen Warmen Bades/ in Schlesien vnter dem Riesen Gebürge gelegen/ Kurtze vnd einfältige Beschreibung. Hirschberg, 1619.Vom Hirschbergischen GLeich wie alle Mineralische so das
Vom Hirſchbergiſchen GLeich wie alle Mineraliſche ſo das
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Vom Hirſchbergiſchen
GLeich wie alle Mineraliſche
Waſſer oder Warme Baͤder zu jeder
zeit des Jahres/ Es ſey Winter oder Som-
mer/ oder was vor eine Zeit immer wolle/
ein mal wie das ander/ in gleicher Geſtalt/
Weſen/ Natur vnd Eigenſchafft aus der
Erden quellen. Alſo iſt es auch beſchaffen
mit dieſem Warmen Brunnen/ welcher ſei-
ne Krafft Winterszeit ſo wol als im Som-
mer/ an der Waͤrme/ am Geruch/ am Ge-
ſchmacke behelt. Daß aber im Winter die-
ſes Warme Bad ſelten gebraucht wird/ ge-
ſchiehet derowegen/ dieweil der Winter ſehr
kalt/ vnd die Schweisloͤchlin der Haut meh-
rentheils wegen der euſſerlichen vmbgehen-
den kalten Lufft geſchloſſen/ kan das Warme
Waſſer ſeine Wirckung nicht verrichten/
ſondern die peccans materia, ſo die Natur
durch foͤderung deß Bades zur Haut à cen-
tro ad circumferentiam getrieben/ wird
durch die Kaͤlte geſchrecket/ vnd zu ruͤcke
gehalten. Zu dem pfleget es auch ſehr zu
Broͤdmen/ welches denn dem Haͤupte nicht
wenig Beſchwerung bringet. Jm Som-
mer/ wenn groſſe Hitze verhanden/ vnd es
ſehr geſchwuͤlig iſt/ als in Hundßtagen/
werden die Leblichen Geiſterlin ſehr ge-
ſchwaͤchet/ vnd der Leib ſehr abgemattet/ al-
ſo das
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